31.07.2009

Fünf Hinrichtungen letzten Mittwoch im Iran

 

Eine Frau und ein Mann wurden laut Aussage von Iran Human Rights am Mittwoch in einem Gefängnis in Shiraz im Süden Irans gehängt. Die 25-jährige Frau namens Jamileh war des Mordes an ihrem Ehemann für schuldig befunden worden, der Mann namens Faraz der Tötung eines 19-Jährigen. In Isfahan sollen ebenfalls am Mittwoch drei Leute gehängt worden sein; die Namen sind nicht bekannt. Zwei waren wegen Mordes und Drogenhandels zum Tod veruteilt, ein dritter wegen Mordes und einer außerehelichen Beziehung. Letzterer erhielt vor seiner Hinrichtung noch eine nicht bekannte Zahl von Peitschenhieben.

 

Weitere Informationen:

Three people were hanged in Isfahan

30.07.2009

Öffentliche Hinrichtung durch pakistanische Miliz

 

Am Donnerstag wurden in Pakistan vier Männer durch die islamistische Miliz öffentlich erschossen, nachdem sie von einem selbsternannten islamischen Gericht der Entführung und des Mordes für schuldig befunden wurden. In einem 10 Kilometer entfernten Ort wurde am Tag zuvor die Hinrichtung per Lautsprecher von der Moschee herab angekündigt und zur Teilnahme an dem Ereignis aufgerufen.

30.07.2009

Massenbegnadigung in Marokko

 

Anlässlich seines zehnjährigen Thronjubiläums hat der marokkanische König Mohammed VI. über 24.000 Gefangene begnadigt. 32 Todesurteile wurden in lebenslange Haft umgewandelt. Begnadigungen dieser Art finden in Marokko traditionell vor Thronjubiläen statt.

29.07.2009

Florida: Gerichtliches Vorgehen gegen Verbot von Brieffreundschaftsgesuchen

 

Aufgrund von Beschwerden von Leuten, die sich getäuscht fühlten, sowie von Opfern, wurde Gefangenen in Florida im Jahr 2003 verboten, Brieffreundschaftsgesuche ins Internet stellen zu lassen. Bei Verstoß gegen diese Regel müssen die Gefangenen mit empfindlichen Restriktionen rechnen. Brieffreundschaftsgruppen wie WriteAPrisoner.com gehen nun gerichtlich gegen dieses Verbot vor, das unfair sei und die Rechte der Gefangenen verletze. Von Täuschung könne keine Rede sein, da ein Korrespondent wisse, dass er einem Gefangenen schreibe. Indiana, Missouri, Montana und Pennsylvania haben ähnliche Verbote, und auch dort werden juristische Schritte dagegen unternommen.

29.07.2009

Somalia: Fünf Terroristen in Abwesenheit zum Tod verurteilt

 

Am Mittwoch wurden in Somalia fünf Somalis in Abwesenheit zum Tod verurteilt. Sie wurden für schuldig befunden, die Selbstmord-Bombenattentate geplant zu haben, bei denen 2008 mindestens 24 Menschen ums Leben kamen. Todesurteile werden in Somalia durch Erschießen vollstreckt.

29.07.2009

"Hands Off Cain" legt Zahlen zur Todesstrafe vor

 

Die italienische Menschenrechtsorganisation Hands Off Cain hat ihre Studie zur Todesstrafe heute veröffentlicht. Demzufolge werden für das vergangene Jahr 5727 Hinrichtungen verzeichnet, von denen rund 87 Prozent auf China entfallen. Während China angekündigt hat, die Todesstrafe weniger häufig verhängen und vollstrecken zu wollen, ist eine steigende Zahl von Hinrichtungen in Iran und Saudi-Arabien zu verzeichnen.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Justiz in China: Die 68 Wege zum Schafott

28.07.2009

Japan: Drei Mörder hingerichtet

 

In Japan ist heute das Todesurteil an zwei Japanern und einem Chinesen vollstreckt worden, die in verschiedenen Prozessen jeweils des mehrfachen Mordes für schuldig befunden worden waren. Japans Todesstrafenpraxis steht immer wieder in der Kritik, weil die Beschuldigten erst am Morgen ihrer Hinrichtung den Termin erfahren und Angehörige erst hinterher informiert werden.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todesstrafe in Japan - Hinrichtungen am Rande vermerkt

EU-Protest gegen Hinrichtungen in Japan

27.07.2009

Texas: Staatliches Verteidigungsbüro eröffnet nächstes Jahr

 

Die Gesetzgebung des US-Bundesstaates Texas hat ein Gesetz auf den Weg gebracht, das die Einrichtung eines Verteidigungsbüros für Todesstrafenfälle vorsieht. Neun Mitarbeiter werden dort tätig sein und rund 1 Million Dollar jährlich an finanziellen Mitteln zur Verfügung haben. Texas will damit den Missständen entgegenwirken, für der Staat immer wieder in die Kritik geraten ist: schlafende Pflichtverteidiger, versäumte Fristen für die Einreichung von Berufungsanträgen oder Schriftsätze "von der Stange" mit einem Minimum an Informationen zum konkreten Fall, die immer wieder neu abgeschrieben wurden.

27.07.2009

China: Todesstrafe für tödliches Verkehrsdelikt

 

Sun Weiming verursachte im letzten Dezember einen Verkehrsunfall, bei dem vier Menschen ums Leben kamen. Der Mann hatte keinen Führerschein, war stark alkoholisiert und fuhr mehr als das Doppelte der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Nun wurde er wegen Trunkenheit am Steuer und Gefährdung der öffentlichen Sicherheit zum Tod verurteilt. Sun Weiming will gegen das Urteil in Berufung gehen.

26.07.2009

Saudi-Arabien: Öffentliches Reden über Sex könnte Todesstrafe nach sich ziehen

 

Ein Saudi namens Mazen Abdul Jawad hat sich in der Talkshow eines libanesischen Fernsehsenders sehr offen über sein Sexualleben geäußert. Nun droht dem jungen Mann die Todesstrafe. Besorgte Bürger Saudi-Arabiens reichten eine Petition ein, worauf der bei Saudi Arabien Airlines Angestellte verhaftet worden sein soll. Die Anklage wird lauten auf Perversion, wiederholten Ehebruch und offenes Reden über Sünden. Die Vorwürfe sind in den Augen des Gerichtes schwerwiegendster Natur.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Saudi droht Hinrichtung nach Interview über Sex

 

Petition von Amnesty International:

25.07.2009

Iran: Drei Hinrichtungen in Zahedan

 

Im Gefängnis der Stadt Zahedan im Südosten Irans sind am Samstag drei Männer gehängt worden, so die iranischen Justizbehörden. Ayub Rigi Khales und Masoud Gomshahzehi waren verurteilt wegen "Kampfes gegen Gott", was in der Praxis dem Kampf gegen iranische Autoritäten entspricht. Ahmad Es’hagh zahi soll wegen Drogenschmuggels hingerichtet worden sein.

24.07.2009

Nord-Korea: Todesstrafe wegen Bibelverbreitung

 

Wie erst jetzt bekannt wurde, soll am 16. Juni in Nord-Korea die 33-jährige Ri Hyon Ok hingerichtet worden sein. Sie war beschuldigt der Verbreitung der Bibel und der Spionage für Süd-Korea und die Vereinigten Staaten. Die Bibel ist im kommunistischen Nord-Korea verboten. Die wenigen anerkannten christlichen Kirchen stehen nur Fremden offen, nicht aber den Einheimischen. Es wird allerdings vermutet, dass es rund 30.000 Christen in Nord-Korea gibt, die ihren Glauben heimlich ausüben.

24.07.2009

Iran: Erneute Hinrichtung

 

Ein 21-jähriger Mann soll im Gefängnis von Estabhan im Süden Irans gehängt worden sein. Edris F. wurde wegen sexueller Übergriffe auf junge Mädchen zum Tod verurteilt. Die Medien zählen allein für diesen Monat die Vollstreckung von mindestens 60 Todesurteilen im Iran.

23.07.2009

Texas: Aufschub für Roderick Newton

 

Roderick Newton, der heute in Texas hingerichtet werden sollte, hat einen Aufschub erhalten. Newton hat das Todesurteil erhalten für die Entführung und Ermordung eines 20-jährigen Mannes, die er im Rahmen eines Raubüberfalles 1999 verübt haben soll. Es soll geprüft werden, ob Newton einen fairen Prozess erhalten hat und ob er geistig behindert ist. Die Verteidiger brachten vor, dass die Polizei Beweismittel unterschlagen habe, die die Glaubwürdigkeit des Komplizen, der als Belastungszeuge gegen Newton ausgesagt hatte, in Frage gestellt hätten. Die Staatsanwaltschaft hält Newton nach wie vor für schuldig, unterstützte jedoch den Antrag auf Hinrichtungsaufschub unter diesen Umständen.

22.07.2009

Weitere Hinrichtungen im Iran

 

Zwei Männer, die lediglich als Esmaeil (23) und Moslem (28) bekannt sind, wurden laut Medienangaben am Dienstag im Gefängnis von Isfahan wegen Mordes gehängt. Eine Frau, deren Name nicht genannt ist, soll bereits am 15. Juli in Qazvin westlich von Teheran gehängt worden sein für die Ermordung ihres Schwiegervaters. Fast 60 Exekutionen sollen allein in den ersten drei Juli-Wochen im Iran erfolgt sein. Darüber hinaus wurde bekannt, dass zum Tod verurteilte Jungfrauen vor ihrer Hinrichtung vergewaltigt worden seien, weil nach der Rechtslage Jungfrauen nicht hingerichtet werden dürfen.

 

Weitere Informationen:

One woman was hanged in the prison of Qazvin, west of Tehran

I raped Virgins Before They Were Executed

22.07.2009

Europäische Union kritisiert Todesstrafe in den USA

 

Anlässlich der 1000. Vollstreckung eines Todesurteils in den USA, die mittels der Methode der tödlichen Injektion durchgeführt wurde, hat sich die Europäische Union einmal mehr für die Abschaffung der Todesstrafe ausgesprochen. Die EU lehne die Todesstrafe in allen Fällen und unter allen Umständen ab. Sie sei grausam und unmenschlich, schrecke nicht ab und sei in Fällen von Justizirrtümern nicht umkehrbar.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Frankreich äußert Kritik an Hinrichtung in den USA

Marvallous Keene
Marvallous Keene

22.07.2009

Ohio: Marvallous Keene hingerichtet

 

Im US-Bundesstaat wurde am Dienstag der 36-jährige Marvallous Keene mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war für mehrfachen Mord zum Tod verurteilt worden. Zusammen mit drei Komplizen, deren Anführer er war, hatte Keene an Weihnachten 1992 über drei Tage hinweg mehrere Raubüberfälle verübt, bei denen insgesamt sechs Menschen starben. Keene selbst war für fünf der Morde verantwortlich; seine Komplizen wurden zu lebenslanger Haft verurteilt. Keene verzichtete auf ein letztes Statement.

 

Fünf weitere Hinrichtungen sind in Ohio für dieses Jahr geplant. Für Jason Getsy, dessen Hinrichtungstermin für den 18. August festgesetzt ist, hat der Gnadenausschuss allerdings eine Umwandlung des Urteils in eine lebenslange Haftstrafe ohne Möglichkeit der Bewährung empfohlen. Die Entscheidung des Gouverneurs steht noch aus.

 

Weitere Informationen:

Parole Board recommends life for Getsy

22.07.2009

Mumbai-Attentäter fordert Todesstrafe für sich selbst

 

Der einzige überlebende Attentäter, der zur Zeit für die Terroranschläge in Mumbai (Bombay) im November 2008 vor Gericht steht, hat nach seinem Schuldeingeständnis nun die Todesstrafe für sich selbst gefordert. "Bitte hängt mich für meine Verbrechen", erklärte der 21-jährige Pakistaner Ajmal Amir Kasab. Er reagierte damit auf den Vorwurf der Staatsanwaltschaft, er wolle mit dem Schuldbekenntnis ein milderes Urteil erwirken. Bei den Terroranschlägen waren über 160 Menschen ums Leben gekommen.

22.07.2009

Iran: Vier Hinrichtungen

 

Im Gefängnis von Qom im Süden Teherans wurden vier Männer gehängt, die wegen sexueller Nötigung und Mordes an einem Mädchen namens Nargis zum Tod verurteilt waren. Bereits im Mai 2008 waren fünf Männer für das 2007 erfolgte Verbrechen hingerichtet worden. Ein weiterer mutmaßlicher Täter wartet noch auf sein Urteil.

21.07.2009

Kasachstan schafft Todesstrafe weitgehend ab

 

Der Präsident Kasachstans hat ein Gesetz unterzeichnet, das Todesstrafe bis auf wenige Ausnahmen abschafft. So ist die Todesstrafe künftig nur noch für terroristische Akte mit Mord und für schwere Kriegsverbrechen vorgesehen.

20.07.2009

China: Hinrichtung von 196 Uiguren

 

Ein chinesisches Gericht hat 196 Uiguren zum Tod verurteilt für ihre Beteiligung an den jüngsten Unruhen, bei denen Hunderte Menschen ums Lebens kamen. Die Urteile wurden unmittelbar danach vollstreckt, indem die Verurteilten erschossen wurden.

19.07.2009

Polnischer Außenminister will die Todesstrafe

 

Der polnische Ingenieur Piotr Stanczak war im September 2008 in Pakistan von Taliban entführt und im vergangenen Februar vor laufender Kamera enthauptet worden. Nachdem einer der mutmaßlichen Täter, der 24-jährige Atta Ullah, nun in Pakistan festgenommen wurde, äußerte Radoslaw Sikorski, der Außenminister Polens am Wochenende im Fernsehen gegenüber Journalisten: "Ich bin glücklich darüber, dass die Verantwortlichen für diese Tat in Pakistan vor Gericht gestellt werden, wo es noch die Todesstrafe gibt."

 

In Europa wurden die Äußerungen Sikorskis sehr kritisch aufgenommen, z.B. von der Helsinki-Stiftung für Menschenrechte: "Mit Erstaunen und Verwunderung haben wir die Glorifizierung der Todesstrafe aus dem Munde des polnischen Außenministers vernommen." Polen ist Mitglied der Europäischen Union und des Europarates, und das EU-Parlament steht zur Zeit unter polnischem Vorsitz - die Ächtung der Todesstrafe ist eine Grundvoraussetzung für die Zugehörigkeit zur Staatengemeinschaft Europas.

17.07.2009

Ägypten: 230 Todesurteile in einem halben Jahr

 

Eine selten hohe Zahl an Todesurteilen wird für Ägypten verzeichnet. So seien in den vergangenen sechs Monaten etwa 230 Todesurteile verhängt worden - in einem Versuch, Gewalt mit Gewalt zu bekämpfen, so Kritiker. Auf 90 Straftatbestände steht in Ägypten die Todesstrafe, so auf vorsätzlichen Mord und Vergewaltigung, auf Drogendelikte und politische Vergehen wie z.B. Putschversuche. Gewaltverbrechen haben in Ägypten in jüngster Vergangenheit stark zugenommen, was Experten vor allem darauf zurückführen, dass die wirtschaftliche Situation des Landes zunehmend dramatischer wird. So lebt rund die Hälfte der Einwohner unter der Armutsgrenze.

 

Weitere Informationen:

Egypt's Rising Death Sentences Under Fire

17.07.2009

Iran: Anhänger des Sufismus hingerichtet

 

Am Mittwoch wurde in Orumieh, einer Stadt im Nordwesten Irans, Younes Aghayan im Zentral-Gefängnis der Stadt gehängt. Der Mann war zusammen mit vier anderen Sufi-Derwischen im Jahr 2003 verhaftet worden. Das Todesurteil wurde wegen "Kriegführung gegen das klerikale Regime" verhängt. Am 28. Februar war bereits Mehdi Ghasemzadeh, ebenfalls einer der fünf verhafteten Anhänger des Sufismus, hingerichtet worden.

14.07.2009

Suchtexperten fordern Abschaffung der Todesstrafe für Drogendelikte

 

Eine Gruppe prominenter Suchtexperten hat in der bereits online veröffentlichten August-Ausgabe des Journals "Addiction" die Abschaffung der Todesstrafe für Drogenschmuggel und andere Drogendelikte gefordert. Die Wissenschaftler halten die Todesstrafe in diesem Zusammenhang für ineffektiv und einen Verstoß gegen die Menschenrechte. Auch wirke die Todesstrafe für Drogendelikte nicht abschreckend, da üblicherweise ohnehin nur Arme betroffen seien - Drogenabhängige oder/und leicht zu ersetzende kleine Dealer. Die Experten haben zur breiten Veröffentlichung ihren Artikel an 45 weitere akademische Magazine, die sich mit Suchtproblematiken beschäftigen, geschickt. Die Todesstrafe für Drogendelikte ist vorgesehen u.a. in China, Iran, Saudi-Arabien, Singapur, Malaysia.

John Fautenberry
John Fautenberry

14.07.2009

Ohio: John Fautenberry hingerichtet

 

Am Dienstagvormittag wurde John Fautenberry im US-Bundesstaat Ohio mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Der 45-Jährige hatte das Todesurteil erhalten, weil er im Februar 1991 einen Mann getötet hatte, der ihn als Anhalter mitgenommen hatte. Fautenberry selbst gab insgesamt fünf Morde zu, die er von Ende 1990 bis Anfang 1991 verübt habe. Fautenberrys Anwälte hatten beim Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten einen Aufschub beantragt, weil der ehemalige Kraftfahrer seit Kindertagen an einer Hirnverletzung leide. Der Antrag wurde eine Stunde vor Fautenberrys Hinrichtung abgelehnt und das Todesurteil planmäßig vollstreckt.

14.07.2009

Iran: 13 Sunniten hingerichtet

 

In der iranischen Stadt Zahedan sind 13 mutmaßliche Mitglieder einer militanten sunnitischen Gruppierung gehängt worden. Die Vollstreckung eines 14. Todesurteils wurde im letzten Moment aufgeschoben. Die Verurteilten sollen für eine Reihe von Bombenanschlägen und für den Tod von etlichen Polizisten und Zivilpersonen verantwortlich sein. Nur etwa fünf Millionen der rund 72 Millionen Iraner sind Sunniten, die Bevölkerungsmehrheit ist schiitisch. Weltweit sind 90% der Muslime Sunniten und nur 10% Schiiten.

13.07.2009

Virginia: Hinrichtungsaufschub für Paul Powell

 

Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten verfügte einen Tag vor der für Dienstag geplanten Hinrichtung einen Aufschub für Paul Warner Powell. Powell, der sich für den elektrischen Stuhl als Hinrichtungsmethode entschieden hatte, war für schuldig befunden worden, ein 16-jähriges Mädchen erstochen und deren Schwester zu vergewaltigen und zu töten versucht zu haben.

12.07.2009

Iran: Drei Drogenschmuggler hingerichtet

 

In der Stadt Arak wurden am Sonntag drei wegen Drogenschmuggels zum Tod Verurteilte gehängt. Einer der nur mit Initialen bezeichneten Männer soll über 2,5 Tonnen Opium geschmuggelt haben, einer mit fast 600 Kilogramm Opium und einer mit 1,5 Kilogramm Heroin erwischt worden sein. Nach Zählung der Nachrichtenagentur AFP sind im Iran dieses Jahr mindestens 164 Todesurteile vollstreckt worden.

09.07.2009

Florida: Unschuldig zum Tod Verurteilter entlassen

 

2006 hatte Herman Lindsay das Todesurteil erhalten, weil er für schuldig befunden wurde, 12 Jahre zuvor eine Frau in einem Pfandleihhaus getötet zu haben. Nun ordnete das Oberste Gericht Floridas die Freilassung des 36-Jährigen an, weil gegen ihn keine ausreichenden Beweise vorliegen. Lindsay ist der 135. in den USA zum Tod Verurteilte, der seit 1973 aufgrund nachträglicher Entlastung entlassen wurde.

Michael DeLozier
Michael DeLozier

09.07.2009

Oklahoma: Michael DeLozier hingerichtet

 

Der 32-jährige Michael DeLozier wurde am Donnerstag in Oklahoma mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt für den 1995 verübten Mord an zwei Männern, die sich auf einem Campingplatz befanden. DeLozier und seine beiden Komplizen hatten danach das Fahrzeug und anderes Eigentum ihrer beiden Opfer gestohlen. Die Anwälte von Michael DeLozier hatten einen Aufschub und ein neues Beweisanhörungsverfahren beantragt, dies war jedoch abgelehnt worden.

08.07.2009

Illinois: Zwei unschuldig Verurteilte entlassen

 

1988 sollen Marvin Reeves und Ronald Kitchen zwei Frauen und drei Kinder ermordet haben. Reeves hatte dafür viermal lebenslängliche Haftstrafe und Kitchen das Todesurteil erhalten. Insgesamt waren die beiden 21 Jahre lang inhaftiert, Kitchen 13 Jahre davon im Todestrakt. Nun wurden Kitchen und Reeves entlassen, weil die Staatsanwaltschaft die Anklage mangels Beweisen fallen gelassen hat. Die urspüngliche Verurteilung basierte vor allem auf einem vermeintlichen Geständnis von Kitchen, das von einen Polizeibeamten namens Burge durch Folter erzwungen worden war. Auf Burge, gegen den sich die Vorwürfe von Folter und erzwungener Geständnisse inzwischen gehäuft haben, wartet ein Prozess.

07.07.2009

Öffentliche Hinrichtung im Jemen

 

Der 22-jährige Yehya Hussein al-Raghwah wurde in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa öffentlich erschossen. Der Mann hatte die Todesstrafe erhalten, weil er im vergangenen Dezember einen 11-jährigen Jungen in sein Friseurgeschäft gelockt, vergewaltigt und getötet hatte. Hunderte jubelnder Menschen, darunter auch Jugendliche und Kinder, waren Zeugen, als das Todesurteil vollstreckt wurde. Die Bild-Zeitung hat eine Bilderreihe veröffentlicht, in der die Exekution gezeigt wird. Es war mindestens die neunte Hinrichtung im Jemen in diesem Jahr.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Kinderschänder († 22) öffentlich erschossen

04.07.2009

Ägypten: Zahl der Todesurteile steigt

 

Nachdem im Juni diesen Jahres 68 und in der ersten Hälfte des Jahres über 90 Todesurteile in Äpypten ausgesprochen wurden, wird die Anwendung der Todesstrafe von Menschenrechtsaktivisten in Ägypten erneut kritisiert. So habe die Zahl der Verurteilungen in den letzten beiden Jahren bei jeweils 70 gelegen. Das Jahr 2009 zeigt demnach eine deutliche Erhöhung. Zehn Todesurteile sollen in diesem Jahr bereits vollstreckt worden sein. Allerdings gibt es darüber keine offiziellen Informationen, sondern nur inoffizielle Angaben von Gefängnisinsassen. Ägypten gehört zu den 14 Staaten weltweit, die für eine große Bandbreite von Verbrechen die Todesstrafe vorsehen, darunter Missbrauch, Vergewaltigung, Mord und Drogenhandel.

04.07.2009

Iran: 20 Drogenhändler hingerichtet

 

In einem Vorort von Teheran sind am Samstag 20 für Drogenhandel Verurteilte hingerichtet worden. Bei ihrer Festnahme sollen rund 700 Kilogramm Rauschgift gefunden worden sein. Darüber hinaus wurden in der südiranischen Stadt Shiraz ebenfalls am Samstag zwei wegen Mordes Verurteilte gehängt. Iran hat dieses Jahr bereits mindestens 141 Todesurteile vollstreckt.

 

Weitere Informationen:

Two convicted murderers hanged in Iran

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

EU protestiert gegen Hinrichtungen im Iran

02.07.2009

Homosexualität unter Todesstrafe

 

Während in Südafrika, Norwegen, Belgien, Spanien, Schweden und Kanada homosexuelle Paare heiraten können und den heterosexuellen komplett rechtlich gleichgestellt sind, gibt es weltweit noch eine Handvoll Staaten, in denen Homosexualität die Todesstrafe nach sich zieht oder ziehen kann: Iran, Saudi-Arabien, Jemen, Sudan und Mauretanien sehen dafür die ultimative Strafe vor.

02.07.2009

Zwölf Hinrichtungen im Iran

 

Im Evin-Gefängnis in Teheran sind am Mittwoch sechs Todesurteile an Mördern vollstreckt worden. Am Donnerstag wurden in der den Schiiten heiligen Stadt Kom sechs Drogenhändler gehängt. Nach China vollstreckt der Iran weltweit die meisten Todesurteile. Mord, Vergewaltigung, bewaffneter Raub, Drogenhandel und Abfall vom Islam können die Todesstrafe nach sich ziehen.

01.07.2009

Virginia: Powell wählt elektrischen Stuhl

 

Der 31-jährige Paul Warner Powell, dessen Todesurteil am 14. Juli im US-Bundesstaat Virginia vollstreckt werden soll, hat als Hinrichtungsmethode den elektrischen Stuhl gewählt. Seit Virginia 1995 die Wahlmöglichkeit zwischen tödlicher Injektion und elektrischem Stuhl einführte, haben sich nur vier von 79 seit dieser Zeit Hingerichteten für den elektrischen Stuhl entschieden. Zuletzt wurde in Virginia 2006 ein Todesurteil auf diese Weise vollstreckt.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Juni 2009