Paul Howell
Paul Howell

27.02.2014

Florida: Paul Howell hingerichtet


Am Mittwochabend wurde im US-Bundesstaat Florida der 48-jährige Paul Augustus Howell mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Howell erhielt die Todesstrafe für die Tötung eines Verkehrspolizisten im Jahr 1992, für die er verantwortlich gemacht wurde. Um ein Zeugenpaar auszuschalten, das ihn in einem Mordfall hätte belasten können, hatte Howell eine Bombe gebastelt und sie in einer Mikrowelle versteckt, diese als Geschenk verpackt und einen Freund gebeten, das Paket an das Ehepaar auszuliefern. Wegen zu schnellen Fahrens wurde der Freund jedoch von einem Polizisten angehalten und verhaftet, weil er einen falschen Namen angab. Bei der Untersuchung des Pakets explodierte die Bombe und tötete den Polizisten. Seine letzten Worte richtete Howell an die Opferangehörigen und bat um Vergebung. Von der Familie des Polizisten war allerdings niemand anwesend und es gab von ihnen auch später keine Stellungnahme.

Michael Taylor
Michael Taylor

26.02.2014

Missouri: Michael Taylor hingerichtet


Kurz nach Mitternacht wurde am Mittwoch im US-Bundesstaat Missouri der 47-jährige Michael Taylor mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Taylor hatte 1989 zusammen mit einem Komplizen ein 15-jähriges Mädchen entführt, vergewaltigt und schließlich erstochen. Ihren Aussagen nach waren die Täter unter Drogeneinfluss. Taylor verzichtete auf letzte Worte, hatte jedoch wenige Stunden vor seiner Hinrichtung den Medien gegenüber per Telefon geäußert, er habe den Opferangehörigen einen Brief geschrieben und erklärt, er bereue seine Tat zutiefst und bitte aufrichtig um Entschuldigung. Taylor wurde mit einer Überdosis Pentobarbital hingerichtet, das von einer der sogenannten Compounding Pharmacies stammt, welche die Mittel selbst mischen und keine offizielle Anerkennung besitzen. Die betreffende Apotheke wollte anonym bleiben. Eine andere in Oklahoma hatte kürzlich den Verkauf des Mittels zum Zweck der Hinrichtung abgelehnt.

26.02.2014

Weitere Hinrichtungen in Saudi-Arabien


Ein saudischer Staatsbürger wurde am Mittwoch mit dem Schwert enthauptet. Abdullah al-Mabyuq soll einen Landsmann nach einer Auseinandersetzung erschossen haben. Bereits am Sonntag wurde ebenfalls ein saudischer Staatsbürger hingerichtet. Salem al-Jahdali war zum Tod verurteilt, weil er nach einem Disput einen Angehörigen seines eigenen Stammes erschlagen haben soll. Schon Anfang des Monats hatte es weitere Hinrichtungen gegeben. So wurden am 5. Februar ein Pakistaner namens Mohammed Asharaf Ramadan wegen Drogenschmuggels sowie ein Saudi mit Namen Turki Ahmed al-Salami wegen Mordes enthauptet. Insgesamt wurden in Saudi-Arabien in diesem Jahr bereits wenigstens elf Todesurteile vollstreckt.

 

Weitere Informationen:

Saudi executes 10th convict this year

Saudi beheads drug smuggler, murderer

26.02.2014

Ägypten: 26 Todesurteile wegen Terrorvorwürfen


Ein Strafgericht in Ägypten hat der Nachrichtenagentur AFP zufolge am Mittwoch wegen Terrorvorwürfen gegen 26 Angeklagte die Todesstrafe verhängt. Nach Angaben der Justiz befand das Gericht die Angeklagten für schuldig, eine "Terrorgruppe" gegründet und angeführt zu haben. Die Gruppe habe Angriffe auf Schiffe im Suez-Kanal geplant und so Ägyptens "nationale Einheit gefährden" wollen.

26.02.2014

Wieder Hinrichtungen im Iran


Am Mittwoch sollen in Karaj insgesamt sieben Häftlinge hingerichtet worden sein. Vier Gefangene wurden demzufolge im Gefängnis gehängt, die drei anderen öffentlich an drei verschiedenen Plätzen in Karaj. Bei den öffentlich Hingerichteten handelt es sich Berichten zufolge um Arsalan Ebrahimi, Hamid Yousefi und Habibollah Khanalizadeh, die wegen der Entführung und Vergewaltigung einer schwangeren Frau im Jahr 2009 zum Tod verurteilt waren. Bereits am Montag sollen zwei Häftlinge mit den Initialen H.N. und A.N. wegen Mordes im Gefängnis von Semnan gehängt worden sein.

 

Weitere Informationen:

Two prisoners were hanged in Iran...

20.02.2014

Deutsche Firma ATLAS bestreitet Lieferung von Kränen nach Iran


Der Name der Firma ATLAS ist auf diversen Fotos von öffentlichen Hinrichtungen im Iran zu sehen, die an Kränen gehängte Häftlinge zeigen. Die Interessengruppe United Against Nuclear Iran (UANI) wandte sich dazu an die Firma mit der Aufforderung, ihre Geschäftsbeziehungen zum Iran einzustellen. Der Geschäftsführer der deutschen Firma habe daraufhin erklärt, man unterhalte keine geschäftlichen Beziehungen zum Iran und er wisse nicht, auf welchem Weg die Kräne in den Iran gelangt seien. Allerdings hat ATLAS offenbar eine Partnerfirma namens HYDRO ATLAS im Iran. Gefragt, ob er besorgt darüber sei, dass im Iran Menschen an ATLAS-Kränen aufgehängt werden, soll Geschäftsführer Filipov geantwortet haben: "Wir sind nicht die Polizei", und die Organisation UANI habe er als "crazy people" bezeichnet, mit denen er sich abzugeben keine Zeit habe. Ein Sprecher von UANI kommentierte Filipovs Äußerungen dahingehend, die Firma ATLAS solle die Angelegenheit ernstnehmen, statt sie mit derart oberflächlichen Statements abzutun. Verschiedene namhafte Hersteller von Baukränen - darunter Palfinger, Terex, Liebherr, Tadano, Konecranes und UNIC - hätten bereits aus Gründen des Missbrauchs ihrer Produkte bei Hinrichtungen im Iran ihre Geschäftsbeziehungen zu dem Land eingestellt.

 

Weitere Informationen:

German Cranes Used to Publicly Hang Iranians

UANI - Cranes Campaign

20.02.2014

Todesurteil für drei Vergewaltiger in Indien


Drei Inder sind wegen Vergewaltigung und Mord einer 19-Jährigen zum Tod verurteilt worden. Ein Gericht in der indischen Hauptstadt Neu Delhi sah es als erwiesen an, dass die Männer die junge Frau vor zwei Jahren mit einem Auto in einem Vorort von Delhi entführten. Sie hätten die Frau vergewaltigt und das Opfer mit einem Wagenheber und einem Topf geschlagen. Der vorsitzende Richter sagte, es sei an der Zeit, dass die Gerichte solche abscheulichen Verbrechen hart bestraften, um eine Botschaft an die Gesellschaft zu schicken. In Indien wird seit der Gruppenvergewaltigung einer Studentin im Dezember 2012 wie nie zuvor über Gewalt gegen Frauen diskutiert.

20.02.2014

Kongo: Norwegischer Ex-Soldat erhält zur Todesstrafe auch noch Lebenslänglich


Ein bereits zu vierfacher Todesstrafe verurteilter Norweger bekommt in Kinshasa zusätzlich eine lebenslängliche Haftstrafe. Der 32-jährige Norweger sitzt seit fünf Jahren in Kongos Kerkern. Der ehemalige Soldat und private Sicherheitswachmann war gemeinsam mit seinem Freund Tolstov Moland 2009 im Ostkongo verhaftet worden. Ein Gericht hatte sie wegen Mordes, versuchten Mordes und Spionage verurteilt: French erhielt die vierfache Todesstrafe, Moland fünffach. Die Todesstrafe wird im Kongo seit Ende des Krieges nicht mehr vollstreckt. Seitdem saßen die beiden also in Haft. Moland, schwer krank und psychisch gestört, wurde vergangenen August in der gemeinsamen Zelle von French tot aufgefunden. Er hatte sich mit einer Kordel erhängt, so der Anschein. Ein Team kongolesischer und norwegischer Forensiker konnte keine Spuren von äußerer Gewalt feststellen. Dennoch wurde French des Mordes an seinem Freund angeklagt.

19.02.2014

Syrien: Mädchen wegen Facebook-Account gesteinigt


Ein Mädchen soll in Syrien wegen ihres Facebook-Accounts grausam hingerichtet und zu Tode gesteinigt worden sein. Die örtlichen Al-Quaida-Mitglieder erwischten es bei der Benutzung des sozialen Netzwerkes und stellten das junge Mädchen vor ein Scharia-Gericht, so berichten die Medien. In der Gegend wird der Islam sehr streng ausgelegt. Das Gericht sah in dem Facebook-Account eine Art Ehebruch und verhängte die Todesstrafe. Daraufhin sei das Mädchen im Ort zu Tode gesteinigt worden.

19.02.2014

Hinrichtungswelle im Iran ungebrochen


Am Mittwoch sollen im Iran zwölf Todesurteile vollstreckt worden sein. Vier Hinrichtungen fanden in Gefängnissen der Provinz Gilan statt; zwei Verurteilte wurden wegen Mordes und zwei wegen Drogendelikten gehängt. Sowohl in Shiraz als auch in Khoy wurde jeweils eine öffentliche Hinrichtung vollzogen, wegen bewaffneten Raubes und Mordes bzw. wegen Vergewaltigung und Mord. Sechs weitere Häftlinge sollen im Gefängnis von Karaj wegen Mordes gehängt worden sein. Bereits am Dienstag sind Berichten zufolge in Kerman vier und in Qazvin drei Gefangene wegen Drogendelikten hingerichtet worden. Am Montag sollen zwei Häftlinge wegen Mordes in Noshahr und zwei wegen Drogendelikten in Zanjan in den jeweiligen Gefängnissen gehängt worden sein. Am Samstag zuvor wurden in Karaj zwei Männer wegen Vergewaltigung, Entführung und bewaffneten Raubes öffentlich gehängt. Diesen öffentlichen Hinrichtungen waren zwei Tage zuvor zwei ebenfalls öffentliche Exekutionen in Shiraz wegen Vergewaltigung und Mordes vorausgegangen.

 

Weitere Informationen:

Seven prisoners convicted of drug-related charges hanged in Iran

Four prisoners hanged in Iran

Two prisoners publicly hanged in Karaj (West of Tehran)

Two prisoners hanged in public in Shiraz (Southern Iran)

19.02.2014

Pakistan: Paar wegen Ehebruchs illegal gesteinigt


Im Südwesten Pakistans wurden ein Mann und eine Frau auf Anordnung eines örtlichen Geistlichen ermordet. Er habe sie wegen einer außerehelichen Beziehung zum Tod durch Steinigung verurteilt, dies teilten gestern Beamte der französischen Nachrichtenagentur AFP mit. Wegen der Tötungen im Dorf Manzkai in der dünnbesiedelten Provinz Belutschistan wurden außer dem Geistlichen noch sieben weitere Personen in Haft genommen. Wie verlautet, soll es sich bei den Getöteten um Mitglieder eines nomadischen Stammes handeln, die beide mit anderen Partnern verheiratet und wegen "ungesetzlicher Beziehungen" schuldig gesprochen waren. Jedes Jahr werden in ganz Pakistan Hunderte von Personen getötet mit Verweis auf die Verteidigung der "Familienehre", Steinigungen kommen jedoch vergleichsweise selten vor.

 

Weitere Informationen:

Couple stoned to death for adultery by a mob led by woman's husband and brother in Pakistan

18.02.2014

Missouri: Apotheke in Oklahoma verweigert Giftlieferung


Die Strafvollzugsbehörden im USBundesstaat Missouri müssen sich einen neuen Lieferanten für das bei Hinrichtungen eingesetzte tödliche Medikament suchen. Eine Apotheke in Tulsa im Nachbarstaat Oklahoma verständigte sich mit dem Anwalt eines Todeskandidaten darauf, weder das Medikament Pentobarbital noch eine andere Substanz für die Hinrichtung zu liefern. Der verurteilte Michael Taylor soll am 26. Februar hingerichtet werden, weil er im Jahr 1989 ein 16 Jahre altes Mädchen, entführt, vergewaltigt und erstochen hat. Derzeit ist unklar, ob die Justizbehörden in Missouri über eine Todesdroge verfügen, um die Hinrichtung auszuführen. US-Staaten, in denen die Todesstrafe vollstreckt wird, stehen seit einiger Zeit vor dem Problem, dass die bisher für Hinrichtungen verwendeten Injektionsmittel - vor allem Pentobarbital - kaum mehr erhältlich sind.

18.02.2014

Todesurteil für einen Polizisten in China


Ein Polizist, der am 28. Oktober des vergangenen Jahres eine Schwangere erschossen hat, ist zum Tod verurteilt worden. Den Ermittlungsergebnissen zufolge war der Beamte zur Tatzeit betrunken. Die Frau und ihr ungeborenes Kind starben unmittelbar, nachdem der Täter zwei Schüsse auf sein Opfer abgegeben hatte. Ihr Ehemann erlitt Schussverletzungen an der Schulter. Der Angeklagte gab vor Gericht an, der Ehemann des Opfers habe versucht, nach seiner Dienstwaffe zu greifen, bevor er den Abzug betätigte. Mehrere Zeugen konnten dies jedoch nicht bestätigen. Ärztlichen Angaben zufolge war der Polizist zwar betrunken, aber dennoch voll zurechnungsfähig. China führt weltweit die meisten Hinrichtungen durch; ernstzunehmende Schätzungen gehen von etwa 4000 Exekutionen pro Jahr aus.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todesstrafe: Student vergiftete Mitbewohner

18.02.2014

Indien: Gnade für Mörder von Rajiv Gandhi

 

Indiens Oberster Gerichtshof hat die Todesstrafen für drei Mörder des früheren Regierungschefs Rajiv Gandhi in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Als Grund nannten die Richter den unzumutbaren Zustand, dass die Gnadengesuche der Verurteilten elf Jahre liegengeblieben seien. Damit knüpfte das Gericht an eine wegweisende Entscheidung vom Januar an, laut der zum Tod Verurteilte bei "unzumutbaren, unangemessenen und langwierigen Verzögerungen" nicht gehängt werden dürfen. Auch geistig Kranken soll der Galgen zukünftig erspart bleiben. Gandhi war im Mai 1991 bei einem Wahlkampfauftritt von einer Selbstmordattentäterin getötet worden. Bei dem Bombenanschlag starben insgesamt 18 Menschen. 26 Mittäter erhielten dafür die Todesstrafe, die meisten dieser Urteile wurden allerdings später aufgehoben. In Indien sitzen etwa 500 Menschen in Todeszellen.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Drahtzieher von Attentat auf Rajiv Gandhi werden aus Haft entlassen

Juan Chavez
Juan Chavez

12.02.2014

Florida: Juan Chavez hingerichtet


Mit zwei Stunden Verspätung wegen letzter Berufungen wurde am Mittwochabend im US-Bundesstaat Florida der 46-jährige Juan Carlos Chavez mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Chavez war zum Tod verurteilt, weil er 1995 einen neunjährigen Jungen entführt, vergewaltigt und dann bei einem Fluchtversuch erschossen hatte. Der zerstückelte Leichnam seines Opfers wurde erst drei Monate nach der Tat gefunden. Chavez verzichtete auf letzte Worte, hinterließ jedoch eine handschriftliche Notiz, in der er sich auf seine religiöse Überzeugung bezieht, die ihm einen Frieden gebe, den ihm niemand nehmen könne. Denen, die in ihrem Schmerz nach seinem Tod verlangten, wünsche er die Liebe Christi. Die Eltern des Neunjährigen haben eine Organisation gegründet und sich für strengere Gesetze für Sexualstraftäter eingesetzt. Die Hinrichtung von Juan Chavez solle Pädophilen eine Warnung sein, zweimal darüber nachzudenken, bevor sie ihre Opfer töteten. Der einzige Besucher für Chavez am Tag seiner Hinrichtung war sein geistlicher Beistand. Seine Anwälte versuchten vergeblich, die Hinrichtung mit Verweis auf die umstrittene Giftspritze zu verhindern.

11.02.2014

Hinrichtungsmoratorium im US-Bundesstaat Washington


Im US-Bundesstaat Washington wird die Todesstrafe ausgesetzt. Der Stab von Gouverneur Jay Inslee informierte die Abgeordneten am Dienstag über das Moratorium. Wie aus einer Erklärung des Demokraten hervorgeht, wolle Inslee damit in der landesweiten Debatte über die Todesstrafe ein Statement setzen. In monatelanger Prüfung habe er festgestellt, dass deren Anwendung inkonsequent und ungleichmäßig sei, erklärte Inslee. Das Moratorium bedeutet, dass der Gouverneur keine Hinrichtungsbefehle unterzeichnen wird. Das kommt allerdings keiner Begnadigung gleich, und das Urteil wird auch nicht in eine Haftstrafe umgewandelt. 

11.02.2014

Hinrichtungswelle im Iran reißt nicht ab


In den ersten fünf Wochen des neuen Jahres sollen im Iran bereits mindestens 107 Todesurteile vollstreckt worden sein. Am Mittwoch, 5. Februar, seien 15 politsche Häftlinge im Gefängnis von Chahbahar gehängt worden. Am Vortag sollen sieben Gefangene in namenlosen Gräbern auf dem Friedhof von Zahedan beerdigt worden sein. Im Morgengrauen des 6. Februar wurden Berichten zufolge zwei Männer namens Parviz Ashna und Farhad Soltani wegen Mordes im Gefängnis von Bandar Abbas gehängt. Am 1. Februar soll ein 29-Jähriger im Gefängnis von Zahedan gehängt worden sein. Darüber hinaus ist ein sechzehnjähriger Schüler zum Tod verurteilt worden, weil er bei einem Streit versehentlich einen Freund getötet hat. Er soll erst dann exekutiert werden, wenn er mit 18 Jahren "legal" hingerichtet werden kann.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Iran: Verurteilter wird erst als 18-Jähriger hingerichtet

09.02.2014

Vereinigte Arabische Emirate: EU begrüßt Moratorium


Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton begrüßte die Ankündigung des Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) vom 29. Januar, sämtliche Hinrichtungen auszusetzen. Die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik sagte in ihrer Erklärung: "Ich hoffe, dies stellt einen ersten Schritt dar im Hinblick auf ein entschlossenes Moratorium über die Anwendung der Todesstrafe in den VAE." Sie hoffe des weiteren, das Land diene der Region als gutes Beispiel und andere folgten mit ähnlichen Maßnahmen nach auf dem Weg zur Abschaffung der Todesstrafe.

08.02.2014

Ohio verschiebt Exekution nach problematischer Hinrichtung

 

Nach massiver Kritik an der ungewöhnlich langen Hinrichtung eines verurteilten Mörders hat der US-Bundesstaat Ohio die Vollstreckung eines weiteren Todesurteils ausgesetzt. Die für den 19. März geplante Exekution von Gregory Lott werde um acht Monate verschoben, verkündete der Sprecher von Gouverneur John Kasich am Freitag. Damit reagierte Ohio auf das landesweite Entsetzen über die 26 Minuten lange Hinrichtung des verurteilten Mörders Dennis McGuire durch einen neuen Giftmix im Januar. Seine Familie, die seinen Todeskampf mit ansah, reichte Klage gegen den Staat Ohio ein. Auch Lott wandte sich mit dem Argument an ein Bundesgericht, dass die Kombination des Beruhigungsmittels Midazolam mit dem Schmerzmittel Hydromorphon einen grausamen und unmenschlichen Tod herbeiführen könne.

07.02.2014

Iran: Mann der Hinrichtung überlebte, wird kein 2. Mal gehängt


Der Häftling, der im Oktober seine Hinrichtung überlebte, wurde nun zu lebenslanger Haft verurteilt, dies gaben vorgestern staatliche Medien bekannt. Der 37-jährige Alireza M., Vater von zwei Töchtern, wurde im letzten Oktober im Gefängnis von Bodschnurd wegen Drogenkriminalität gehängt, doch als seine Angehörigen am folgenden Tag seinen Leichnam zur Beerdigung abholen wollten, lebte der Mann noch. Zunächst wurde allseits erwartet, dass der Mann begnadigt würde, nachdem er seine Bestrafung überlebt hatte. Die Mullahs jedoch beharrten darauf, ein Todesurteil bedeute, jemandem wird das Leben genommen. Nachdem der Häftling noch lebe, müsse er also erneut exekutiert werden. Sadegh Laridschani, Chef der Justiz des Iran, erklärte jedoch, dem Gesetz nach müsse Alireza M. eigentlich nochmals gehängt werden. Jedoch sei es angesichts der emotionalen Umstände besser, das Urteil in lebenslänglich umzuwandeln.

06.02.2014

Missouri richtet hin, bevor letzte Anträge entschieden sind


Zum dritten Mal in Folge soll Missouri eine Exekution durchgeführt haben, während Anträge von Verurteilten noch anhängig waren. Dies sei auch bei Herbert Smulls letzte Woche der Fall gewesen, erklärten dessen Rechtsvertreter. Als der Oberste Gerichtshof der USA den Antrag Smulls auf Hinrichtungsaufschub schließlich abwies, war der Verurteilte schon tot. Wie Smulls' Anwalt Joseph Luby sagte, habe er erst um 22:30 Uhr eine E-Mail vom Obersten Gericht erhalten, die besagte, dass das Gesuch um Aufschub um 22:24 Uhr abgelehnt wurde. Vier Minuten vorher sei ihr Mandant bereits für tot erklärt worden. Lubys Entrüstung darüber hält Missouris Justizminister Chris Koster in einer gemailten schriftlichen Erklärung entgegen: "Der Oberste Gerichtshof der USA hat verfügt, dass ein anhängiges Verfahren keinen hinreichenden Grund darstellt, eine Exekution zu stoppen. Juristisch bedarf es für das Stoppen einer Hinrichtung eines gerichtlich verfügten Aufschubs."

Suzanne Basso
Suzanne Basso

06.02.2014

Texas: Suzanne Basso hingerichtet


In Huntsville, im US-Bundesstaat Texas, wurde am Mittwochabend die 59-jährige Suzanne Basso mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Sie war zum Tod verurteilt, weil sie 1998 zusammen mit ihrem Sohn und weiteren Komplizen einen 59-jährigen geistig behinderten Mann ermordet hatte. Basso hatte ihn unter dem Versprechen, ihn zu heiraten, nach Texas gelockt, hatte es aber nur auf seine Lebens- und Sozialversicherungen abgesehen. Die Autopsie ergab, dass das Opfer zahlreiche Knochenbrüche hatte, u.a. vierzehn Rippenbrüche, sowie zahlreiche Verbrennungen von Zigaretten auf dem Rücken und Blutergüsse am ganzen Körper. Bassos Anwälte versuchten vergeblich, die Hinrichtung ihrer Mandantin zu verhindern, mit Hinweis darauf, dass sie psychisch krank sei und unter Wahnvorstellungen leide. Tatsächlich hatte ihre Tochter im Prozess ausgesagt, dass die Mutter bereits ihre eigenen Kinder in jeder Form missbraucht und misshandelt habe. Es war die 14. Hinrichtung einer Frau in der Neuzeit in den Vereinigten Staaten und die vierte in Texas - von 1366 Exekutionen in den USA und 510 in Texas insgesamt. Das verwendete Gift war eine Überdosis Pentobarbital, nicht die "neuartige Giftmischung" wie in Ohio, wie einige namhafte deutsche Zeitungen fälschlicherweise geschrieben haben.

05.02.2014

Louisiana: Hinrichtungsaufschub für Christopher Sepulvado


Wie eine Sprecherin der Gefängnisbehörde mitteilte, erwirkten die Anwälte von Christopher Sepulvado am Montag einen 90-tägigen Hinrichtungsaufschub angesichts offener Fragen in Bezug auf die zu verwendenden Präparate. Sepulvado sollte für die Tötung seines Stiefsohns am Mittwoch im US-Bundesstaat Louisiana mittels Giftinjektion sterben. Nun muss in den drei Monaten, die die Exekution blockiert ist, ein Gericht über die Änderungen der Medikamente bei Hinrichtungen befinden. Der Bundesstaat hatte zuvor bestätigt, es sei nicht gelungen, das für Exekutionszwecke präferierte Pentobarbital zu beschaffen. Daher sei entschieden worden, das Mittel durch Midazolam in Kombination mit Hydromorphin zu ersetzen. Diese Methode ist im Januar in Ohio zum Einsatz gekommen, wo die Hinrichtung von Dennis McGuire fast 26 Minuten lang dauerte und McGuire rund 15 Minuten nach Luft gerungen haben soll.

05.02.2014

Texas: Anhörung über DNA-Tests im Fall Hank Skinner


Rund ein Jahrzehnt hat Hank Skinner, um seine Unschuld zu beweisen, um die Zulassung von DNA-Tests gekämpft. Nun ging eine zweitägige Anhörung über die Ergebnisse der Tests zu Ende. Doch den großen Durchbruch gab es weder für Skinner noch für die Staatsanwaltschaft. Letztere erklärt, der Großteil der Ergebnisse der 180 Untersuchungen, die an 40 Gegenständen durchgeführt wurden, seien ohne brauchbares Ergebnis geblieben, und der Rest belege Skinners Schuld. Die Verteidiger interpretieren die Ergebnisse jedoch so, dass sie die Möglichkeit der Unschuld ihres Mandanten unterstützten. Darüber hinaus macht die Verteidigung der Staatsanwaltschaft zum Vorwurf, dass diese eine wesentlich frühere Untersuchung des Materials verhindert habe, sodass über weite Strecken keine brauchbaren Ergebnisse mehr zu erzielen waren, und dass eine Jacke, die als wichtiges Beweismittel hätte dienen können, schlicht verschwunden sei. Skinner soll vor 20 Jahren seine Freundin und ihre zwei erwachsenen Söhne getötet haben, bestreitet die Tat jedoch. Er sei von großen Mengen Wodka und Kodein außer Gefecht gesetzt und gar nicht in der Lage gewesen, die Tat zu verüben. Eine Entscheidung des Gerichts wird erst in ein paar Monaten erwartet; beide Parteien können dann in Berufung gehen.

04.02.2014

Ab April sind in Brunei Steinigungen vorgesehen...


Das streng muslimische Sultanat Brunei auf der Insel Borneo in Südostasien will im April wieder Steinigungen für Ehebrecher und andere drakonische Strafen einführen. Der Verband "Internationale Juristenkommission"(ICJ) hat das scharf kritisiert. Die Gesetze, die im April in Kraft treten sollen, verstießen gegen die Menschenrechte, teilte die Organisation mit. "Gesetze, die Ehebruch, außereheliche sexuelle Beziehungen und Beziehungen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern kriminalisieren, sind mit internationalen Standards nicht vereinbar", schrieb die Gruppe in einem offenen Brief an den Sultan. Das durch Erdöl reich gewordene Sultanat mit weniger als einer halben Million Einwohnern will auch die Todesstrafe wieder vollstrecken. Diese wurde seit 1957 nicht mehr ausgeführt. Die neuen Gesetze seien als Richtlinien Gottes für die Muslime im Land zu verstehen, hatte der Sultan bei der Ankündigung im Oktober erklärt.

03.02.2014

Weitere Hinrichtung in Saudi-Arabien


In der Stadt Arar im Nordwesten von Saudi-Arabien wurde laut Angaben des Innenministeriums am Sonntag ein wegen Mordes verurteilter Mann mit dem Schwert enthauptet. Wie das Ministerium über die staatliche Nachrichtenagentur SPA meldete, habe Habib Al Shammari demnach einen Stammesangehörigen nach einem Streit getötet. Es war die vierte Exekution in diesem Jahr. Der Nachrichtenagentur AFP zufolge wurden im Jahr 2013 insgesamt 78 Personen enthauptet. In Saudi-Arabien sind Vergewaltigung, Mord, Abfall vom Glauben, bewaffneter Raub, Homosexualität und Drogenhandel mit der Todesstrafe bedroht.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Januar 2014