31.01.2011

Weitere Hinrichtungen im Iran

 

Mehrere Hinrichtungen sollen am Montag in Karaj, westlich von Teheran, und in Birjand im Osten Irans vollzogen worden sein. Namen oder die genaue Anzahl ist nicht bekannt. Ein Mann soll am Sonntag in Teheran gehängt worden sein. Alle Todesurteile wurden aufgrund von Drogendelikten verhängt. - Bereits am Mittwoch der Vorwoche soll in Ahvaz im Südwesten Irans ein Mann namens Ali Ghorabat wegen Gotteslästerung gehängt worden sein. Er habe behauptet, in Kontakt mit Allah und dem 12. schiitischen Imam zu stehen.

 

Weitere Informationen:

One man was executed in Iran for apostasy

29.01.2011

Iran richtet Niederländerin hin

 

Im Iran ist die 46-jährige Sahra Bahrami gehängt worden. Die aus Iran ausgewanderte Frau, die auch die niederländische Staatsbürgerschaft besaß, war 2009 von Holland nach Teheran gereist und hatte dort an Protesten gegen das Regime teilgenommen. Sie wurde verhaftet und später wegen angeblichen Drogenschmuggels zum Tod verurteilt. Die Tochter Bahramis bezeichnet die Vorwürfe als frei erfunden. Die niederländische Regierung hat ihre Beziehungen zum Iran aus Protest auf Eis gelegt. - Bereits am Donnerstag sollen sieben wegen Drogendelikten zum Tod Verurteilte in Karaj und drei in Oroumieh gehängt worden sein.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Niederlande geschockt über Hinrichtung im Iran

Warum eine Niederländerin im Iran exekutiert wurde

 

Weitere Informationen:

Ten executions in Iran today: Seven people were hanged in Karaj (west of Tehran) and three people in Oroumieh northwest of Iran

Iranian hangings spark protest in Berlin

27.01.2011

Pentobarbital-Hersteller gegen Exekutionen

 

Die einzige Firma, die in den USA das Barbiturat Pentobarbital vertreibt, der Pharmakonzern Lundbeck mit Hauptsitz in Dänemark, hat erklärt, das Mittel sei niemals dafür gedacht gewesen, bei der Vollstreckung von Todesurteilen eingesetzt zu werden. Die Firma fordert Ohio und Oklahoma auf, den Gebrauch des von ihnen hergestellten Sedativs für Hinrichtungen zu beenden. Die beiden US-Bundesstaaten haben aufgrund des Mangels an dem bisher gebräuchlichen Thiopental zu Pentobarbital gewechselt.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Pentobarbital-Hersteller will nicht das "Hinrichtungselexier" liefern

 

Weitere Informationen:

Oklahoma to continue using sedative in executions despite manufacturere's objections

Ohio sticking with new drug for executions despite manufacturer's request not to use it

Emmanuel Hammond
Emmanuel Hammond

26.01.2011

Georgia: Emmanuel Hammond hingerichtet

 

Am späten Donnerstagabend wurde im US-Bundesstaat Georgia der 45-jährige Emmanuel Hammond mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war für schuldig befunden worden, 1988 eine 27-jährige Vorschullehrerin erschossen zu haben. Ihr war unterwegs das Benzin ausgegangen und Hammond und sein Cousin boten zunächst Hilfe an, vergewaltigten und beraubten sie dann aber, bevor Hammond sie in einen Wald verschleppte und dort tötete. Das Todesurteil wurde mit gut vier Stunden Verspätung vollstreckt, nachdem der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten einen kurzfristigen Aufschub bewilligt hatte, um eine letzte Berufung zu prüfen, die sich auf die Herkunft des Narkosemittels bezog. Ein weiteres Mal nämlich kam aus Großbritannien bezogenes Thiopental zum Einsatz. Zwar hat die Firma Dream Pharma aus London das Mittel vor dem Ausfuhrverbot geliefert, allerdings liegt der Menschenrechtsorganisation Reprieve ein E-Mail-Schriftverkehr vor, der belegt, dass der Firmenchef um den Zweck wusste und dazu erklärt hatte: "I am more than happy to assist."

 

Weitere Informationen:

UK firm 'has sold enough drugs to execute 90 inmates'

Managing Director Matt Alavi knew Dream Pharma drugs would be used to kill...

25.01.2011

Neues Gift für Ohio und Nebraska

 

Der US-Bundesstaat Ohio hat am Dienstag bekanntgegeben, dass man das Narkosemittel Thiopental zukünftig durch Pentobarbital ersetzen werde. Die für Februar geplante Exekution sei davon noch nicht betroffen, aber ab März werde das neue Mittel eingesetzt. Oklahoma hat bereits seit Dezember Pentobarbital verwendet, allerdings als erste Injektion des bekannten dreiteiligen Cocktails aus Narkosemittel, Muskelrelaxans und Herzstillstand verursachendem Kaliumchlorid. Ohio verwendet seit einiger Zeit ausschließlich eine Überdosis des Narkosemittels. - Nebraska bereitet sich indessen nach Abschaffung des elektrischen Stuhls auf seine erste Hinrichtung per tödlicher Injektion vor und soll dafür zum Preis von rund 2000 Dollar 500 Gramm Thiopental aus Indien beschafft haben. - Kritik an der Entscheidung des einzigen Herstellers von Thiopental in den USA, dessen Produktion einzustellen, kommt nun allerdings von Ärzten und Pharmazeuten der Vereinigten Staaten: Zwar bevorzuge man in der Anästhesie grundsätzlich neuere Medikamente, jedoch greife man für Risikopatienten, welche die Nebenwirkungen der neueren Mittel nicht vertragen könnten, gern auf Thiopental zurück.

 

Weitere Informationen:

Nebraska Executions: State Obtains Hard-To-Get Drug For Death Cocktail

Execution Drug Halt Raises Ire of Doctors

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todeskandidaten klagen gegen Giftimporte

24.01.2011

Nord-Korea: Hinrichtungen wegen Flugblatt-Propaganda

 

In Nord-Korea sollen bereits am 3. Januar ein Mann und eine Frau öffentlich hingerichtet worden sein, weil sie mit Flugblättern von süd-koreanischen Gruppen erwischt wurden. Der Mann, ein Offizier der Armee, habe Flugblätter zusammen mit Geldscheinen in der Tasche gehabt, die Frau sei beim Lesen der Flugblätter gefasst worden.

24.01.2011

Deutsche Ärzte gegen Export von Narkotika für Hinrichtungen

 

Nach dem Appell von Bundesgesundheitsminister Rösler an die Pharmafirmen, kein Thiopental zum Zweck von Hinrichtungen an die Vereinigten Staaten zu verkaufen, hat sich nun auch die deutsche Ärzteschaft zu Wort gemeldet und unterstützt Röslers Appell. Die deutsche Pharmaindustrie könne zeigen, dass sie ethisch handele, indem sie sich nicht an Hinrichtungen beteilige, so der Vizepräsident der Bundesärztekammer. Mittlerweile reagierten auch der Verband Forschender Arzneimittelhersteller sowie der Pharmaverband BPI und erklärten, man werde solche Lieferanfragen ablehnen. Die Evangelische Kirche in Deutschland bezog ebenfalls Stellung und begrüßte den Boykott.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Lieferung von Hinrichtungsgift aus Deutschland abgelehnt

Hinrichtungsgift für die USA?

Kein Gift für Todesspritzen in den USA

Kein Gift für US-Todesspritzen: Deutschland sagt Nein

Kein deutsches Gift für Todesspritze

Sinnvolles Embargo

Todesstrafe: Bundesregierung prüft Export-Verbot für Thiopental

24.01.2011

Geplante Wiederaufnahme von Hinrichtungen in Trinidad-Tobago

 

In Trinidad und Tobago hat die Regierung ein Gesetz auf den Weg gebracht, das eine Verfassungsänderung zugunsten der Wiedereinführung der Todesstrafe ermöglichen soll. Es wird erwartet, dass die Vorlage die notwendige parlamentarische Mehrheit erhält. Nach Aussage der Premierministerin gehe die geplante Neuerung nicht mit der Einführung neuer Gesetze einher. Vielmehr diene sie dazu, alle rechtlichen Schlupflöcher zu schließen, von denen verurteilte Mörder in der Vergangenheit profitiert hätten, um ihre Hinrichtung zu verhindern. Hintergrund sei die Notwendigkeit, die hohe Kriminalitätsrate auf den Zwillingsinseln zu bekämpfen. Es sollen ausschließlich Morde infolge von Bombenanschlägen und an Mitgliedern der Sicherheitskräfte, an Justizbeamten, Zeugen und Juroren automatisch mit der Todesstrafe belegt werden. In allen anderen minderschweren Fällen ist eine Umwandlung in lebenslange Haft möglich. Die letzte Hinrichtung wurde 1999 in Trinidad und Tobago vollzogen.

24.01.2011

Weitere Hinrichtungen im Iran

 

Im Evin-Gefängnis in Teheran sollen am Montagmorgen fünf Gefangene gehängt worden sein, ein weiterer sei öffentlich in Karaj im Westen Teherans gehängt worden. Unter den fünf in Teheran Hingerichteten sollen sich zwei Regierungskritiker befinden. Die beiden Männer waren im Sommer 2009 im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Wiederwahl von Präsident Ahmadinedschad festgenommen worden. Die übrigen drei waren wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen zum Tod verurteilt. Der Mann in Karaj war des zehnfachen Mordes für schuldig befunden. Bereits gestern soll in Yasouf im Südwesten Irans ein Mann wegen Vergewaltigung gehängt worden sein. Zwei Brüder namens Kamran Khaki und Mehran Khaki wurden Berichten zufolge am Montag in Bojnord im Nordosten Irans gehängt. Sie wurden u.a. der Tötung eines Aufsehers, des Waffenbesitzes und des bewaffneten Raubes beschuldigt.

 

Weitere Informationen:

One man was hanged in southwestern Iran this morning

One man is scheduled to be hanged in public in Karaj (west of Tehran)

Two brothers were hanged in northeastern Iran today

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Hinrichtung von zwei Regierungskritikern in Iran

22.01.2011

USA: Vom Lieferengpass zum Lieferstopp

 

Seit Monaten ist die Rede von den Problemen verschiedener US-Bundesstaaten, an das für Hinrichtungen vorgesehene Narkosemittel Thiopental zu kommen. Hospira, die einzige Firma in den Vereinigten Staaten, die das Mittel herstellt, hatte aufgrund eines fehlenden Bestandteils der Chemikalie einen Lieferengpass. Nun gab Hospira bekannt, man werde die Produktion von Thiopental gänzlich einstellen. Die US-Bundesstaaten müssen sich nun nach anderen Quellen umsehen oder auf alternative Narkotika umsteigen. Großbritannien und Italien verbieten bereits die Ausfuhr von Thiopental, sofern es für Hinrichtungen eingesetzt werden könnte. In Deutschland hat Bundesgesundheitsminister Rösler per Brief an die Herstellerfirmen appelliert, entsprechende Anfragen aus den USA zu ignorieren.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Thiopental-Lieferanten für die Giftspritze der US-Justiz können sich strafbar machen

21.01.2011

Wieder Diskussion um die Todesstrafe auf den Philippinen

 

Auf den Philippinen streben einige Senatoren die Wiedereinführung der Todesstrafe an, da die Kriminalitätsrate bedenklich gestiegen ist. Philippinische Katholiken einschließlich des Präsidenten Beniño Aquino stellen sich dagegen. Die katholischen Bischöfe des Inselstaates befürchten, dass Hinrichtungen gerade die sozial Schwächsten treffen werden. Im Jahr 1987, ein Jahr nach dem Sturz des ehemaligen Diktators Ferdinand Marcos, war die Todesstrafe abgeschafft worden. In der Folge wurde sie mehrfach wieder eingeführt und nach einiger Zeit erneut aus dem Strafkatalog gestrichen, wie 2006 etwa durch die ehemalige Präsidentin Gloria Arroyo kurz vor ihrem Besuch bei Papst Benedikt XVI. in Rom.

21.01.2011

Hinrichtungswelle im Iran geht weiter

 

Am Mittwochmorgen sollen im Gefängnis von Karaj, westlich von Teheran, zehn Männer wegen Drogendelikten gehängt worden sein. Darüber hinaus wird von Exekutionen einzelner Männer berichtet: Samstag sei ein kurdischer politischer Gefangener in Oroumieh, Dienstag ein Mann namens Ali K. in Zarand und am Donnerstag ein Mann mit den Initialen M.Gh. in Bojnourd gehängt worden - die beiden letzteren ebenfalls wegen Drogendelikten.

 

Weitere Informationen:

A KURDISH POLITICAL PRISONER WAS EXECUTED IN NORTHWEST OF IRAN

One man was hanged in southeastern Iran

One prisoner was hanged in north-eastern Iran

19.01.2011

Widerstand in Guatemalas Parlament gegen Abschaffung der Todesstrafe

 

Der Präsident Guatemalas ist mit seinem Vorhaben, die Todesstrafe vollständig abzuschaffen, im Parlament auf Widerstand gestoßen. Abgeordnete der rechtsgerichteten Opposition kritisierten am Dienstag dessen Vorschlag, die Todesstrafe, die in Guatemala seit 1998 nicht mehr angewandt wird, gesetzlich durch eine nicht verkürzbare Haftzeit von 75 Jahren zu ersetzen. Das Vorhaben zeuge von der "Schwäche der Regierung", die Todestrafe sei "unentbehrlich, um Kriminelle abzuschrecken".

17.01.2011

Iran: Erneut Verwirrung im Fall Ashtiani

 

Im Fall der ursprünglich zum Tod durch Steinigung und dann zum Tod durch Erhängen verurteilten Iranerin Sakineh Mohammadi Ashtiani hat es am Montag erneut Verwirrung gegeben. So war zunächst die Meldung verbreitet worden, Ashtianis Todesurteil sei aufgehoben und in eine zehnjährige Haftstrafe umgewandelt worden. Das habe die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses des iranischen Parlaments der brasilianischen Präsidentin geschrieben. Kurze Zeit später wurde die Nachricht von der Justizbehörde dementiert: Es habe in dem Fall keine neuen Entwicklungen gegeben.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Iran setzt Todesstrafe gegen Aschtiani aus

Todesstrafe gegen Aschtiani doch nicht ausgesetzt

16.01.2011

Ägypten: Todesstrafe für Mord an Kopten

 

Wegen des Mordes an sechs koptischen Christen und einem Muslim vor einem Jahr ist in Ägypten ein Mann zum Tode verurteilt worden. Ein Gericht befand den Angeklagten am Sonntag schuldig, am Vorabend des orthodoxen Weihnachtsfests im Januar 2010 aus einem Auto heraus auf eine Gruppe von Gläubigen geschossen zu haben, die gerade aus einer Kirche kam. Der Verurteilte gilt als Chef eines Angreifer-Trios. Neun Menschen wurden damals verletzt. Zum Motiv des Mannes machte das Gericht keine Angaben. Das Urteil gegen seine beiden mutmaßlichen Komplizen soll am 20. Februar fallen.

15.01.2011

Somalia: Drei Soldaten öffentlich erschossen

 

Ein Militärgericht in Somalia hat drei Soldaten des Mordes für schuldig befunden und die Angeklagten unmittelbar nach der Urteilsverkündung öffentlich erschießen lassen. Abdul Azeez Mohyidiin Ga’al und Antob Arabow Addan sowie Wowlid Mohammed waren in drei voneinander unabhängigen Fällen angeklagt.

14.01.2011

New Mexico: Abschaffung der Abschaffung der Todesstrafe?

 

Befürworter der Todesstrafe im US-Bundesstaat New Mexico wollen versuchen, die Abschaffung der Todesstrafe rückgängig zu machen. New Mexico hatte die Todesstrafe vor zwei Jahren abgeschafft. Die jetzige Gouverneurin und frühere Staatsanwältin Susana Martinez hat wiederholt geäußert, sie befürworte die Todesstrafe und würde einen Gesetzentwurf, der ihre Wiedereinführung vorsieht, unterzeichnen. Allerdings ist nicht damit zu rechnen, dass ein solcher bereits in diesem Jahr auf ihrem Schreibtisch landen wird, da der Staat dringendere wirtschaftliche Probleme zu lösen hat.

 

Weitere Informationen:

Gov. seeks return of death penalty

Gov. Susana Martinez will fail this session in her effort to reinstate the death penalty

14.01.2011

Japans neuer Justizminister ist Gegner der Todesstrafe

 

Der 69-jährige Rechtsexperte Satsuki Eda ist zum Justizminister der japanischen Regierung ernannt worden. Persönlich ein Gegner der Todesstrafe, hoffen Menschenrechtsaktivisten nun, Eda werde die Abschaffung der Todesstrafe in Japan vorantreiben. Allerdings war seine Vorgängerin Keiko Chiba ebenfalls eine Gegnerin der Todesstrafe und unterzeichnete dennoch zwei Hinrichtungsbefehle, bevor sie die bis dahin geheimen Hinrichtungsräume für die Medien öffnete und so eine öffentliche Diskussion der Todesstrafe anstieß. 111 Gefangene warten in Japan auf die Vollstreckung ihres Todesurteils. Neben den USA ist Japan die einzige demokratische Industrienation, die die Todesstrafe praktiziert.

 

Weitere Informationen:

Eda unsure if he will sign hanging orders

Leroy White
Leroy White

13.01.2011

Alabama: Leroy White hingerichtet

 

Nach einem kurzzeitigen Aufschub von etwa drei Stunden wurde am Donnerstagabend im US-Bundesstaat Alabama der 52-jährige Leroy White mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. White hatte 1988 seine Ehefrau erschossen, während er selbst die gemeinsame 17 Monate alte Tochter im Arm hielt, und seine Schwägerin schwer verletzt. Hintergrund der Tat war eine familieninterne Auseinandersetzung, in der Eifersucht und die von der Frau eingereichte Scheidung eine Rolle spielten. Von der Opferseite waren keine Zeugen bei der Exekution anwesend. Die heute erwachsene Tochter hatte sich gegen die Hinrichtung ihres Vaters ausgesprochen, und die Opferfamilie gab eidesstattliche Erklärungen ab, dass man keine Vollstreckung des Todesurteils wünsche. Die Schwägerin erklärte sich darüber hinaus sehr unzufrieden mit der Tatsache, dass sie staatlicherseits nicht kontaktiert wurde, nachdem der Hinrichtungstermin festgesetzt worden war. "Dies ist ein Fall, in welchem weder die Staatsanwälte, noch die Jury, noch die Angehörigen der Opfer die Todesstrafe für das angemessene Strafmaß hielten", äußerte Whites Anwalt. Die Gerichtsakten zeigen, dass die Geschworenen eine lebenslange Haftstrafe ohne Bewährungsmöglichkeit empfohlen hatten.

 

Weitere Informationen:

Family of Leroy White's wife try to stop his execution tonight

13.01.2011

Hinrichtungswelle im Iran geht weiter

 

Am Mittwoch sollen am frühen Morgen im Evin-Gefängnis von Teheran acht Männer gehängt worden sein, sieben wegen Drogenschmuggels und einer wegen Vergewaltigung. Am Donnerstag sollen in Khoramabad im Westen Irans fünf Männer wegen Drogenschmuggels gehängt worden sein. Offiziellen Berichten zufolge seien im Iran in diesem Jahr bereits 41 Todesurteile vollstreckt worden.

 

Weitere Informationen:

Five people were hanged in west of Iran

11.01.2011

China: Neue Regeln sollen die Zahl der Todesurteile senken

 

Das oberste Gericht will Todesurteile rückgängig machen, wenn Beweise auf illegale Weise beschafft wurden. Dies sei ein weiterer Schritt in den Bemühungen, die Todesstrafe so selten wie möglich anzuwenden, sagte ein hoher Richter. Zudem zwinge dies die lokalen Gerichtshöfe, die Beweise genauer anzuschauen. Bisher hatte der oberste Volksgerichtshof bei der Revision von Todesurteilen weitere Untersuchungen angeordnet oder versucht, bessere Beweise zu beschaffen, sobald sich herausstellte, dass ein Beweismittel auf illegale Weise beschafft worden ist. Nun jedoch würden solche Fälle sofort abgewiesen. Seit das höchste Volksgericht im Jahre 2007 alle Todesurteile durchschauen und ratifizieren muss, sei die Zahl der Exekutionen zurückgegangen. Genaue Zahlen werden allerdings nicht genannt. Experten schätzen die Menge der Hinrichtungen in China auf mehrere Tausend jährlich.

11.01.2011

USA: Lieferengpass für Narkosemittel

 

Es mittlerweile längst kein Geheimnis mehr, dass es in den USA einen Lieferengpass für das Narkosemittel Thiopental gibt. Das Mittel wird in der Medizin kaum noch verwendet, in vielen US-Bundesstaaten jedoch für Hinrichtungen per tödlicher Injektion gebraucht. Das Bekanntwerden der Tatsache, dass das Mittel in mindestens einem Fall ersatzweise aus Großbritannien bezogen wurde, hat bereits dazu geführt, dass Staaten Europas an Ausfuhrbeschränkungen arbeiten, die das indirekte Mitwirken europäischer Staaten an Exekutionen verhindern sollen.

 

Der aktuelle Sachlage in diversen US-Bundesstaaten sieht Medienangaben zufolge wie folgt aus:

  • ALABAMA erklärt, man habe genug Thiopental mit noch gültigem Ablaufdatum, um die für diese Woche geplante Hinrichtung von Leroy White durchzuführen
  • KALIFORNIEN hat diverse Anstrengungen unternommen, um das Narkosemittel zu erhalten: Es wurden private Ärzte gefragt, bei mindestens einem halben Dutzend anderer Bundesstaaten nachgesucht, Dutzende Krankenhäuser befragt, und man habe sogar versucht eine Lieferung aus Pakistan zu bekommen.
  • MISSOURI hat genug des Narkotikums für die Durchführung von fünf Exekutionen, jedoch läuft das Haltbarkeitsdatum in diesem Jahr ab - wann genau, ist unbekannt. Der Gouverneur hat die nächste für Februar angesetzte Hinrichtung ohne Nennung von Gründen aufgeschoben.
  • TENNESSEE hatte zu Beginn des Jahres 2010 Thiopental an Georgia und Arkansas abgegeben, musste dann im Herbst selbst sehen, welches zu bekommen, und orderte eine Lieferung aus Großbritannien.
  • TEXAS hat genug Thiopental für 39 Hinrichtungen, jedoch läuft das Haltbarkeitsdatum im März ab. Man wartet, ob der einzige Hersteller in den USA bald wieder liefern kann.
  • VIRGINIA hatte vergangenen August eine abgelaufene Dosis des Narkosemittels und versuchte vergeblich eine gerichtliche Genehmigung zu erhalten, dies benutzen zu dürfen. Sechs Wochen später wurde eine Frau hingerichtet. Es ist nicht bekannt, woher das Narkotikum schließlich kam.
  • WASHINGTON fragte bei den Krankenhäusern seines Staates nach, bevor man ein Hospital fand, das sich zu einer Lieferung bereit erklärte.

 

In OKLAHOMA wurde per Gesetz das Narkotikum Thiopental durch Pentobarbital ersetzt, was Diskussionen auslöste, da das Mittel sonst in der Tier-Euthanasie verwendet wird. OHIO hat nach Angaben eines Gefängnissprechers genug Thiopental für die nächste Hinrichtung am 17. Februar, es gibt jedoch keine Angaben darüber, wie es diesbezüglich um spätere Exekutionen bestellt ist. Ohio hatte im Dezember 2009 seine Hinrichtungsmethode von dem üblichen Cocktail aus drei Chemikalien auf ausschließlichen Gebrauch einer Überdosierung des Narkotikums Thiopental umgestellt.

 

Weitere Informationen:

Ohio running short on execution drug

Jeffrey Matthews
Jeffrey Matthews

11.01.2011

Oklahoma: Jeffrey Matthews hingerichtet

 

Der 38-jährige Jeffrey David Matthews ist am Dienstagabend im US-Bundesstaat Oklahoma mit einer tödlichen Injektion hingerichtet worden. Dreimal hatte Matthews im letzten Jahr einen Hinrichtungsaufschub erhalten, zweimal um Beweismittel im Zusammenhang mit seinen Unschuldsbeteuerungen zu prüfen und ein drittes Mal wegen Oklahomas Wechsels des für die Exekution zu verwendenden Narkosemittels. Matthews soll 1994 seinen 77-jährigen Großonkel bei einem Raubüberfall getötet haben. Der Gnadenausschuss hatte ihn bereits im vergangenen Mai abgelehnt, nachdem die sich die Opferangehörigen für die Vollstreckung des Todesurteils ausgesprochen hatten.

11.01.2011

Texas: Aufschub für Cleve Foster

 

Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat kurzfristig die für Dienstabend geplante Hinrichtung von Cleve Foster ausgesetzt, damit der Fall weiter geprüft werden kann. Foster soll vor neun Jahren an der Vergewaltigung und Ermordung einer Frau in Fort Worth beteiligt gewesen sein, der 47-Jährige erklärt jedoch, ein anderer Mann sei verantwortlich für die Tat. Foster hatte seine letzte Mahlzeit bereits gegessen und war damit quasi nur Augenblicke von seiner Hinrichtung entfernt.

 

Weitere Informationen:

Supreme Court lifts stay of execution in Fort Worth slaying

11.01.2011

Tennessee: Todesurteil von Edward Harbison umgewandelt

 

Der aus dem Amt scheidende Gouverneur des US-Bundesstaates Tennessee hat das Todesurteil von Edward Jerome Harbison in eine lebenslange Haftstrafe ohne Bewährungsmöglichkeit umgewandelt. Gouverneur Bredesen erklärte, das Verbrechen sei zwar grausam gewesen, erreiche jedoch nicht den Grad eines todesstrafewürdigen Kapitalverbrechens. Harbison ist für schuldig befunden, 1983 eine Frau, für die er gearbeitet hatte, getötet zu haben. Er hatte für den 15. Februar einen Hinrichtungstermin, der allerdings bereits aufgeschoben war.

11.01.2011

Illinois: Auch Senat für Abschaffung der Todesstrafe

 

Nachdem erst vor wenigen Tagen das Repräsentantenhaus des US-Bundesstaates Illinois für die Abschaffung der Todesstrafe gestimmt hat, ist nun auch im Senat von Illinois über den Gesetzentwurf abgestimmt worden. Mit 32:25 Stimmen sprach sich nun auch der Senat nach entsprechender Debatte für das Ende der Todesstrafe aus. Es liegt nun bei dem demokratischen Gouverneur Pat Quinn, den Gesetzentwurf zu unterzeichnen. Quinn hatte in der Vergangenheit erklärt, er befürworte die Todesstrafe, wenn sie vorsichtig und fair verhängt würde, er unterstütze aber auch das seit 10 Jahren in Illinois existierende Moratorium.

 

Weitere Informationen:

Quinn to "follow conscience" on death penalty ban

Gov. Quinn to decide death penalty

Illinois governor to "reflect" before death penalty decision

Quinn says Bishop Tutu, 'Dead Man Walking' nun lobbying him to sign death penalty ban

 

Briefaktionen bzw. Petitionen:

Amnesty International

American Civil Liberties Union (ACLU)

10.01.2011

Saudi-Arabien: Mann wegen Mordes hingerichtet

 

In Saudi-Arabien wurde am Montag ein Mann mit dem Schwert enthauptet. Mohammed al-Matrafi war für schuldig befunden worden, einen Landsmann nach einer Auseinandersetzung mit einer Pistole erschossen zu haben.

10.01.2011

Missouri: Todesurteil von Richard Clay umgewandelt

 

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Tennessee hat das Todesurteil von Richard Clay in eine lebenslange Haftstrafe ohne Bewährungsmöglichkeit umgewandelt. Clay sollte am Mittwoch wegen eines 1994 verübten Auftragsmordes hingerichtet werden.

08.01.2011

Colorado: Hingerichteter nach 70 Jahren begnadigt

 

Der scheidende Gouverneur des US-Bundesstaates Colorado, Bill Ritter, hat einen Mann nachträglich begnadigt, der 1939 in der Gaskammer hingerichtet wurde. Ritter erklärte, eine überwältigende Menge an Beweisen lege nahe, dass Joe Arridy, der einen IQ von 46 hatte, das Verbrechen nicht begangen habe. Der damals 23-Jährige hatte offenbar ein erzwungenes Geständnis abgegeben.

08.01.2011

Somalia: Todesstrafe für Händeschütteln

 

Islamisten der Al-Shabaab-Miliz in Süd-Somalia haben Männern und Frauen eine öffentliche Begrüßung verboten, sofern sie nicht miteinander verwandt sind. Angehörige verschiedener Geschlechter ohne Verwandtschaftsbeziehung dürfen sich in der Öffentlichkeit nicht mehr die Hand geben, nicht miteinander sprechen und nicht gemeinsam spazieren gehen. Bei Nichtbeachtung drohen harte Strafen: Wer sich den Anordnungen widersetzt, kann demnach inhaftiert, ausgepeitscht oder sogar hingerichtet werden.

08.01.2011

Weitere Hinrichtungen im Iran

 

Am Samstagmorgen sollen im Gefängnis der Stadt Isfahan im Zentrum Irans vier Männer wegen diverser Drogendelikte gehängt worden sein. Es handele sich um Mohammad N., Ali K. (36), Ramezan Gh. (48) und Manouchehr A. Ebenfalls wegen Drogendelikten sollen bereits am Freitag in Boroujerd im Westen Irans zwei Männer namens Abdollah Darafshi und Ardeshir Niazi gehängt worden sein. Ein weiterer Mann mit den Initialen A.A. sei im Gefängnis von Shirvan im Nordosten Irans gehängt worden, ebenfalls aufgrund von Drogendelikten.

 

Weitere Informationen:

Two men were hanged in western Iran today

One man was executed in Shirvan, northeast of Iran

Billy Don Alverson
Billy Don Alverson

07.01.2011

Oklahoma: Billy Don Alverson hingerichtet

 

Am Donnerstagabend wurde im US-Bundesstaat Oklahoma der 39-jährige Billy Don Alverson mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Alverson und drei weitere Komplizen hatten 1995 bei einem Raubüberfall den Angestellten eines Lebensmittelladens mit einem Baseball-Schläger erschlagen. In seinen letzten Worten bat Alverson um Vergebung für seine Tat, bevor er sich an seine Familie wandte. Seine Eltern, Geschwister und seine Großmutter waren Zeugen der Hinrichtung, ebenso wie die Witwe des Opfers, die sich später gegenüber den Medien äußerte: Sie befürworte die Todesstrafe, aber sie wisse, dass der Tod der Täter ihren Mann nicht zurückbringe und sie vermutlich niemals mit dem Erlebten abschließen könne. Es gebe keine Gewinner am heutigen Tag, denn nun hätten die Familien beider Seiten einen Verlust erlitten. Der Gnadenausschuss hatte am Tag vor Alversons Hinrichtung mit 3:2 Stimmen gegen ihn gestimmt. Der Richter des ursprünglichen Prozesses hatte vor wenigen Wochen erklärt, er halte Alverson für den am wenigsten Verantwortlichen der vier Täter. Er sei in dem Verbrechen nicht führend, sondern ein Mitläufer gewesen und der einzige, der Reue gezeigt habe.

06.01.2011

Illinois auf dem Weg zur Abschaffung der Todesstrafe

 

Das Repräsentantenhaus des US-Bundesstaates Illinois hat mit 60:54 Stimmen einem Gesetzentwurf zur Abschaffung der Todesstrafe zugestimmt. Als nächstes muss der Senat von Illinois darüber befinden, bevor das Gesetz dem Gouverneur zur Unterschrift vorgelegt werden kann. Seitdem der frühere Gouverneur Ryan im Jahr 2000 ein Hinrichtungsmoratorium verfügt hatte, weil Illinois mehr unrechtmäßig zum Tod Verurteilte als unschuldig entlassen musste als man bis dahin exekutiert hatte, wurde in Illinois kein Todesurteil mehr vollstreckt.

05.01.2011

Iran: Öffentliche Hinrichtung in Teheran

 

Ein Mann namens Yakub ist am frühen Mittwochmorgen in Teheran öffentlich an einem Kran gehängt worden. Der Mann war zum Tod verurteilt, weil er im Oktober einen anderen Mann erstochen haben soll. Die Rufe einiger Zuschauer nach Gnade blieben wirkungslos. Yakub hatte am Vortag entsprechend seiner Verurteilung 74 Peitschenhiebe erhalten.

 

Weitere Informationen:

One man is scheduled to be flogged and then hanged in public in Tehran tomorrow January 5th

THIS IS TEHRAN ON JANUARY 5th 2011- PICTURES FROM TODAY’S PUBLIC HANGING

05.01.2011

Afghanistan: Ex-Muslim vom Tod bedroht

 

Dem 25-jährigen Afghanen Shoib Assadullah droht das Todesurteil, weil er vom Islam zum Christentum konvertierte. Assadullah war im Oktober verhaftet worden, weil er einem anderen Afghanen ein Exemplar des Neuen Testaments in der Landessprache gegeben hatte. Am 28. Dezember wurde ihm vom Gericht mitgeteilt, dass er wegen des Abfalls vom islamischen Glauben hingerichtet würde, sollte er nicht bis zum 3. Januar dem Christentum abschwören, was der junge Mann verweigerte. Mit der Urteilsverkündung und ggf. sogar raschen Vollstreckung des Urteils war für den gestrigen Dienstag gerechnet worden, jedoch steht eine Entscheidung offenbar noch aus. Inzwischen habe sich der oberste afghanische Richter des Falls angenommen.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Afghanen droht Todesurteil wegen "Abfall vom Islam"

Sakineh Ashtiani
Sakineh Ashtiani

03.01.2011

Iran: Ashtiani will deutsche Reporter verklagen

 

Die zum Tod durch Steinigung verurteilte Sakineh Mohammadi Ashtiani hat am Wochenende Medien gegenüber geäußert, sie wolle die beiden deutschen Reporter verklagen, die vor zwei Monaten bei dem Versuch ihren Sohn zu interviewen im Iran verhaftet wurden. Die Journalisten hätten Schande über sie gebracht. Ashtianis Sohn erklärte gegenüber den Medien, er halte seine Mutter für schuldig, und bat gleichzeitig bei den Behörden um Gnade. Es wird bezweifelt, dass Ashtiani und ihr Sohn die Aussagen freiwillig getroffen haben. Der Staatsanwalt im Fall Ashtiani spricht neuerdings von Unklarheiten in der Beweislage. Möglicherweise sucht die iranische Justiz einen Weg, den Fall zu beenden, ohne das Gesicht zu verlieren. Das große internationale Aufsehen, das der Fall erregt hat, könnte hier Wirkung zeigen. Die Bundesregierung jedenfalls engagiert sich vor allem für die Freilassung der beiden deutschen Reporter.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Appell zur Freilassung deutscher Journalisten im Iran

Druck auf Iran muss erhöht werden

03.01.2011

Iran: Jahresauftakt mit Hinrichtungen

 

Am Montag sollen im Gefängnis von Kermanshah im Westen Irans sieben Männer gehängt worden sein, die wegen Drogendelikten zum Tod verurteilt waren. Namen sind keine bekannt. Bahman Rigi soll am Montag im Gefängnis von Zahedan gehängt worden sein. Er war wegen vierfachen Mordes verurteilt. Am Neujahrstag sollen vier Männer im Südosten Irans wegen Entführung und Mordes gehängt worden sein und bereits in der Vorwoche seien acht Männer wegen Drogendelikten im Gefängnis von Qom gehängt worden.

 

Weitere Informationen:

Eight people hanged in Qom - 32 executions since December 20

Four men were hanged in southeast of Iran today on the new years day

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Dezember 2010