31.07.2010

Zwei Hinrichtungen im Iran

 

Zwei Männer sollen am frühen Samstag im Gefängnis der zentraliranischen Stadt Isfahan gehängt worden sein. Der 32-jährige Behnam J. und Sharam A. waren wegen des Besitzes von Heroin bzw. Crack zum Tod verurteilt.

29.07.2010

Zwei Hinrichtungen in Japan

 

Etwa ein Jahr nach Vollstreckung der letzten Todesurteile und zum ersten Mal seit dem Regierungswechsel im September 2009 wurden in Japan zwei Todesurteile vollstreckt. Der 59-jährige Kazuo Shinozawa wurde wegen des Mordes an sechs Angestellten eines Juweliergeschäfts und der 33-jährige Hidenori Ogata für einen Doppelmord gehängt. Justizministerin Keiko Chiba sah es als ihre Pflicht an, den Exekutionen beizuwohnen. Sie gilt als langjährige Gegnerin der Todesstrafe und befürwortet eine Kommission zur Untersuchung der Todesstrafe in Japan.

 

Weitere Informationen:

Chiba: It was my duty to watch

Japan announces death penalty review after hanging two men

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Galgen gegen die Todesstrafe

Besuch in der Todeskammer

29.07.2010

Exekutionen im Iran

 

In der Stadt Qazvin im Westen von Teheran soll am frühen Donnerstagmorgen ein Mann gehängt worden sein. Der 35-jährige Yousef Khamseh war wegen Vergewaltigung und wegen Raubes zum Tod verurteilt. Drei weitere Gefangene, von denen nur die Initialen (A.A., S.Z. und S.M.) bekannt gegeben wurden, sollen am 25. Juli im Gefängnis in Ahvaz wegen Drogenschmuggels hingerichtet worden sein.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Vier Hinrichtungen in Ahvaz und Qazvin

28.07.2010

Saudi-Arabien: Hinrichtung wegen Mordes

 

Ein saudischer Staatsbürger wurde am Mittwoch in der Stadt Taif mit dem Schwert enthauptet. Abdullah bin Obeid al-Thawri al-Sobaie hatte einen Landsmann während eines Streits mit einer Pistole erschossen. Nach Zählung der Nachrichtenagentur AFP war es die 17. Vollstreckung eines Todesurteils in Saudi-Arabien in diesem Jahr.

27.07.2010

Iran: Anwalt im Steinigungsfall Ashtiani unter Beschuss

 

Das Bild der wegen Ehebruchs zum Tod durch Steinigung verurteilten Sakineh Mohammadi Ashtiani ging um die Welt. Innerhalb nur weniger Tage kamen auf einer Online-Petition über 130.000 Unterschriften für die Iranerin zusammen. Auch wenn der öffentliche Druck die Steinigung möglicherweise verhindern konnte, bleibt das weitere Schicksal Sakinehs eine offene Frage. Die Behörden Irans haben die 43-Jährige nun befragt, wie ihr Bild in die Öffentlichkeit gelangen konnte, und sie angewiesen, ihre beiden erwachsenen Kinder zum Schweigen zu bringen - Sakinehs Sohn hatte in einem offenen Brief um Gnade für seine Mutter gebeten. Das Augenmerk der Behörden ist aber auch auf den Anwalt Ashtianis gerichtet. Mohammed Mostafaei ist nicht nur Rechtsanwalt, sondern auch ein bekannter Menschenrechtler im Iran. Um sich einem Haftbefehl zu entziehen, ist Mostafaei untergetaucht. Daraufhin wurden seine Frau und deren Bruder festgenommen. Oppositionelle sehen dahinter die klare Absicht, Mostafaei zu zwingen, sich zu stellen.

 

Petition:

Help us FREE Sakineh

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Iran setzt Steinigung Ashtianis vorerst aus

 

Weitere Informationen:

Iranian Lawyer Representing Stoning Case Woman Flees To Turkey

27.07.2010

Libanon: Deutscher wegen Spionage verhaftet

 

Der libanesische Militärgeheimdienst hat einen deutschen Ingenieur festgenommen. Es bestehe der Verdacht der Spionage für Israel. Damit könnte dem 58-Jährigen die Todesstrafe drohen. Die libanesischen Behörden haben seit dem vergangenen Jahr gut 70 Menschen wegen Spionageverdachts für Israel verhaftet.

24.07.2010

China will Praxis der Todesstrafe reformieren

 

Die chinesische Regierung will in Kürze über die Praxis der Todesstrafe beraten. So sollen über 70-Jährige künftig nicht mehr zum Tod verurteilt werden, und die Anzahl der Kapitalverbrechen soll verringert werden. Nach dem neuen Gesetzentwurf könnten Wirtschaftsverbrechen, Entführung sowie Anstiftung zu Straftaten künftig von der Todesstrafe ausgenommen sein. Derzeitig ist für 68 Straftatbestände das Todesurteil vorgesehen, darunter auch Drogenhandel und Korruption.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Menschenrechtsbeauftragter lobt Fortschritte in China

Vergehen, die in China mit der Todesstrafe geahndet werden

Der deutsch-chinesische Menschenrechtsdialog

Yong Vui Kong
Yong Vui Kong

21.07.2010

100.000 Unterschriften für Yong Vui Kong

 

Es ist ein ehrgeiziges Ziel, das die Initiatoren der Petition für Yong Vui Kong verfolgen: 100.000 Unterschriften wollen sie sammeln und hoffen darüber hinaus, dass sich alle Parlamentsmitglieder und Senatoren Malaysias daran beteiligen. Der 22-jährige Yong Vui Kong ist malaysischer Staatsbürger und in Singapur zum Tod verurteilt. Er wurde als 18-Jähriger mit 47 Gramm Heroin in einem Hotel in Singapur verhaftet. Auf den Besitz von mehr als 15 Gramm Heroin oder mehr als 500 Gramm Cannabis steht in Singapur zwingend die Todesstrafe. Obwohl Malaysia ähnlich streng Drogenbesitz mit dem Tod bestraft, appellieren die Unterstützer Yong Vui Kongs an den Präsidenten Singapurs um Gnade. Yong Vui Kong habe sich verändert, sich dem Buddhismus zugewandt und wolle aktiv Jugendliche vor einem falschen Lebensweg warnen, sodass eine Begnadigung nicht das von Singapur befürchtete falsche Signal setzen würde.

 

Petition:

Give Yong Vui Kong a Second Chance to Help Singapore’s Anti-Drug Trafficking Policy

 

Weitere Informationen:

Malaysia seeks clemency for death row inmate in Singapore

Joseph Burns
Joseph Burns

21.07.2010

Mississippi: Joseph Burns hingerichtet

 

Am Mittwochabend wurde im US-Bundesstaat Mississippi der 42-jährige Joseph Daniel Burns mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Nachdem der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten eine Last-Minute-Berufung abgelehnt hatte, wurde das Todesurteil mit einer knappen Stunde Verspätung vollstreckt. Burns hatte 1994 gemeinsam mit einem Komplizen einen Motel-Angestellten ermordet und 3000 Dollar erbeutet. Vor seiner Hinrichtung erhielt er Besuch von seinen drei Töchtern, seiner Mutter, seiner Schwester und von dem Gefängnispfarrer.

21.07.2010

Weitere Hinrichtung im Iran

 

Nur wenige Tage nach einer öffentlichen Hinrichtung in Ahvaz soll heute ein weiterer Mann im Gefängnis desselben Ortes gehängt worden sein. Es sind lediglich seine Initialen S.H. bekannt. Er war wegen Schmuggelns von knapp einem Kilogramm Crack zum Tod verurteilt.

Derrick Jackson
Derrick Jackson

20.07.2010

Texas: Derrick Jackson hingerichtet

 

Am Dienstagabend wurde in Huntsville, Texas, der 42-jährige Derrick L. Jackson mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Jackson war für schuldig befunden worden, im Jahr 1988 zwei Tenöre des Chores des Opernhauses von Houston in deren Wohnung erstochen zu haben. Das Verbrechen war zunächst ungeklärt geblieben, bis 1995 Fingerabdrücke auf Jackson, der zu der Zeit eine Haftstrafe wegen bewaffneten Raubes verbüßte, als Täter verwiesen. In einem Interview kürzlich bezeichnete Jackson seine Verurteilung als ungerecht und bestritt die Morde. Sowohl Angehörige der Opfer als auch der Vater und zwei Brüder des Täters waren unter den Zeugen der Exekution. Jackson lehnte ein letztes Statement ab und vermied jeden Blickkontakt.

20.07.2010

Nord-Korea: Hinrichtung eines Regierungsbeamten

 

In Nord-Korea soll ein ehemaliger Regierungsmitarbeiter durch ein Erschießungskommando hingerichtet worden sein. Kwon Ho-ung war von 2004 bis 2007 für die Gespräche mit Süd-Korea verantwortlich.

19.07.2010

Zehn Hinrichtungen im Iran

 

Eine Person soll im Gefängnis von Shirvan im Nordosten Irans gehängt worden sein. Der Name ist nicht bekannt. Bereits am Donnerstag sollen in Orumieh im Nordwesten Irans fünf Männer gehängt worden sein. Es handele sich um Feisal Saedi, Karam Azizi, Omid Nourani, Abdolrahman Randi und Ali Sarban. Ein Mann mit den Initialen A. Sh. soll am Sonntag öffentlich in Ahvaz gehängt worden sein sowie drei Männer (Abbs Y., Rohollah B. und Mohammad Naeem Sh.) im Gefängnis von Kerman im Südosten Irans. Alle Todesurteile wurden für Drogendelikte verhängt.

 

Weitere Informationen:

One person was hanged in public and three were hanged in prison on Sunday

18.07.2010

Singapur: Britischer Autor eines Todesstrafen-Buchs verhaftet

 

Der britische Journalist und Autor Alan Shadrake wurde in Singapur verhaftet. Der 75-Jährige hielt sich in Singapur auf, um sein neuestes Buch vorzustellen, das sich mit der Todesstrafe in Singapur beschäftigt. Shadrake wird u.a. kriminelle Diffamierung vorgeworfen. Eine Kaution wurde bislang nicht festgesetzt; der Pass des Autors wurde beschlagnahmt. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl vollstreckt Singapur die meisten Todesurteile weltweit.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Autoritäres Singapur: Todesstrafen-Kritiker im Knast

 

Weitere Informationen:

British writer freed from Singapore jail   (Auf Kaution entlassen.)

U.K. Author Says He Won't Apologize for Book on Singapore's Death Penalty

16.07.2010

Texas: Richterin Sharon Keller öffentlich gerügt

 

Sharon Keller, oberste Richterin am texanischen Berufungsgericht für Kriminalfälle, hat von der staatlichen Untersuchtungskommission für richterliches Verhalten eine öffentliche Verwarnung und Rüge erhalten. Die Richterin habe durch ihr Verhalten dem Ansehen der texanischen Justiz geschadet. Keller hatte im September 2007 darauf bestanden, das Gericht schließe um 17 Uhr, obwohl die Anwälte von Michael Richard meldeten, ihr Antrag auf Hinrichtungsaufschub würde sich wegen technischer Probleme um etwa 20 Minuten verzögern. Das Todesurteil wurde vollstreckt, obwohl durch eine am selben Tag in Kentucky ausgesprochene Entscheidung de facto alle Exekutionen in den USA für mehr als ein halbes Jahr ausgesetzt wurden. Keller will die Entscheidung der Kommission anfechten. Die Gegner Kellers hatten ihre Entlassung gefordert.

 

Weitere Informationen:

Reprimand Tossed for 'We Close at 5' Texas Judge

Judge Sharon Keller Speaks Out About Dismissal of Misconduct Charges

Execution 'ordeal' may not be over for Texas appeals judge

Gaile Owens
Gaile Owens

14.07.2010

Tennessee: Urteil von Gaile Owens umgewandelt

 

Am 28. September 2010 sollte ihr Todesurteil vollstreckt werden: Gaile Owens hatte 1985 einen Mann mit der Ermordung ihres Ehemanns beauftragt. Nun wandelte der Gouverneur des US-Bundesstaates Tennessee das Todesurteil in eine Gefängnisstrafe um. Die 57-Jährige könnte 2012 auf Bewährung entlassen werden. Gaile Owens war von ihrem Mann zu sexuellen Praktiken gezwungen worden, bei denen sie sich übergeben musste und Verletzungen davontrug. Darüber wurden die Geschworenen des ursprünglichen Prozesses nicht informiert.

 

Weitere Informationen:

Parole possible for former Tennessee death row inmate Gaile Owens

Gaile Owens granted parole

William Garner
William Garner

13.07.2010

Ohio: William Garner hingerichtet

 

Der 37-jährige William Garner wurde am Dienstagmorgen im US-Bundesstaat Ohio mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Garner hatte 1992 nach einem Einbruch zum Verwischen der Spuren eine Wohnung in Brand gesteckt, in der sich sechs Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren aufhielten. Nur der damals 13-Jährige entkam dem Feuer und war heute unter den Zeugen der Hinrichtung. Garner erklärte in seinen letzten Worten, dass ihm der Tod der fünf Kinder von Herzen Leid tue. Er habe beim Legen des Brandes geglaubt, alle Kinder würden sich retten können.

12.07.2010

Oklahoma: Ehemaliger Todestraktinsasse bald auf freiem Fuß

 

James Fisher Jr., der mehr als 20 Jahre im Todestrakt zugebracht hat, hat für das Schuldbekenntnis bezüglich des Tötungsdeliktes von 1982 eine lebenslange Freiheitsstrafe mit Bewährungsmöglichkeit erhalten. Da der 47-Jährige bereits 27 Jahre im Gefängnis verbracht hat, ist mit seiner baldigen Freilassung zu rechnen. Fisher war zuvor bereits zweimal verurteilt worden, aber die Urteile wurden umgewandelt wegen der unzureichenden Verteidigung durch seine ursprünglichen Prozessanwälte.

10.07.2010

Somalia: Christlicher Konvertit von Islamisten hingerichtet

 

Somalische Islamisten sollen bereits am 1. Juli einen vom Islam zum Christentum konvertierten Mann öffentlich hingerichtet haben. Muhammad Guul Hashim Idiris, auf einer Reise als Christ erkannt, wurde wegen Beleidigung des Propheten Mohammed angeklagt. Die Hinrichtung wurde in einem Fußball-Stadion vor Hunderten von Zeugen vollzogen, darunter auch Schulkinder, die gezwungen wurden, die Exekution anzusehen, so die Berichte der Medien.

Sakineh Ashtiani
Sakineh Ashtiani

09.07.2010

Steinigung im Iran ausgesetzt

 

Medienberichten zufolge ist die Steinigung der wegen Ehebruchs zum Tod verurteilten Sakineh Mohammadi Ashtiani abgesagt worden. Ob damit auch das Todesurteil vom Tisch ist, bleibt unklar - der 43-jährigen Mutter von zwei Kindern könnte nun der Tod durch den Strang drohen. Heftige internationale Proteste der vergangenen Tage haben hier offenbar Wirkung gezeigt. Nach Auskunft von Amnesty International hat der Iran bereits 2002 zugesagt, keine Steinigungen mehr durchzuführen. Die Strafform ist aber nach wie vor für Ehebruch gesetzlich vorgesehen.

 

Weitere Informationen:

Iran stoning case woman ordered to name campaigners

07.07.2010

Nebraska für Wiederaufnahme von Exekutionen gerüstet

 

Nachdem Nebraska als letzter US-Bundesstaat 2008 seine alte Hinrichtungsmethode, den elektrischen Stuhl, für verfassungswidrig erklärt und 2009 die tödliche Injektion gesetzlich verankert hat, ist nun der neue Hinrichtungsraum fertiggestellt. 35.000 US-Dollar kostete die Renovierung, in deren Zug der elektrische Stuhl durch eine Hinrichtungsliege ersetzt wurde. Nebraska ist also bereit, 12 Jahre nach der letzten Exekution die Hinrichtungen wieder aufzunehmen. Von den 12 im Todestrakt Nebraskas einsitzenden Gefangenen könnte es Carey Dean Moore als ersten treffen, der vor 30 Jahren verurteilt wurde.

07.07.2010

China: Todesurteil im Rahmen von Anti-Mafia-Prozess vollstreckt

 

Der 54-jährige ehemalige Vize-Polizeichef und ranghohe Justizbeamte Wen Qiang ist am Mittwoch in China hingerichtet worden. Er war der Hauptangeklagte eines großangelegten Verfahrens gegen Mitglieder krimineller Geheimbünde, das landesweit Aufsehen erregt hatte. Wen Qiang wurde für schuldig befunden, mehrere Frauen vergewaltigt und mehr als zwei Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern angenommen zu haben. Mehrere weitere Angeklagte sollen zum Tode verurteilt oder bereits hingerichtet worden sein.

07.07.2010

Kalifornien: Begnadigung für Manson-Anhängerin abgelehnt

 

Zum 19. Mal hat der Gnadenausschuss Kaliforniens eine Begnadigung von Leslie van Houten abgelehnt. Die heute 60-Jährige war 1969 an der Mordserie von Charles Manson und seinen Anhängern beteiligt. Die Todesurteile waren nach der Aussetzung der Todesstrafe in den USA 1972 in lebenslange Haftstrafen umgewandelt worden. Ein Sprecher des Gefängnisses beschrieb van Houten als vorbildliche Insassin, die Mitgefangenen helfe. Sie habe wiederholt ihre Schuld an den Verbrechen eingeräumt und die Taten bedauert. Ein ähnlicher Antrag der früheren Manson-Anhängerin Susan Atkins war im vorigen September ebenfalls abgewiesen worden. Die todkranke Frau, die an einem unheilbaren Gehirntumor litt, starb wenig später im Gefängnis.

06.07.2010

Sechs Hinrichtungen im Iran am Montag

 

In der Stadt Orumieh im Nordwesten Irans sollen am Montag eine Mutter und ihr Sohn Mostafa Rahimi gehängt worden sein. In Isfahan im Zentrum Irans sollen vier Menschen gehängt worden sein. Alle seien wegen Drogenschmuggels zum Tod verurteilt gewesen.

 

Weitere Informationen:

Four people were hanged in the prison of Isfahan

06.07.2010

Iran: Frau soll gesteinigt werden

 

Sakineh Mohammadi Ashtiani ist 2006 wegen Ehebruchs zum Tod durch Steinigung verurteilt worden. Da die rechtlichen Mittel ausgeschöpft sind, befindet sich die 42-jährige Mutter zweier Kinder in unmittelbarer Gefahr, dass ihr Todesurteil in diesen Tagen vollstreckt werden könnte. Ashtiani hatte gezwungenermaßen ein Geständnis abgelegt, dieses jedoch später widerrufen. Mina Ahadi, Vorsitzende des Komitees gegen Steinigung und Todesstrafe, erklärt, internationaler Druck von Amnesty International und anderen Organisationen sowie von Privatpersonen sei wahrscheinlich die einzige Chance, die Steinigung zu verhindern.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

"Helft uns, unsere Mutter zu retten"

EU-Chefdiplomatin warnt Iran vor Vollstreckung von Hinrichtungen

 

Petitionen:

Stop Stoning Sakine Mohammadi Ashtiani

Save Sakineh Mohammadi Ashtiani

05.07.2010

Hinrichtung im Jemen

 

Akram al-Samawi ist in einem Gefängnis in Taiz durch ein Erschießungskommando hingerichtet worden. Der 32-Jährige war für schuldig befunden worden, die 4-jährige Tochter seines Nachbarn vergewaltigt und getötet zu haben. Nur die Angehörigen des Opfers und die des Täters waren als Zeugen der Hinrichtung zugelassen. Die Familie des Opfers hatte die Annahme von Blutgeld, was dem Täter die Exekution erspart hätte, abgelehnt.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todesstrafe für zwei Al-Kaida-Mitglieder im Jemen

04.07.2010

Zwei Hinrichtungen im Iran

 

In der Stadt Zahedan im Südosten Irans wurden am Sonntag zwei Männer gehängt. Amanollah Pourian und Younes Rahmani wurden wegen Drogenhandels, bewaffneten Raubes, Entführung und illegalen Überschreitens der iranischen Grenze angeklagt. Für schuldig befunden, erfüllten sie nach dem islamischen Scharia-Gesetz damit den Tatbestand der "Kriegführung gegen Gott". Nach Zählung der Nachrichtenagentur AFP sind in diesem Jahr bereits mindestens 84 Menschen im Iran hingerichtet worden, Amnesty International hat bis Anfang Juni sogar schon 126 Exekutionen gezählt.

03.07.2010

Georgia: Frau aus dem Todestrakt nach 36 Jahren entlassen

 

Im US-Bundesstaat Georgia wurde Rebecca Machetti, die seinerzeit die einzige Frau in Georgias Todestrakt war, nach 36 Jahren Haft auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen. 1974 hatte sie ihren Ex-Mann und dessen neue Frau getötet und war dafür zum Tod verurteilt worden. 1983 wurde das Urteil in zwei lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Der Gnadenausschuss hat erst im elften Anlauf für eine Bewährung gestimmt. Die 71-Jährige muss eine elektronische Fußfessel tragen und sich regelmäßig bei ihrem Bewährungshelfer melden. 

Michael Perry
Michael Perry

01.07.2010

Texas: Michael Perry hingerichtet

 

Am Donnerstagabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 28-jährige Michael Perry mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er soll vor neun Jahren eine Krankenschwester in ihrem Haus erschossen und deren Auto gestohlen haben. Ein zunächst abgelegtes Geständnis widerrief Perry in seinem Prozess als erzwungen. Perrys Berufungsanwälte argumentierten vergeblich, sie hätten neues Beweismaterial, das belege, dass ihr Mandant zum Zeitpunkt der Tat wegen eines Verkehrsdelikts im Gefängnis saß - 90 Minuten vor dem Hinrichtungstermin lehnte der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten die Berufung ab. Perrys letzte Worte galten seinen Eltern: "Mom, I love you", sagte er zu seiner Mutter, die der Exekution als Zeugin beiwohnte, und: "I'm coming home, Dad. I'm coming home." Perrys Vater war vergangenen Monat verstorben.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Juni 2010