30.08.2011

Vietnam: Sechs Todesurteile für Drogenschmuggel

 

Im Norden Vietnams sind sechs Personen zum Tod verurteilt worden, weil sie für schuldig befunden wurden, von 2007 bis 2009 rund 33 Kilogramm Heroin geschmuggelt zu haben, so gab eine staatliche Zeitung Vietnams bekannt. Vietnam hat eines der strengsten Drogengesetze weltweit. Wer 100 Gramm Heroin oder mehr in Besitz hat oder fünf Kilogramm Opium oder mehr, den erwartet die Todesstrafe.

25.08.2011

China: Lastwagenfahrer hingerichtet

 

In China wurde am 18. August der Lastwagenfahrer Li Lindong hingerichtet. Er hatte im Mai einen mongolischen Hirten überfahren und fast 150 Meter mitgeschleift. Das Opfer hatte gemeinsam mit anderen die Straße blockiert, um gegen den Lärm und die Umweltverschmutzung zu protestieren, die durch die Kohlenlaster verursacht werden, die über das Grasland ihres Dorfes fahren.

25.08.2011

Süd-Korea: Fünf Personen droht Todesstrafe für Spionage

 

Die Staatsanwaltschaft in Seoul hat fünf ihrer Landsleute wegen Spionage für das kommunistische Nord-Korea angeklagt. Sie werden beschuldigt, ein Agentennetz angeführt und seit Anfang der 1990er Jahre für das Nachbarland spioniert zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Sie hätten Satellitenfotos von militärischen Einrichtungen, darunter der US-Armee in Süd-Korea, sowie Informationen über Politiker an Nord-Korea weitergegeben, hieß es. Die Ende Juli festgenommenen mutmaßlichen Spione sollen auf Anweisung der Arbeiterpartei Nord-Koreas gehandelt haben. Bei einer Verurteilung droht ihnen die Todesstrafe.

24.08.2011

Benin will Todesstrafe abschaffen

 

Die Gesetzgeber des westafrikanischen Staates Benin haben für die Abschaffung der Todesstrafe gestimmt, erklärte der Präsident des Parlaments. Man wolle die Beachtung der Menschenwürde fördern und setze sich für die Durchsetzung der Menschenrechte ein. 54 Parlamentarier stimmten für die Abschaffung der Todesstrafe, bei fünf Gegenstimmen und sechs Enthaltungen.

23.08.2011

Zwei Exekutionen in Somalia

 

Zwei nicht näher identifizierte Soldaten sollen in Mogadischu durch ein Erschießungskommando hingerichtet worden sein. Dazu wurden ihnen die Augen verbunden und sie wurden an Pfähle gefesselt, bevor man das Urteil auf dem Gebiet der Polizeiakademie vollstreckte. Ihnen sei zur Last gelegt worden, einen Zivilisten und einen Soldaten getötet zu haben.

22.08.2011

Uganda: Todesstrafe für Homosexuelle erneut gestoppt

 

Das ugandische Kabinett hat das "Antihomosexualitätsgesetz" gestoppt, das die Todesstrafe für homosexuelle Handlungen von HIV-Positiven vorgesehen hat. Berichten zufolge befürchtet die Regierung, dass eine Verschärfung der Gesetze gegen Homosexuelle Geberländer und Teile der Bevölkerung abschrecken könnte. Nachdem die Option erörtert wurde, dass Uganda die bereits bestehenden Gesetze restriktiver umsetzen könne, ohne damit Entwicklungshilfegelder zu gefährden, stimmte das Kabinett der Ablehnung des Gesetzes zu. Der Autor des Gesetzentwurfs will allerdings am "Antihomosexualitätsgesetz" festhalten und es auf eine Auseinandersetzung mit der Exekutive ankommen lassen. Der Entwurf ist erstmals 2009 im Parlament debattiert worden. Das hatte zu heftiger Kritik aus Europa und Amerika geführt. Mehrere Länder drohten damit, dann die Entwicklungshilfe zu kürzen - unter ihnen auch Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel.

20.08.2011

Arkansas: Vermeintliche Kindermörder nach 18 Jahren frei

 

Drei wegen mehrfachen Kindermordes verurteilte Amerikaner haben nach 18-jährigem Kampf ihre Freiheit wiedererhalten. Im Laufe der Jahre waren immer stärkere Zweifel an der Schuld der Gefangenen aufgekommen. Prominente wie der Schauspieler Johnny Depp und Eddie Vedder von der Gruppe "Pearl Jam" hatten sich für sie eingesetzt und drei Dokumentarfilme waren über den spektakulären Rechtsfall um die sogenannten "West Memphis Three" gedreht worden. Am Freitag verließen Damien Echols, Jason Baldwin und Jessie Misskelley das Bezirksgericht in Jonesboro als freie Männer - Echols hatte zuvor schon einmal kurz vor der Hinrichtung gestanden. Frei kamen sie mit Hilfe eines seltenen legalen Manövers, das "Alford-Eingeständnis" genannt wird. Demnach erklärt sich ein Angeklagter formell schuldig, bleibt aber zugleich bei seiner Unschuldsbeteuerung. Im Gegenzug dazu wurden die drei Männer zu gut 18 Jahren Gefängnis verurteilt, genau die Haftzeit, die sie bereits verbüßt haben. Wie sie auf ihrer ersten Pressekonferenz in der Freiheit sagten, wollen sie jetzt weiter daran arbeiten, ihre Unschuld klar nachzuweisen.

Jerry Jackson
Jerry Jackson

18.08.2011

Virginia: Jerry Jackson hingerichtet

 

Im US-Bundesstaat Virginia wurde am Donnerstagabend der 30-jährige Jerry Terrell Jackson mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Erstmals kam dabei nun auch in Virginia das Betäubungsmittel Pentobarbital zum Einsatz, das bereits in anderen Bundesstaaten das früher übliche Mittel Thiopental ersetzt. Jackson war zum Tod verurteilt für die Vergewaltigung und Ermordung einer 88-jährigen Frau im Jahr 2001. Er war in die Wohnung eingebrochen, vergewaltigte die Frau und erstickte sie mit einem Kissen, woraufhin er mit ihrem Auto und erbeuteten 60 Dollar floh, für die er Marihuana kaufte. Nach eigenen Aussagen war Jackson als Kind schwerstens misshandelt und missbraucht worden und sein Vater gab ihm bereits im Alter von drei Jahren Alkohol zu trinken.

 

Weitere Informationen:

Inmate to be executed this week speaks of abuse

15.08.2011

Serbien will Hinrichtung in Nevada stoppen

 

Die serbische Regierung will die Hinrichtung eines Staatsbürgers im US-Staat Nevada gerichtlich stoppen. Serbien reichte in der vergangenen Woche in Reno einen entsprechenden Antrag ein und erklärte, der 41-jährige Avram Nika habe keinen konsularischen Beistand erhalten. Mit diplomatischer Hilfe hätte das Todesurteil möglicherweise verhindert werden können. Nika wurde zum Tode verurteilt, weil er 1994 einen Mann ermordete, der ihm auf einer Landstraße nahe Reno helfen wollte. Die serbische Regierung erklärte, Nika habe kein Englisch gesprochen und sei mit dem amerikanischen Rechtssystem nicht vertraut gewesen.

12.08.2011

Ohio: Todesurteil für Serienmörder

 

Ein Serienmörder, der in seinem Haus elf Frauen umgebracht und ihre Leichen auf dem Grundstück versteckt hat, ist nach rund zweimonatigem Prozess von einem Gericht in Cleveland zum Tod verurteilt worden. Der Richter folgte damit einer entsprechenden Empfehlung der Geschworenen. Anthony Sowells Opfer waren ausschließlich sozial benachteiligte schwarze Frauen, deren Verschwinden nicht immer gleich bemerkt wurde. Nach der Aufdeckung der Serienmorde in Cleveland waren Vorwürfe laut geworden, die Polizei hätte einige der Taten verhindern können. Denn mehrere Frauen berichteten bereits von Vergewaltigungen, ohne dass man ihnen Glauben schenkte, bevor gegen Sowell ermittelt wurde.

12.08.2011

Libyen: Todesstrafe für Satellitentelefone?

 

Die libysche Regierung in Tripolis warnte ihre Bürger, nicht registrierte Satellitentelefone zu nutzen. Bei unerlaubtem Besitz solcher Geräte drohe wegen Hochverrats die Todesstrafe. Jeder Nutzer unlizenzierter Satellitentelefone werde als ein Spion der Nato betrachtet. Nach Ausbruch der gewaltsamen Unruhen im Land ließ das Regime von Machthaber Gaddafi das Mobilfunknetz sperren. Seitdem greifen viele Libyer auf Satellitentelefone zurück.

11.08.2011

Indien: Keine Gnade für Attentäter von Rajiv Gandhi

 

Indiens Präsidentin Pratibha Patil hat ein letztes Gnadengesuch dreier wegen des Mordes an dem früheren Premierminister Rajiv Gandhi zum Tode verurteilten Männer zurückgewiesen. Den Männern droht nun die Vollstreckung der Todesstrafe; das Gnadengesuch war ihre letzte Möglichkeit gewesen, dieser zu entgehen. Rajiv Gandhi war im Mai 1991 durch den Anschlag einer Selbstmordattentäterin getötet worden. Die drei Männer waren damals wegen der Planung des Attentats verurteilt worden.

 

Weitere Informationen:

Rajiv Gandhi assassination: 3 to hang Sep 9

What Now for Rajiv Gandhi's Killers?

Fresh debate on death penalty in India

Martin Robles
Martin Robles

10.08.2011

Texas: Martin Robles hingerichtet

 

In Huntsville im US-Bundesstaat Texas wurde am Mittwochabend der 33-jährige Martin Robles mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Robles gehörte einer Gang an und hatte 2002 zusammen mit einem Komplizen zwei Mitglieder einer rivalisierenden Bande mit jeweils rund 15 Schüssen getötet. Er hatte ein langes Vorstrafenregister, das bereits ein Tötungsdelikt beinhaltete, begangen im Alter von 17 Jahren und ebenfalls im Zusammenhang mit Bandenrivalitäten. Robles wollte keine Zeugen für seine Hinrichtung auf seiner Seite, und auch von den Angehörigen der Opfer nahm niemand die Möglichkeit wahr, der Hinrichtung beizuwohnen.

07.08.2011

Kirche gegen Wiedereinführung der Todesstrafe in Panama

 

Gegen Pläne zur Wiedereinführung der Todesstrafe in Panama hat sich die katholische Kirche des zentralamerikanischen Landes gewandt. Ein derartiger Schritt wäre "unmenschlich" und widerspreche der katholischen Lehre, erklärte ein Sprecher von der nationalen Bischöflichen Kommission "Justitia et Pax". Die Kirche glaube "an den tiefen Sinn des Lebens, weshalb kein Staat das Recht hat, Menschen das Leben zu nehmen". Ein Parlamentsabgeordneter von der mitregierenden Partei "Demokratischer Wandel" hatte einen Gesetzentwurf zur Wiedereinführung der 1922 in Panama abgeschafften Todesstrafe vorgelegt. Nach seinen Vorstellungen sollte die Todesstrafe bei Mord und Verbrechen gegen die kollektive Sicherheit verhängt werden sowie gegen Menschen, die wiederholt Sexualverbrechen begangen hätten.

05.08.2011

Briten könnten wieder über die Todesstrafe diskutieren

 

Britische Abgeordnete könnten dazu gezungen werden, über die Wiedereinführung der Todesstrafe abzustimmen. Die britische Regierung veröffentlichte kürzlich eine Liste von sogenannten "E-Petitions". Das sind Eingaben von Bürgern, die sie auf einer Internetseite der Regierung veröffentlichen können. Erhält eine Petition mehr als 100.000 Unterschriften, qualifiziert sie sich für eine Debatte im Unterhaus. Und von den 169 jetzt veröffentlichten Petitionen verlangen rund 40 Eingaben die Rückkehr zur Todesstrafe. Vor drei Jahren hatte das Massenblatt "Sun" seine Leserschaft in einer Telefonumfrage gefragt: Wollen wir den Galgen zurück? Und 95.000 Leser ließen es sich jeweils zehn Pence kosten, um bei der kostenpflichtigen Ja-Nummer anzurufen: Ganze 99 Prozent sprachen sich für eine Rückkehr zur Todesstrafe aus. Zum letzten Mal wurden im Königreich 1964 zwei Männer wegen Mordes hingerichtet. Endgültig abgeschafft wurde die Todesstrafe erst 1999.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Jochen Wittmann über die Debatte der Briten zur Einführung der Todesstrafe

01.08.2011

Weißrussland: Attentätern von Minsk droht die Todesstrafe

 

Gut drei Monate nach dem Terroranschlag in der Metro von Minsk mit 15 Toten droht den beiden als Täter beschuldigten Männern das Todesurteil. Sie werden unter anderem wegen Terrorismus angeklagt, und darauf steht als Höchststrafe die Todesstrafe. Allerdings halten sich bis heute Spekulationen, wonach Lukaschenkos Machtapparat selbst das Metro-Attentat verübt haben soll, um von innenpolitischen Problemen abzulenken. Weißrussland ist das einzige Land Europas, das die Todesstrafe verhängt und vollstreckt. Erst Mitte Juli wurden zwei verurteilte Mörder per Genickschuss hingerichtet.

01.08.2011

Hinrichtungen im Iran

 

Am Samstag soll im Gefängnis von Qom im Südwesen Irans ein 40-jähriger Mann mit den Initialen S.H. gehängt worden sein, weil er einen 8-jährigen Jungen ermordet habe. Am Sonntag soll im Gefängnis von Mashhad im Nordosten Irans ein junger Mann gehängt worden sein, dessen Name nicht bekannt ist. Er habe einen 16-jährigen Jungen vergewaltigt. Sein Alter wird mit 19 Jahren angegeben, jedoch ist unklar, ob es sich dabei um die Tatzeit oder um den Zeitpunkt der Exekution handelt. In Minab im Süden Irans soll ebenfalls ein Mann gehängt worden sein. H.D. sei wegen Schmuggels von fast 50 Kilogramm Heroin zum Tod verurteilt gewesen.

 

Weitere Informationen:

One man was hanged in southern Iran

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Juli 2011