27.06.2013

Massachusetts: 30 Anklagepunkte für Boston-Attentäter

 

Gegen den mutmaßlichen Boston-Attentäter Dschochar Zarnajew ist am Donnerstag offiziell Anklage erhoben worden. Ein Geschworenengericht in den USA stimmte dafür, Zarnajew im Zusammenhang mit dem tödlichen Anschlag auf den Boston-Marathon im April in 30 Punkten anzuklagen. Unter anderem wird dem 19-Jährigen der Einsatz einer Massenvernichtungswaffe und ein Bombenanschlag auf einen öffentlichen Ort mit Todesfolge vorgeworfen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft droht Zarnajew in 17 der 30 Anklagepunkte lebenslange Haft oder sogar die Todesstrafe. Bei zwei Bombenexplosionen beim Boston-Marathon waren am 15. April drei Menschen getötet und mehr als 260 verletzt worden. Dschochar Zarnajews älterer Bruder Tamerlan wurde wenige Tage später bei einer Auseinandersetzung mit der Polizei tödlich verletzt.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Boston-Attentäter Zarnajew droht Todesstrafe - Kein Schuldgeständnis

Kimberly McCarthy
Kimberly McCarthy

26.06.2013

500. Exekution in Texas: Kimberly McCarthy hingerichtet

 

Kimberly McCarthys dritter Hinrichtungstermin am heutigen Mittwochabend sollte ihr letzter werden - nachdem sie im Januar und April jeweils wenige Stunden vorher einen Aufschub erhielt. Gleichzeitig markiert die heutige Exekution einen Meilenstein in der texanischen Geschichte der Todesstrafe: Die Hinrichtung der 52-Jährigen war die 500. im US-Bundesstaat Texas seit der Wiederaufnahme der Hinrichtungen im Jahr 1982. Damit ist Texas für fast 40 Prozent aller seit 1976 vollstreckten Todesurteile in den USA verantwortlich. Zugleich war es erst die 13. Hinrichtung einer Frau in den USA und die vierte in Texas. Kimberly McCarthy, die drogenabhängig war, hatte 1997 eine 71-jährige ehemalige College-Professorin beraubt, geschlagen und erstochen. Ihr Opfer war eine Weiße und McCarthy wurde von einer weißen Jury zum Tod verurteilt - nur ein Mitglied der zwölf Geschworenen war schwarz wie die Angeklagte. Statt der üblichen etwa 10 Demonstranten fand sich ein Vielfaches dieser Zahl in Huntsville ein vor dem Gefängnis, in dem die Hinrichtungen vollzogen werden - geschuldet offenbar dem Zusammentreffen der 500. Hinrichtung und der seltenen Tatsache, dass es sich um eine Frau handelte.

26.06.2013

US-Bürger droht in Vietnam die Todesstrafe

 

Wegen mutmaßlichem Drogenschmuggel droht einem US-Bürger in Vietnam die Todesstrafe. Der 40-Jährige wurde nach Angaben von Staatsmedien in Ho-Tschi-Minh-Stadt mit mehr als einem Kilogramm Heroin festgenommen, als er am Dienstag in einen Flieger nach Sydney steigen wollte. Die Drogen seien im Gepäck des Mannes gefunden worden, die Polizei habe Ermittlungen aufgenommen. Die Anti-Drogen-Gesetze in Vietnam gehören zu den härtesten der Welt. Wer des Besitzes von mehr als einem halben Kilo Heroin schuldig gesprochen wird, dem droht die Todesstrafe. Derzeit befinden sich mehr als 400 Gefangene im Todestrakt, die meisten von ihnen wegen Mordes oder Drogendelikten. Nach einer Gesetzesänderung bezüglich der Beschaffung der Chemikalien für die tödliche Injektion wird mit der baldigen Aufnahme von Hinrichtungen in Vietnam gerechnet.

26.06.2013

Iran: Wiederaufnahme der Hinrichtungen nach Präsidentschaftswahl

 

Im Iran wurden nach einer kurzen Unterbrechung für die Zeit der Präsidentschaftswahl die Exekutionen wieder aufgenommen. Zwei Männer sollen im Gefängnis von Isfahan am heutigen Mittwochmorgen wegen Drogendelikten gehängt worden sein.Bereits am 20. Juni seien in Shahr-e-Kord vier öffentliche Hinrichtungen ausgeführt worden. Die vier Delinquenten, darunter eine Frau, werden als Mohammad Ebdali, Vahid Fayooj, Golafrooz Fayooj (Frau) und Ghobad Fayooj angegeben. Auch sie waren wegen Drogendelikten verurteilt. Zwei Tage zuvor soll im Gefängnis von Karaj ein Mann namens Seyed Majid Afzali wegen Mordes gehängt worden sein.

 

Weitere Informationen:

Horror Show Resumes after Show of Democracy: 4 Prisoners, including One Woman, Hanged in Public

One prisoner was hanged in Karaj (west of Tehran)

Brian Darrell Davis
Brian Darrell Davis

25.06.2013

Oklahoma: Brian Davis hingerichtet

 

Am Dienstagabend wurde im US-Bundesstaat Oklahoma der 39-jährige Brian Darrell Davis mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Davis war zum Tod verurteilt, weil er 2001 die Mutter seiner Freundin vergewaltigt und getötet hatte. Er übernahm die Verantwortung für seine Tat und zeigte Reue. Es habe sich jedoch nicht um eine Vergewaltigung, sondern um einvernehmlichen Sex gehandelt, der in einem Streit endete. Der Begnadigungsausschuss hatte sich mit 4 zu 1 Stimmen für eine Umwandlung des Urteils in eine lebenslange Haftstrafe ohne Begnadigungsmöglichkeit ausgesprochen. Doch Gouverneurin Mary Fallin folgte der Empfehlung des Gnadenausschusses nicht, sondern erklärte sich als zufrieden, dass mit Davis' Hinrichtung der Gerechtigkeit gedient werde. Davis zitierte Psalmen aus der Bibel in seinen letzten Worten. Weder Angehörige des Opfers noch Angehörige von Davis wohnten der Hinrichtung als Zeugen bei. Sein Leichnam wird vermutlich auf dem Armenfriedhof bestattet werden.

25.06.2013

Florida: Aufschub für Marshall Gore

 

Marshall Lee Gore, der am Montag im US-Bundesstaat Florida hingerichtet werden sollte, hat einen zeitlich befristeten Aufschub erhalten. Weniger als zwei Stunden vor der Exekution akzeptierte das 11. Bundesberufungsgericht eine Eingabe der Verteidigung und setzte eine Anhörung für Donnerstag an. Gore wurde zum Tod verurteilt, weil er für schuldig befunden wurde, vor 25 Jahren zwei Frauen ermordet zu haben.

 

Weitere Informationen:

Florida lifts stay of execution for Marshall Lee Gore

25.06.2013

Indien: Hinrichtungsaussetzung für Devinder Pal Singh Bhullar

 

Die Regierung von Delhi blockierte die Exekution von Devinder Pal Singh Bhullar mit Verweis auf dessen psychischen Gesundheitszustand. Sie verwies seinen Fall zurück, nachdem ein ärztliches Gremium letzten Monat bei ihm eine schwere Depression diagnostiziert hatte. Ein Beamter des Tihar-Gefängnisses erklärte, nach dem Gefängnishandbuch darf ein Todestraktinsasse nicht hingerichtet werden, wenn er nicht körperlich und geistig gesund ist. Bhullar wurde in Indien für ein 1993 dort verübtes Bombenattentat zum Tod verurteilt, nachdem Deutschland ihn 1994 abgeschoben hatte.

25.06.2013

Erste Hinrichtungen seit 2006 in Nigeria

 

Am Montag wurden in Nigeria vier Gefangene hingerichtet, es waren dem Vernehmen nach die ersten Urteilsvollstreckungen seit 2006. Die Häftlinge seien wegen Raubüberfalls bzw. Mordes verurteilt worden und sämtliche Rechtsmittel seien ausgeschöpft gewesen. Das Gericht habe am Nachmittag grünes Licht gegeben, und die Gefängnisbehörde habe daraufhin die Todesurteile vollstreckt. Die Hinrichtung eines fünften Häftlings steht noch aus. Dessen Urteil, das noch aus der Zeit der Militärdiktatur stammt, die 1999 endete, sieht als Methode ein Erschießungskommando vor, was die Strafbehörden momentan vor ein Problem stellt. Medienberichten zufolge rief Präsident Goodluck Jonathan kürzlich alle Gouverneure der Bundesstaaten dazu auf, Hinrichtungsbefehle zu unterzeichnen, da es in den Zuständigkeitsbereich ihres Amtes falle. Amnesty International geht von rund Tausend zum Tod Verurteilten aus, die in dem bevölkerungsreichen Staat auf ihre Hinrichtung warten.

24.06.2013

Weitere Hinrichtungen in Saudi-Arabien

 

In Dschidda wurden am Montag zwei aus Pakistan stammende Männer mit dem Schwert enthauptet. Wie das Innenministerium über die staatliche Nachrichtenagentur SPA bekanntgab, waren sie wegen bewaffetem Raubüberfall verurteilt worden. Die Pakistaner hatten demnach gestanden, sich zusammengetan zu haben, um mit vorgehaltener Waffe Bankkunden zu überfallen. Bereits am Montag zuvor wurde ein Syrer namens Ali Derbalah enthauptet sowie am Dienstag der Vorwoche ebenfalls ein Syrer namens Hussam al-Rjoob, beide wegen Drogenschmuggels. Laut der Nachrichtenagentur AFP hat Saudi-Arabien in diesem Jahr bereits 54 Menschen exekutiert.

 

Weitere Informationen:

Saudi beheads Syrian for drug smuggling

Saudi authorities behead Syrian for drug smuggling

24.06.2013

Zwei Männer im Gazastreifen gehängt

 

Im Zentralgefängnis von Gaza wurden vorgestern zwei der Kollaboration mit Israel beschuldigte Palästinenser hingerichtet. Sie sollen zehn Jahre lang geheime Informationen über Waffeneinrichtungen in Gaza weitergegeben haben. Die Männer waren beide über 40 und für verschiedene Taten angeklagt worden, darunter "Kollaboration mit einer feindlichen ausländischen Instanz" und "Tötung und Spionage". Die Namen der Männer sind nicht bekannt. Im November 2012 hatte die Hamas sechs Männer öffentlich hingerichtet, die der "Kollaboration mit der Besatzungsmacht" angeklagt waren, und schleifte deren Leichen durch die Straßen. Mit den Exekutionen vom Samstag stieg die Zahl der von der Hamas wegen Spionage für Israel hingerichteten Personen auf 16.

21.06.2013

Oregon: Häftling kann Exekution nicht erzwingen

 

Der Todestraktinsasse Gary Haugen, der hingerichtet werden möchte, hat keine juristischen Möglichkeiten, Gouverneur John Kitzhaber dazu zu bringen, seine Exekution anzuordnen, dies hat gestern der Oberste Gerichtshof des US-Bundesstaates Oregon entschieden. Dem Gouverneur sei es hingegen unbenommen, die Urteilsvollstreckung des Häftlings auch gegen dessen Willen aufzuschieben. So ergebe sich aus der Verfassung von Oregon für den Empfänger eines Gnadenakts durch den Gouverneur nicht auch ein Anspruch auf Annahmeverweigerung, so die einhellige Meinung des Gerichts. In einer Erklärung sagte Kitzhaber, er sei erfreut über die Entscheidung des Gerichts. Er erneuerte auch seine Forderung, das Todesstrafenwesen des Bundesstaats einer Prüfung zu unterziehen. Kitzhaber hatte erklärt, es werde in seiner Amtszeit keine Hinrichtungen geben.

21.06.2013

Drohende Hinrichtungen in Vietnam

 

Am 27. Juni tritt in Vietnam eine neue Regelung in Kraft, die gestattet, zum Tod Verurteilte mit im eigenen Land hergestellten Präparaten hinzurichten. Damit könnte in Kürze mit der Exekution von Todestraktinsassen begonnen werden. Die geänderte Verordnung über die Verabreichung von tödlichen Spritzen sieht vor, einem Häftling drei unterschiedliche Medikamente zu injizieren, eines das bewusstlos macht, ein Muskelrelaxans und ein Mittel, das den Herzstillstand herbeiführen soll. 117 Gefangene warten seit unbestimmter Zeit auf die Urteilsvollstreckung aufgrund nicht vorhandener Injektionspräparate, die Vietnam laut Gesetz hätte aus Europa beziehen müssen. Die Europäische Union betrachtet die Todesstrafe jedoch als Menschenrechtsverletzung und verbot daher die Ausfuhr von Medikamenten für Hinrichtungszwecke. Seit Vietnam die Erschießungskommandos abschaffte und stattdessen die Methode der Giftinjektion festschrieb, war das Land seit November 2011 nicht in der Lage, Häftlinge zu exekutieren.

21.06.2013

China: Hinrichtung wegen Vergewaltigung von elf Minderjährigen

 

Ein Beamter in der zentralchinesischen Provinz Henan wurde am Dienstag wegen der Vergewaltigung von elf minderjährigen Mädchen hingerichtet, wie das Höhere Volksgericht der Provinz Henan am Mittwoch bestätigte. Li Xingong, der ehemalige stellvertretende Generalsekretär des Stadtkomitees Yongcheng der Kommunistischen Partei Chinas, war im Mai 2012 wegen Verdachts auf Vergewaltigung mehrerer minderjähriger Mädchen seit der zweiten Jahreshälfte 2011 verhaftet worden. Das Mittlere Volksgericht der Stadt Shangqiu verurteilte Li wegen Vergewaltigung der Jugendlichen zum Tod und enthob ihn auf Lebenszeit seiner politischen Rechte. Li ging in Berufung, doch diese wurde vom Höheren Volksgericht der Provinz Henan abgelehnt. Die Hinrichtung wurde vom Höchsten Volksgericht genehmigt.

19.06.2013

Umweltverschmutzern in China droht zukünftig die Todesstrafe

 

In China können Umweltverschmutzer künftig auch zum Tod verurteilt werden. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete heute, die am selben Tag in Kraft getretenen neuen Rechtsvorschriften ermöglichten eine strengere und konsequentere Ahndung von Umweltstraftaten. "In schwersten Fällen kann die Todesstrafe verhängt werden." In der immer städtischer werdenden chinesischen Bevölkerung regt sich Widerstand gegen eine Wachstumspolitik um jeden Preis. Sie hat dem Land in den vergangenen drei Jahrzehnten zwar hohe Wachstumsraten eingebracht, das geschah aber vielfach auf Kosten der Umwelt.

James DeRosa
James DeRosa

18.06.2013

Oklahoma: James DeRosa hingerichtet

 

Am Dienstagabend wurde im US-Bundesstaat Oklahoma der 36-jährige James DeRosa mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt, weil er im Oktober 2000 zusammen mit einem Komplizen ein älteres Ehepaar ermordet und beraubt hatte. Die Täter erbeuteten 73 Dollar und das Auto ihrer Opfer. Der Komplize bekannte sich schuldig und sagte im Prozess gegen DeRosa aus, woraufhin er eine lebenslange Haftstrafe ohne Bewährungsmöglichkeit erhielt. "Ich kann gar nicht sagen, wie sehr es mir leid tut, was ich an Schmerz verursacht habe", sagte DeRosa vom Gefängnis aus. "Ich übernehme die volle Verantwortung." DeRosa erklärte vor dem Gnadenausschuss, er wünsche sich eine Umwandlung des Urteils, um im Gefängnis einen positiven Einfluss auf andere Häftlinge ausüben zu können. Doch der Gnadenausschuss lehnte ihn mehrheitlich ab.

18.06.2013

Freiheit für Oklahoma-Todeskandidat wegen Gesetzeslücke

 

David Magnan verbrachte die letzten zehn Jahre im Todestrakt des US-Bundesstaates Oklahoma. Er war zum Tod verurteilt, zwei Frauen und einen Mann vorsätzlich getötet zu haben. Nun kam der 50-Jährige aufgrund einer Gesetzeslücke frei. Selbst ein Nachfahre der Ureinwohner Amerikas, hatte Magnan die Tat auf dem Boden eines Indianer-Reservats begangen. Dort jedoch haben die Gesetze Oklahomas keine Gültigkeit, sondern nur Stammesrecht oder das Bundesrecht gilt. Sollte Magnan bundesrechtlich angeklagt werden, gilt ein Todesurteil jedoch als unwahrscheinlich.

18.06.2013

Zwei Hinrichtungen in Kuwait

 

In Kuwait sind am Dienstag in einem Gefängnis zwei Häftlinge wegen Vergewaltigung und Mordes hingerichtet worden. Hajjaj Al Sa’adi, der 18 Kinder vergewaltigt haben soll, und Ahmad Abdul Salam waren beide Ägypter und wurden gehängt trotz internationaler Proteste von Menschenrechtsorganisationen. Drei weitere Todestrakt-Häftlinge sollten ebenfalls hingerichtet werden, doch wurde die Urteilsvollstreckung in ihren Fällen ausgesetzt, weil die Opferfamilien ihnen vergeben haben. Im April hatte es die ersten Hinrichtungen Kuwaits seit 2007 gegeben. 46 Verurteilte warten im Todestrakt auf ihre Exekution.

17.06.2013

Indiana: Freiheit für Paula Cooper nach 27 Jahren

 

Paula Cooper, die seinerzeit mit gerade einmal 16 Jahren jüngste zum Tod verurteilte Gefangene in den USA, soll nach 27 Jahren Haft heute in die Freiheit entlassen werden. Die inzwischen 43-jährige Paula Cooper erhielt 1986 die Todesstrafe für die Ermordung der 78 Jahre alten Ruth Pelke, die sie und drei andere Mädchen im Mai 1985 für eine Bibelstunde arglos ins Haus gebeten hatte. Die Mädchen erstachen sie auf äußerst brutale Weise mit einem mitgebrachten Fleischermesser und stahlen ihr etwa zehn Dollar und das Auto. Der Fall hatte international Schlagzeilen gemacht. Weltweit wurden Kampagnen durchgeführt, um Paula die Todesstrafe zu ersparen. Zu denjenigen, die dem Mädchen eine zweite Chance zubilligen wollten, gehörten u.a. Papst Johannes Paul II und Bill Pelke, ein Enkel der Getöteten. Der Oberste Gerichtshof von Indiana wandelte 1989 das Urteil in 60 Jahre Haft um, die teilweise zur Bewährung ausgesetzt werden können. In einem Interview 2004 zeigte sich Paula Cooper voller Reue. Hinter Gittern machte Cooper ihren Schulabschluss, eignete sich Berufskenntnisse an und erwarb einen akademischen Abschluss. Außerdem half sie, Begleithunde für Behinderte auszubilden und war seit 2011 Betreuerin. Bill Pelke war 2009 Teil der Aktion "Nicht in unserem Namen!" in Deutschland und machte den Fall hier bekannt. Er will Paula nun auch weiter unterstützen.

16.06.2013

Gouverneur von Florida ermöglicht Beschleunigung von Exekutionen

 

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Florida, Rick Scott, hat ein Gesetz unterzeichnet, das die Hinrichtungen in seinem Staat beschleunigen soll. Das Gesetz sieht vor, dass der Gouverneur innerhalb von 30 Tagen einen Hinrichtungsbefehl unterzeichnen soll, nachdem der Oberste Gerichtshof Floridas festgestellt hat, dass die Berufungen des Betroffenen ausgeschöpft sind. Innerhalb von sechs Monaten hat dann die Hinrichtung zu erfolgen. Das Gesetz soll verhindern, dass Gefangene Jahrzehnte im Todestrakt zubringen. Mindestens 13 der 404 Todestraktinsassen Floridas sind damit von der baldigen Vollstreckung ihres Urteils bedroht. Kritiker befürchten, dass Unschuldige und unrechtmäßig Verurteilte unter dem Gesetz zu leiden haben und Florida zum aktivsten Bundesstaat bezüglich er Vollstreckung von Todesurteilen werden könnte.

14.06.2013

Oklahoma: Urteilsumwandlung für Brian Davis abgelehnt

 

Der Berufungsausschuss des US-Bundesstaates Oklahoma hatte sich vergangene Woche mit 4 zu 1 Stimmen dafür ausgesprochen, die für den 25. Juni angesetzte Exekution von Brian Davis aufzuheben und die Todesstrafe in lebenslange Haft umzuwandeln. Sie würdigten damit die vom Täter gezeigte Reue. Obwohl sie zweimal einen 30-tägigen Aufschub zur eingehenden Prüfung der Empfehlung hätte verfügen können, entschied Gouverneurin Mary Fallin gestern, sie werde Davis dennoch nicht begnadigen. Davis war verurteilt worden, 2001 die Mutter seiner Freundin vergewaltigt und erstochen zu haben. Er bestritt nicht, den Tod der Frau verschuldet zu haben, doch sollen nicht alle Umstände des Ablaufs den Geschworenen zur Kenntnis gelangt sein. Entgegen der Darstellung der Anklage habe er zu Hause gesessen, als Stanford vorbeikam. Sie habe Annäherungsversuche gemacht und das Ganze sei ausgeartet.

William Van Poyck
William Van Poyck

13.06.2013

Florida: William Van Poyck hingerichtet

 

Am Mittwochabend wurde im US-Bundesstaat Florida der 58-jährige William Van Poyck mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war schuldig gesprochen worden, zusammen mit Frank Valdes 1987 einen Wachmann getötet zu haben, als sie erfolglos versuchten, einen inhaftierten Freund aus einem Gefängnistransporter zu befreien. Van Poyck hatte Berufung eingelegt und erklärt, Valdes habe die tödlichen Schüsse abgegeben. Hätten die Geschworenen davon Kenntnis gehabt, hätte er nicht die Todesstrafe erhalten. Valdes wurde 1999 im Gefängnis zu Tode getreten. Sieben Wachleute wurden für seinen Tod angeklagt, doch es kam zu keiner Verurteilung.Valdes' Witwe habe erklärt, ihr Mann habe ihr gegenüber zugegeben, der Schütze gewesen zu sein. Van Poycks Fall wurde auch im Ausland bekannt, da er während seines Gefängnisaufenthalts drei zum Teil preisgekrönte Bücher veröffentlichte. Seiner Schwester zufolge bedauerte ihr Bruder zutiefst, was geschehen war. Die Angehörigen des Wachmannes zeigten sich verstimmt, weil die Medien sich an Van Poyck stärker interessiert zeigten als an seinem Opfer.

 

Weitere Informationen:

Britta Slopianka: One of my friends will be executed tomorrow evening. Update.

Elroy Chester
Elroy Chester

13.06.2013

Texas: Elroy Chester hingerichtet

 

Am Mittwochabend wurde im US-Bundesstaat Texas der 44-jährige Elroy Chester mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Chester war zum Tod verurteilt, weil er für schuldig befunden worden war, vor 15 Jahren einen Feuerwehrmann getötet zu haben. Chester war in das Haus der Familie eingebrochen und wurde von dem Feuerwehrmann gestört, als er versuchte dessen Nichten im Teenageralter zu vergewaltigen. Die Jury benötigte eine Beratungszeit von gerade einmal 12 Minuten, um das Todesurteil fällen. Chester bekannte sich vier weiterer Morde für schuldig. Es war die 499. Hinrichtung in Texas seit Wiederaufnahme der Todesstrafe in den USA 1976. Die 500. Hinrichtung soll am 26. Juni Kimberly McCarthy treffen - sie wäre die vierte Frau, die in Texas hingerichtet würde.

12.06.2013

Todesurteil in Weißrussland

 

Im autoritär regierten Weißrussland hat ein Gericht am Mittwoch einen 23-jährigen Mann wegen Doppelmordes zum Tod verurteilt. Er soll seine Frau und ihren vermeintlichen Liebhaber getötet haben. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte aus Eifersucht und mit besonderer Grausamkeit gehandelt habe. Laut Staatsanwaltschaft waren bei seiner Festnahme im August 2012 Leichenteile bei ihm gefunden wurden. Die oft als "letzte Diktatur Europas" bezeichnete Ex-Sowjetrepublik ist trotz internationaler Kritik das einzige Land Europas, das die Todesstrafe vollstreckt - per Genickschuss. Nach Schätzungen der Organisation Amnesty International wurden in Weißrussland seit 1991 etwa 400 Menschen hingerichtet.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

EU kritisiert Todesurteile in Weißrussland

 

Weitere Informationen:

Belarus hands down 3rd death penalty this year

09.06.2013

5. Weltkongress gegen die Todesstrafe diese Woche in Madrid

 

(gu) Der mittlerweile fünfte Weltkongress gegen die Todesstrafe wird in der kommenden Woche in Madrid stattfinden. Nach Strasbourg 2001, Montreal 2004, Paris 2007 und Genf 2010 ist nun also Spanien der Gastgeber - maßgeblich organisiert wird der mehrtägige Kongress wieder von der französischen Organisation ECPM (Ensemble Contre la Peine de Mort), in Partnerschaft mit der World Coalition Against the Death Penalty, gesponsert von Spanien, Norwegen, Schweiz und Frankreich. Vom 12. bis 15. Juni werden über 1500 Teilnehmer aus mehr als 90 Ländern in zahlreichen Debatten und Workshops über die Todesstrafe und deren Abschaffung diskutieren. Ein umfangreiches kulturelles Begleitprogramm ergänzt die Veranstaltung, zu der neben Vertretern von Nichtregierungsorganisationen auch hochrangige Politiker erwartet werden.

 

Weitere Informationen:

5th World Congress against the Death Penalty

FINAL DECLARATION FOR THE 5TH WORLD CONGRESS AGAINST THE DEATH PENALTY

Impressionen vom 4. Weltkongress gegen die Todesstrafe in Genf 2010

08.06.2013

Cleveland-Entführer droht möglicherweise die Todesstrafe

 

Der Entführer von Cleveland, der drei Frauen rund zehn Jahre lang festgehalten haben soll, ist in 329 Punkten angeklagt worden. Wie die Medien berichteten, muss sich der 52-jährige Ariel Castro unter anderem wegen Mordes in einem besonders schweren Fall verantworten. Ihm wird vorgeworfen, eine der Entführten vergewaltigt, geschwängert und sie dann derart misshandelt zu haben, dass sie das Kind verlor. Dieser Anklagepunkt könnte Castro möglicherweise die Todesstrafe bringen. Die drei Frauen wurden Anfang Mai aus dem Haus des Angeklagten in Cleveland befreit, nachdem eine von ihnen um Hilfe gerufen hatte. Die Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben zwar noch nicht entschieden, ob sie im anstehenden Prozess eine Hinrichtung beantragen wird. Chef-Anklagevertreter Timothy McGinty hat aber in der Vergangenheit betont, er wolle Castro mit aller Härte des Gesetzes für seine Verbrechen büßen lassen.

05.06.2013

Drei weitere Enthauptungen in Saudi-Arabien

 

Am Mittwoch wurde in Qatif ein Mann namens Wajid Ali Zarnoosh wegen Heroinschmuggels mit dem Schwert enthauptet. Bereits am Vortag wurde Shuwail Al Amriin der Gegend von Al Baha hingerichtet, weil er einen Verwandten nach einem Streit getötet hatte, indem er ihn mit seinem Auto überfuhr. Ebenfalls am Dienstag wurde Hasan Sharahili  in Jizan enthauptet, der für die Ermordung eines Landsmannes das Todesurteil erhalten hatte. Damit erreicht die Zahl der Hinrichtungen in Saudi-Arabien in diesem Jahr die 50.

 

Weitere Informationen:

Two Saudis beheaded for murder

03.06.2013

Ägypten: Todesurteile für fünf Ausländer

 

In Ägypten sind fünf Ausländer wegen Drogenschmuggels zum Tod verurteilt worden - unter ihnen ein Brite. Ein Gericht in dem Tourismusort Hurghada sprach die Angeklagten des Versuchs schuldig, Drogen über das Rote Meer nach Ägypten zu schmuggeln. Das Urteil vom 7. April wurde am Montag bestätigt. Drei Angeklagte stammen laut ägyptischen Medien von den Seychellen, einer aus Pakistan. Die britische Botschaft in Kairo erklärte, die britische Regierung sei "äußerst besorgt" über das Todesurteil. Großbritannien lehne die Todesstrafe ab und werde mit allen Kräften daran arbeiten, dass es nicht zur Hinrichtung komme. Nach einem Bericht der Zeitung "Al-Ahram" hatten die Männer versucht, drei Tonnen Cannabis nach Ägypten zu bringen. Sie seien auf einem Boot im Roten Meer festgenommen worden. Der Besitzer des Bootes, ein Pakistaner, habe fliehen können. Er wurde in Abwesenheit verurteilt.

02.06.2013

Doppelhinrichtung im Iran

 

Im "Barsilon"-Gefängnis von Khoramabad im Westen Irans sollen am Sonntagmorgen zwei Männer gehängt worden sein. Die namentlich nicht bekannten Gefangenen waren wegen Drogenschmuggels und Drogenbesitzes zum Tod verurteilt. Es habe sich um synthetische Drogen wie Crack oder Crystal gehandelt.

02.06.2013

Vier Hinrichtungen im Sudan

 

Wie Radio Sudan in seinen Nachrichten Ende Mai mitteilte, sind im Sudan im El-Obeid-Gefängnis vier Häftlinge exekutiert worden, die von einem Gericht in El Obeid verurteilt waren, einen Bauern getötet zu haben. Für diesen Mord wurden insgesamt fünf Menschen zum Tod verurteilt, einer davon wurde bereits vergangenen Monat hingerichtet. Laut Medienberichten hat die Hinrichtung unter strengen Sicherheitsmaßnahmen stattgefunden. Angehörige des Opfers hätten auf ihrem Anspruch bestanden, bei der Urteilsvollstreckung ebenfalls dabei zu sein. Die Leichen der Hingerichteten wurden anschließend von der Gefängnisbehörde deren Familien übergeben.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Mai 2013