30.07.2011

Drei Hinrichtungen in Saudi-Arabien

 

Drei saudische Staatsbürger wurden Berichten zufolge am Samstag in Saudi-Arabien mit dem Schwert enthauptet. Die Brüder Mohammed und Saud Al-Jaeed waren zum Tod verurteilt, weil sie einen Landsmann erschossen haben sollen. Mahfoudh bin Ali Al-Kenani soll einen Mann erstochen haben, mit dem er eine Fehde hatte. 37 Todesurteile sollen in diesem Jahr in Saudi-Arabien bereits vollstreckt worden sein, allein 15 im Mai.

29.07.2011

Japanischer Justizminister will keine Todesurteile vollstrecken

 

Die letzten vollstreckten Todesurteile Japans liegen ein Jahr zurück. Nun hat Japans Justizminister Satsuki Eda erklärt, er habe nicht vor Vollstreckungsbefehle zu unterzeichnen. Vielmehr werde die Zukunft der Todesstrafe diskutiert und auch die Möglichkeit ihrer Abschaffung erwogen, gerade auch angesichts des globalen Trends. Allerdings ist die Zahl der zum Tod Verurteilten, die auf ihre Hinrichtung warten, seit letztem Jahr von 107 auf 120 gestiegen.

Robert Jackson III
Robert Jackson III

29.07.2011

Delaware: Robert Jackson III. hingerichtet

 

Nach tage- und wochenlangem juristischem Tauziehen um einen Hinrichtungsaufschub ist Robert Jackson III. kurz nach Mitternacht im US-Bundesstaat Delaware mit einer tödlichen Injektion hingerichtet worden. Der 38-Jährige hatte 1992 eine 47-jährige Frau getötet. Jackson und ein Komplize waren in das Haus des Opfers eingebrochen, um Wertsachen zum Kauf von Marihuana zu stehlen, als sie von der heimkehrenden Besitzerin überrascht wurden. Während der Komplize floh, soll Jackson die Frau mit einer Axt erschlagen haben. Der Komplize, der sich des Raubes und der Komplizenschaft schuldig bekannte und gegen Jackson aussagte, ist seit 1996 wieder auf freiem Fuß. Es war die erste Exekution in Delaware seit 2005 und die erste mit dem Narkotikum Pentobarbital. 19 weitere Männer warten im Todestrakt von Delaware auf die Vollstreckung ihres Urteils.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Pentobarbital: Graumarkt für Todesspritzen

28.07.2011

Uganda: Todesstrafe für Homosexuelle zurück im Parlament?

 

Ugandas berüchtigter Gesetzentwurf, der die Todesstrafe vorsieht für sexuell aktive Homosexuelle, die HIV-positiv sind, könnte schon bald wieder auf der Tagesordnung erscheinen. Uganda-Experte Warren Throckmorton erklärte, es könne bereits Ende August eine Abstimmung darüber geben. Das alte Parlament hatte den Gesetzentwurf im Mai angeblich aus Zeitgründen nicht behandelt. Weltweit bestand jedoch Hoffnung, dass der globale Protest Uganda davon abgehalten hätte. Das konservative ostafrikanische Land belegt den 143. Platz von 169 Ländern auf dem United Nations Development Programme Human Development Index, der Gesundheit, Bildung und Lebensstandards der Staaten beurteilt.

28.07.2011

Texas: Aufschub für Larry Swearingen

 

Bereits 2007 und 2009 stand Larry Swearingen jeweils einen Tag vor seiner Hinrichtung. Diesmal kommt der Aufschub drei Wochen vor der für den 18. August angesetzten Vollstreckung seines Todesurteils. Der 40-Jährige soll im Dezember 1998 eine junge Frau ermordet haben. Die Leiche der 19-Jährigen wurde Anfang Januar 1999 aufgefunden. Während der Todeszeitpunkt zunächst auf drei Wochen vor der Entdeckung des Leichnams berechnet worden war, sprechen Experten - inklusive der Gutachterin des ursprünglichen Prozesses - heute von höchstens zwei Wochen, die zwischen der Ermordung und dem Auffinden der Leiche liegen könnten. Zu dieser Zeit jedoch saß Larry Swearingen wegen diverser Verkehrdelikte im Gefängnis. Das oberste Berufungsgericht von Texas hat nun mit 5:4 Stimmen Swearingens Antrag stattgegeben und den Fall u.a. mit der Frage der Prüfung faktischer Unschuld an das ursprüngliche Gericht zurückverwiesen - ein äußerst seltener Fall in Texas.

 

Weitere Informationen:

Criminal Appeals Court Grants Rare Execution Stay

26.07.2011

Hinrichtungen in Gaza

 

Im Gazastreifen sind zwei Männer gehängt worden, die ein Gericht wegen Kollaboration mit Israel zum Tode verurteilt hatte.  Die Urteile waren bereits 2004 gefällt und dann Mitte Juli von einem Berufungsgericht bestätigt worden. Das palästinensische Gesetz sieht die Todesstrafe für Kollaborateure, Mörder und Drogenhändler vor. Sie kann eigentlich nur mit Zustimmung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas vollstreckt werden. Die radikal-islamische Hamas, die 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen übernommen hatte, erkennt die Legitimität des Präsidenten jedoch nicht an.

 

Weitere Informationen:

GAZA: TWO PALESTINIANS EXECUTED FOR ‘COLLABORATION’

25.07.2011

China: Todesurteil für Doping von Schweinen

 

Weil er das illegale Dopingmittel Clenbuterol hergestellt und an Schweinemäster verkauft hat, ist in China ein Mann namens Liu Xiang zum Tod verurteilt worden. Die Strafe wurde für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt und wird damit mit hoher Wahrscheinlichkeit nach Ablauf der Frist in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Mit Clenbuterol lässt sich in der Tiermast mageres Fleisch erzeugen. Da es Organschäden verursachen kann und sich auf Körperfunktionen wie den Muskelaufbau auswirkt, ist sein Einsatz in der Nahrungsherstellung verboten. Die offizielle Anklage lautete auf "Gefährdung der öffentlichen Sicherheit durch gefährliche Mittel".

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Schweinefleischskandal: China verhängt Todes- und Haftstrafen

25.07.2011

Hinrichtung in Saudi-Arabien

 

In Saudi-Arabien wurde der saudische Staatsbürger Abdullah Sabii mit dem Schwert enthauptet. Er war zum Tod verurteilt, weil er einen Soldaten erstochen haben soll. Es war die 34. Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr.

21.07.2011

Hinrichtungen in Weißrussland

 

Zeitungsberichten zufolge sind in Weißrussland zwei Männer durch ein Erschießungskommando hingerichtet worden. Aleh Hryshkawtsow (30) und Andrey Burdyka (29) waren im letzten Jahr wegen Mordes zum Tod verurteilt worden. Weißrussland ist das einzige europäische Land, das noch immer die Todesstrafe praktiziert.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Menschenrechtsbeauftragter verurteilt Hinrichtungen in Weißrussland

Andrew DeYoung
Andrew DeYoung

21.07.2011

Georgia: Andrew DeYoung hingerichtet

 

Im US-Bundesstaat Georgia wurde am Donnerstagabend der 37-jährige Andrew DeYoung mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er hatte 1993 seine Eltern und seine 14 Jahre alte Schwester ermordet. Sein jüngerer Bruder konnte entkommen. DeYoungs Motiv soll das Erbe von rund 480.000 Dollar gewesen sein. In seinen letzten Worten bedauerte er seine Tat. Die Exekution wurde als erste Hinrichtung mit der Giftspritze in den USA per Video aufgezeichnet. Den Antrag stellte der Anwalt eines anderen Todeskandidaten in Georgia, weil es bei der Hinrichtung von Roy Blankenship im Juni - der ersten mit dem neuen Narkotikum Pentobarbital in Georgia - zu heftigen Kopfbewegungen gekommen sein soll. Die Hinrichtung DeYoungs war bereits für Mittwoch geplant gewesen und wurde um 24 Stunden verschoben. Während am Mittwochabend dementiert wurde, dass der Aufschub mit der Videoaufzeichnung zu tun habe, wird dies nun als Begründung angegeben.

 

Weitere Informationen:

Andrew DeYoung Execution: Georgia Inmate Dies In Video-Recorded Lethal Injection

21.07.2011

Weitere Hinrichtungen im Iran

 

Drei Männer sollen in Ghoochan im Nordosten Irans gehängt worden sein. Sie seien in zwei von einander unabhängigen Vergewaltigungsfällen zum Tod verurteilt gewesen. Namen sind nicht bekannt. Das erhöht die Zahl der Hinrichtungen auf 10 innerhalb der letzten drei Tage.

20.07.2011

70-Jähriger in Kenia zum Tod verurteilt

 

Der 70-jährige Vater von 12 Kindern Kuria Kihunyu ist in Kenia wegen gewaltsamen Raubes zum Tod verurteilt worden. Er habe seinem Opfer ein Mobiltelefon und andere persönliche Dinge abgenommen. Kihunyu, der keine anwaltliche Vertretung hat und seine Unschuld beteuert, hat 14 Tage Zeit, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Der afrikanische Staat hat seit 1987 kein Todesurteil mehr vollstreckt.

20.07.2011

Hinrichtung in Bangladesch

 

In einem Gefängnis in Bangladesch wurde am Dienstag der 34-jährige Hazrat Ali Bhuti gehängt, der mit zwei Komplizen 2004 einen Polizisten erstochen und beraubt haben soll. Die Komplizen befinden sich im Gefängnis.

Mark Stroman
Mark Stroman

20.07.2011

Texas: Mark Stroman hingerichtet

 

Mit knapp dreistündiger Verspätung wurde am Mittwochabend der 41-jährige Mark Stroman im US-Bundesstaat Texas mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Stroman hatte in den Wochen nach den Anschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001 in einem persönlichen Rachefeldzug zwei arabisch aussehende Männer erschossen und einen weiteren schwer verletzt. Rais Bhuiyan, das überlebende Opfer, hat sich bereits seit Wochen in einer weltweit Aufmerksamkeit erregenden Kampagne dafür eingesetzt, dass Stroman nicht hingerichtet werden solle. Doch auch sein gerichtlicher Antrag auf Hinrichtungsaufschub, damit Täter und Opfer sich einer Mediation unterziehen könnten, brachte Stroman nur zweieinhalb Stunden ein - obwohl sich in den letzten Tagen auch eine der Geschworenen öffentlich geäußert hatte, dass das Todesurteil in ihren Augen eine Fehlentscheidung war. In seinen letzten Worten erklärte Stroman, dass er inneren Frieden gefunden habe und der Hass in der Welt ein Ende haben müsse.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Für das Leben meines Feindes

"Ich bin ihm unheimlich dankbar"

 

Weitere Informationen:

Could You Forgive the Man Who Shot You in The Face?

20.07.2011

Georgia: Hinrichtungsaufschub für Andrew DeYoung

 

Die Hinrichtung von Andrew DeYoung, die im US-Bundesstaat Georgia für Mittwochabend 19 Uhr Ortszeit geplant war, ist kurzfristig um 24 Stunden verschoben worden. Der Grund für die Entscheidung, die erst drei Stunden nach dem ursprünglich geplanten Zeitpunkt fiel, ist nicht bekannt. Die außergewöhnliche Tatsache, dass die Hinrichtung per Video aufgezeichnet werden soll, sei jedenfalls nicht der Grund.

20.07.2011

Österreichischem Arzt droht in Dubai die Todesstrafe

 

Ein Arzt aus Österreich, der seit fast zehn Jahren erfolgreich an einem Krankenhaus in Dubai arbeitet, muss sich vor Gericht wegen des Vorwurfs der Sterbehilfe verantworten. Er soll einem querschnittsgelähmten Patienten Morphium verabreicht und nach dessen Herzinfarkt jede lebensrettende Maßnahme unterbunden haben. Darauf steht in Dubai die Todesstrafe. Der Mediziner bestreitet diesen Vorwurf vehement. Er vermutet hinter der Anzeige gegen ihn ein Komplott zweier Kollegen, denen sein beruflicher Erfolg in Dubai ein Dorn im Auge gewesen sei.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Österreichischem Arzt droht die Todesstrafe

Ärztekammer unterstützt in Dubai angeklagten Mediziner

Ischler droht Todesstrafe: Am Sonntag startet Prozess

Der Arzt, dem die Todesstrafe droht

Hochrangige Rettungsaktion für Dubai-Arzt

Mordprozess in Dubai: Familie bangt zu Hause um Ischler Arzt

Zeugen fehlten: Prozess gegen Ischler Arzt in Dubai wieder vertagt

20.07.2011

Iran: Weitere Hinrichtungen wegen Drogendelikten

 

In den Gefängnissen von Rafsanjan und Jiroft im Südosten Irans sollen je zwei Menschen gehängt worden sein: Abbas A. und Ali B. in Jiroft sowie Khodadad M. und Begam N. in Rafsanjan waren alle wegen Drogenschmuggels zum Tod verurteilt. Bei Begam N. handelt es sich wahrscheinlich um eine Frau.

Thomas Paul West
Thomas Paul West

19.07.2011

Arizona: Thomas West hingerichtet

 

Am Dienstagvormittag wurde im US-Bundesstaat Arizona der 52-jährige Thomas Paul West mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er hatte vor 24 Jahren während eines Wohnungseinbruchs und Raubes einen Mann erschlagen, als dieser ihn überraschte. West behauptete, er sei während der Tat betrunken gewesen und habe unter Drogen gestanden. Seine Anwälte wiesen darauf hin, dass er unter einem posttraumatischen Stresssyndrom gelitten habe. West begann bereits als sechsjähriges Kind Alkohol zu trinken, nahm mit zehn Jahren Marihuana und als Teenager u.a. Valium, Kokain, LSD. Von drei Erwachsenen wurde West als Kind sexuell missbraucht, durch einen Lehrer, einen Priester und einen Nachbarn. Sein Vater war Alkoholiker und schlug die Kinder regelmäßig. Bischof Jerry Kicanas von der Diözese Tuscon setzte sich öffentlich für eine Umwandlung des Todesurteils in eine lebenslange Haftstrafe ein, jedoch ohne Erfolg.

 

Weitere Informationen:

Thomas Paul West set to die for 1987 murder

19.07.2011

Hinrichtungen in China wegen Korruption

 

In China sind am Dienstag die früheren stellvertretenden Bürgermeister zweier Millionenstädte wegen der Annahme von Schmiergeldern hingerichtet worden. Beide sollen Dollar-Beträge in zweistelliger Millionenhöhe kassiert haben. Xu Maiyong aus der boomenden Metropole Hangzhou habe sein Amt bei der Projektvergabe missbraucht und bestimmten Unternehmen und Personen Begünstigungen sowie Steuererleichterungen verschafft. Damit habe er umgerechnet rund 30 Millionen Dollar an die Seite geschafft. Jiang Renjie, Ex-Vize des Rathauses von Suzhou im Osten der Volksrepublik, habe ebenfalls Bestechungsgelder angenommen, darunter allein rund 17 Millionen Dollar von Bauträgern.

19.07.2011

Erneut öffentliche Hinrichtungen im Iran

 

Drei junge Männer von im Durchschnitt etwa 21 Jahren sollen heute morgen in Kermanshah im Westen Irans auf einem Platz öffentlich gehängt worden sein. Sie waren für schuldig befunden, im letzten April ein Mädchen entführt und vergewaltigt zu haben. Die Verurteilung erfolgte bereits 18 Tage nach der Tat, die Bestätigung durch den Obersten Gerichtshof eine Woche später. Ein namhafter iranischer Anwalt erklärt dazu, dass man allein aufgrund dieser äußeren Umstände kaum von einem fairen Verfahren sprechen könne.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Amnesty verurteilt öffentliche Hinrichtung dreier Männer im Iran

15.07.2011

Japanische Firma liefert keine Kräne mehr an Iran

 

Die japanische Firma Tadano, Hersteller von Baukränen, hat angekündigt, ihre Geschäftsbeziehungen zur iranischen Regierung zu beenden und keine Kräne mehr in den Iran zu exportieren. Die Organisation United Against Nuclear Iran (UANI) hatte im Mai zwei japanische Firmen, Tadano und Furukawa UNIC, darauf aufmerksam gemacht, dass Beweismaterial in Form von Fotos zufolge im Iran öffentliche Hinrichtungen durch Erhängen an Baukränen erfolgt sind, die von diesen beiden japanischen Firmen hergestellt wurden.

 

Weitere Informationen:

Iran's execution binge

15.07.2011

Bangladesch nutzt Gefangene als Henker

 

In den Gefängnissen von Bangladesch werden Insassen dazu verpflichtet und ausgebildet, Todesurteile zu vollstrecken. Etwa 15 dieser Henker soll es geben. Dafür gibt es Hafterleichterungen und Strafverkürzung. So wurde einem Betroffenen angeboten, man würde für jede Hinrichtung seine Haftzeit um zwei Monate reduzieren. Bangladesch übernahm die Todesstrafe von seinen britischen Kolonialherren und richtete seit 1971 rund 470 Menschen hin. Mehr als 1.000 Häftlinge warten im Todestrakt auf ihre Hinrichtung.

15.07.2011

Hinrichtung in Saudi-Arabien

 

Am Freitag wurde in Saudi-Arabien der saudische Staatsbürger Adel bin Mohammed Assiri enthauptet. Er war wegen sexueller Nötigung zum Tod verurteilt. Er war gewaltsam in eine Wohnung eingedrungen und hatte dort eine Frau geschlagen, nackt fotografiert und zu vergewaltigen versucht. Es war die 32. Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr.

15.07.2011

Irak: Baldige Hinrichtung von Ex-Amtsträgern unter Saddam Hussein erwartet

 

Fünf ehemalige irakische hochrangige Beamte aus der Umgebung von Saddam Hussein, darunter zwei seine Halbbrüder, erwartet die baldige Vollstreckung ihres Todesurteils. Es handelt sich um Saddams Husseins Halbbrüder Sabawi Ibrahim al-Tikriti und Watban Ibrahim Hassan, Ex-Verteidigungsminister Sultan Hashim Ahmad al-Tai sowie die ehemaligen Brigaden-Kommandeure Hussein Rashid al-Tikriti und Aziz Saleh Numan. Die Personen, die wegen der Teilnahme an der Unterdrückung des Aufstandes von 1991 im Irak verurteilt worden waren, sollen innerhalb eines Monats hingerichtet werden.

 

Weitere Informationen:

Iraq stays executions of two former Saddam officials

14.07.2011

Virginia: Todesurteil für Justin Wolfe ausgesetzt

 

Nach fast 10 Jahren im Todestrakt hat ein Richter den Schuldspruch und das Strafmaß für Justin Michael Wolfe aufgehoben. Wolfe wurde wegen Auftragsmordes zum Tod verurteilt, Hauptbelastungszeuge war der Täter Owen Barber, der seine Aussage in der Zwischenzeit revidiert und erklärt hat, Justin Wolfe habe mit dem Mord nichts zu tun. Trotz der jüngsten Entscheidung bleibt das weitere Schicksal Wolfes unklar, denn selbst wenn das nächst höhere Gericht die Entscheidung des Richters bestätigen sollte, wird der Fall zurück an den Staatsanwalt gehen, der erneut Anklage erheben könnte. Darüber hinaus ist Wolfe zu 30 Jahren Haft wegen Waffen- und Drogendelikten verurteilt. Der Fall von Justin Wolfe wurde in Deutschland bekannt durch seine Mutter Terri Steinberg. Sie berichtete über ihren Sohn in der Tour "Nicht in unserem Namen", als sie gemeinsam mit dem Opferangehörigen Bill Pelke und dem ehemaligen Todestraktinsassen Ray Krone vor zwei Jahren durch Deutschland reiste.

 

Weitere Informationen:

Inmate's future uncertain after Va. death sentence tossed

Former Va. death row inmate could walk free

Justin Wolfe could soon be released from prison

14.07.2011

Hinrichtungen im Iran

 

Am Mittwochmorgen soll im Gefängnis von Bandar-Abbas im Süden Irans ein Mann mit den Initialen Gh.K. gehängt worden sein. Er sei wegen Vergewaltigung und Ermordung seiner fünfjährigen Schwägerin zum Tod verurteilt gewesen. Vier Menschen sollen in den vergangenen zwei Wochen im Gefängnis von Qom wegen Drogenschmuggels gehängt worden sein.

 

Weitere Informationen:

Four people were hanged in Qom (central Iran)

10.07.2011

Saudi-Arabien richtet drei Nigerianer hin

 

In Saudi-Arabien wurden am Sonntag drei Nigerianer wegen Raubmordes enthauptet. Muhammad Ismail, Abdul Quddus Adam Abdul Quddus und Muhammad Abdullah sollen 2008 einen Landsmann und dessen Frau in ihrer Wohnung überfallen und beraubt haben. Die Frau wurde geschlagen, der Mann erdrosselt. Die Täter entwendeten Mobiltelefone und Bargeld. Laut Zählung der Nachrichtenagentur AFP steigt damit die Zahl der Hinrichtungen in Saudi-Arabien auf 31 für das laufende Jahr.

08.07.2011

Simbabwe findet keinen Henker

 

Der afrikanische Staat Simbabwe hat seit Jahren kein Todesurteil mehr vollstreckt, obwohl 60 Verurteilte auf ihre Hinrichtung warten. Seit 2005 der letzte Scharfrichter in Simbabwe in den Ruhestand trat, sind alle Hinrichtungen auf unbestimmte Zeit verschoben. Seitdem die Stelle des Vollstreckers vor sechs Jahren ausgeschrieben wurde, haben sich erst wenige Interessenten gemeldet. Nach Ansicht von Gutu setzen die meisten Menschen die Tätigkeit des Scharfrichters mit Mord gleich und lehnten die Todesstrafe ab. Auch sonst ist die Arbeit des Henkers wenig attraktiv. Wie andere Staatsbedienstete kann der Scharfrichter ein mageres Salär von umgerechnet rund 300 US-Dollar im Monat erwarten.

Humberto Leal
Humberto Leal

07.07.2011

Texas: Humberto Leal trotz internationaler Proteste hingerichtet

 

In Huntsville im US-Bundesstaat Texas wurde am Donnerstagabend der 38-jährige Mexikaner Humberto Leal Garcia Jr. mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er soll 1994 ein 16-jähriges Mädchen vergewaltigt und ermordet haben. Leal soll den Tod des Mädchens als Unfall bezeichnet und die Vergewaltigung bestritten haben, für die es keine DNA-Beweise gebe. Die Regierung Mexikos, die Menschenrechts-vertretung der Vereinten Nationen und sogar die US-Regierung appellierten an den Gouverneur von Texas bzw. den Supreme Court der Vereinigten Staaten, die Hinrichtung des Mexikaners auszusetzen. Sie verstößt gegen Internationales Recht, denn auch die Vereinigten Staaten haben die sogenannte Wiener Konvention unterzeichnet. Danach muss ein Ausländer über sein Recht auf konsularischen Beistand aufgeklärt werden, was in Leals Fall nicht erfolgte. Er erfuhr davon zwei Jahre nach seiner Verurteilung durch einen Mitgefangenen. Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten lehnte einen Aufschub jedoch mit 5:4 Stimmen ab und Gouverneur Rick Perry verantwortete die 232. Hinrichtung seiner Laufbahn.

 

Weitere Informationen:

Impending Humberto Leal execution draws in Rick Perry, Obama

UN speaks out against pending execution of Mexican national in United States

Supreme Court denies stay of execution for Mexican national in Texas

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

"Ich habe keinen fairen Prozess bekommen"

US-Regierung will Hinrichtung von Mexikaner in Texas stoppen

Mexiko will Hinrichtung von Mexikaner in Texas stoppen

Mexikaner in den USA hingerichtet

07.07.2011

Hinrichtungen im Iran nehmen kein Ende

 

Am Donnerstagmorgen sollen im Gefängnis von Orumieh im Nordwesten Irans zwei Männer gehängt worden sein. Sedigh Nemani und Mehdi Kohan seien wegen Drogendelikten zum Tod verurteilt gewesen. Bereits am Sonntag sollen in einer Massenhinrichtung im Gefängnis von Karaj im Westen Teherans 25 Menschen wegen Drogendelikten gehängt worden sein. Weitere sieben Todesurteile seien am selben Tag im Gefängnis von Teheran vollstreckt worden. Im Gefängnis von Khorasan im Nordosten Irans soll am Sonntagmorgen ein Mann namens Hassan (23) wegen Raubmordes gehängt worden sein.

 

Weitere Informationen:

Secret mass executions continue in Iran: 25 prisoners in Ghezel Hesar prison executed; 33 executions in one day

A young man was hanged in northeastern Iran yesterday morning

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Menschenrechtsbeauftragter fordert Aussetzung der Todesstrafe in Iran

Iran: Todesstrafe wegen „Abfall vom Islam“ weiter möglich

06.07.2011

Einziges überlebendes Opfer von Mark Stroman in Deutschland

 

Es ist beinahe zehn Jahre her, dass Rais Bhuiyan um ein Haar sein Leben verlor. Zehn Tage nach jenem verhängnisvollen 11. September schoss Mark Stroman ihm mit einer Schrotflinte ins Gesicht. Rais Bhuiyan überlebte, Stroman tötete jedoch einer Pakistaner und einen Inder - Menschen dunkelhäutiger Hautfarbe, die muslimisch aussahen, aus Rache für den 11. September. Er wurde zum Tod verurteilt und soll am 20. Juli hingerichtet werden. Bhuiyan allerdings setzt sich für Vergebung und dafür ein, dass Stroman nicht hingerichtet wird. Stroman selbst bereut seine Taten und bezeichnet sie als entsetzlichen Fehler. Hass mit Hass zu beantworten, bringe nur mehr Unglück über die Menschen, auch über die Familie von Stroman, so Rais Bhuiyan. Seine Mission führt ihn in diesen Tagen auch nach Deutschland. Tom Koenigs, Vorsitzender des Bundestags-Menschenrechtsauschusses, sagt, man habe in einem Brief an den Gouverneur von Texas, Rick Perry, um Gnade gebeten. Alle Parteien in Deutschland seien in diesem wie in anderen Fällen prinzipiell gegen die Todesstrafe. Eine Antwort habe man nicht bekommen.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Auf Werbetour für die Vergebung

Kampagne für einen Mörder

 

Website von Rais Bhuiyan mit Petition für Mark Stroman:

BREAK THE CYCLE OF VIOLENCE

05.07.2011

Florida: "Nicht schuldig" im Fall Casey Anthony

 

Es war vermutlich der Prozess mit dem größten Medieninteresse seit O.J. Simpson in den USA: Sechs Wochen lang verfolgte die us-amerikanische Nation die Gerichtsverhandlung gegen Casey Anthony am Fernsehen und Experten wie Bürger stritten darüber. Anthonys Tochter Caylee verschwand im Juni 2008, die Leiche des Mädchens wurde sechs Monate später gefunden. Gerichtsmediziner konnten die Todesursache nicht eindeutig klären. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte Anthony ihr Kind mit Chloroform betäubt, mit Klebeband erstickt und sogar ihre eigenen Eltern über das Schicksal der Kleinen belogen. Die alleinerziehende Mutter habe lieber Partys feiern und mit ihrem Freund zusammen sein wollen. Die Anwälte der 25-Jährigen sprachen dagegen von einem Unfall und erklärten, Caylee sei im Swimmingpool der Familie ertrunken. Als sie wegen des Todes ihrer Tochter Panik bekommen habe, habe ihr Vater dafür gesorgt, dass der Unfall wie ein Verbrechen aussah. Casey Anthony drohte wegen Mordes die Todesstrafe. Nun aber urteilte das Gericht: Sie hat ihre Tochter nicht getötet. Jedoch muss Anthony wegen Falschaussagen mit einer mehrjährigen Haftstrafe rechnen.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Ein Freispruch empört Amerika

 

Weitere Informationen:

Casey Anthony Juror Flees Her Home out of Fear

01.07.2011

USA erneut vor dem Problem der Hinrichtungsdrogen

 

In den meisten US-Bundesstaaten wurden bislang die Hinrichtungen mit der tödlichen Injektion durch drei nacheinander verabreichte Chemikalien vollzogen: Thiopental (Narkosemittel), Pancuroniumbromid (Muskelrelaxans) und Kaliumchlorid (Herzstillstand). Nachdem die einzige Firma, die in den USA Thiopental hergestellt hatte, zum Ende des letzten Jahres die Produktion des Mittels eingestellt hat, haben einige US-Bundesstaaten auf das Narkotikum Pentobarbital umgestellt. Der einzige in den USA zugelassene Hersteller dieses Mittels ist die Firma Lundbeck mit Hauptsitz in Dänemark. Erst nach entsprechendem Druck macht Lundbeck nun Ernst und will den Gefängnissen in den betroffenen Bundesstaaten künftig verbieten, von ihnen hergestelltes Pentobarbital für Exekutionen zu benutzen. Das Unternehmen werde künftig von jedem Besteller eine Erklärung verlangen, dass das Präparat nicht zur Hinrichtung eingesetzt wird, hieß es in einer Mitteilung. Die Lieferung erfolge erst nach einer ausreichenden Prüfung. So werden die Vereinigten Staaten in Kürze wieder vor dem Problem stehen, dass ihnen das erforderliche Narkosemittel fehlt.

 

Weitere Informationen:

Lundbeck, the sole producer of lethal injection drug pentobarbital, announces it is blocking supply to US execution chambers

01.07.2011

USA: Todesstrafe willkürlich und diskriminierend

 

Einer Studie des Washingtoner Todesstrafen-Informationszentrums zufolge wird auch 35 Jahre nach Wiederaufnahme der Todesstrafe in den USA diese ultimative Strafform willkürlich und diskriminierend angewandt. Ausschlaggebend seien häufig die Rasse des Mordopfers, der soziale Stand des mutmaßlichen Täters sowie geografische und politische Faktoren. 82 Prozent der Hinrichtungen in den USA werden den Angaben zufolge in den Südstaaten vollzogen. In Florida, Oklahoma und Mississippi werde ein Mord an einem weißen Opfer etwa fünfmal so häufig mit der Todesstrafe geahndet wie ein Mord an einem schwarzen Opfer.

 

Weitere Informationen:

Struck By Lightning: The Continuing Arbitrariness of the Death Penalty Thirty-Five Years After Its Re-instatement in 1976

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Juni 2011