29.05.2016

95. Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr

 

In Saudi-Arabien ist das 95. Todesurteil in diesem Jahr vollstreckt worden. Der Nigerianer Fahd Houssawi ist in der Stadt Taif hingerichtet worden, weil er einen Polizeibeamten erdrosselt und erschlagen haben soll. 

28.05.2016

Texas: Aufschub für Charles Flores

 

Charles Flores, dessen Hinrichtung durch den US-Bundesstaat Texas für den 2. Juni geplant war, hat eine knappe Woche vor der Exekution einen Hinrichtungsaufschub erhalten. Flores ist für einen Mord aus dem Jahr 1998 zum Tod verurteilt. Physische Beweise liegen gegen ihn nicht vor - lediglich eine Augenzeugin belastete ihn. Eben diese Augenzeugin soll von der Polizei hypnotisiert worden sein, sodass ihre Aussagen manipuliert gewesen sein können. Vor diesem Hintergrund wurde die Hinrichtung vorerst ausgesetzt.

28.05.2016

Sri Lankas Präsident wandelt fast 190 Todesurteile um

 

Der Präsident von Sri Lanka, Maithripala Sirisena, hat weitere 187 Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umwandeln lassen. Der Präsident folgt damit der Empfehlung eines Komitees, das alle Todesurteile des Landes untersucht. Die Nachricht trifft auf öffentliche Rufe nach der Todesstrafe für den Vergewaltiger und Mörder eines fünfjährigen Mädchens, dessen Fall gerade die Gemüter erhitzt. Obwohl die Gerichte Sri Lankas die Todesstrafe für Mord, Vergewaltigung und Drogenschmuggel vorsehen, hat das Land seit 1976 kein Todesurteil mehr vollstreckt.

26.05.2016

Hinrichtung in Botsuana

 

In Botsuana wurde der Todestraktinsasse Patrick Gabaakanye gehängt. Er war im März 2014 wegen Mordes zum Tod verurteilt worden und das Urteil wurde im Juli 2015 bestätigt. Er soll hingerichtet worden sein, bevor sein Begnadigungsverfahren abgeschlossen war. Auch ist seit 2013 gesetzlich festgelegt, dass Familienangehörige von Hinzurichtenden im Vorfeld über einen Hinrichtungstermin zu informieren seien. Die Familie von Gabaakanye soll jedoch keine Kenntnis gehabt haben von der bevorstehenden Exekution.

26.05.2016

Indonesien führt Todesstrafe für Kinderschänder ein

 

Indonesiens Präsident Joko Widodo hat am Mittwoch ein neues Dekret erlassen, das wesentlich härtere Strafen für Kinderschänder vorsieht: Ab sofort drohen den Tätern nicht mehr nur langjährige Haftstrafen – sie könnten auch mit dem Leben bezahlen. 14 Jahre Gefängnis: Das war bisher die Höchststrafe für eine Vergewaltigung. Dabei wurde kein Unterschied gemacht, ob das Opfer minderjährig war oder nicht. Das ändert sich ab sofort mit einer neuen Verordnung von Staatspräsident Widodo, so die Nachrichtenagentur AFP. Bei einem Fall von Kindesmissbrauch kann in Zukunft auch die Todesstrafe verhängt werden. Ebenso können die Täter chemisch kastriert werden. Diese drastische Maßnahme kommt bisher nur in wenigen Ländern der Welt zum Einsatz, darunter unter anderem in Polen und Teilen der USA.

26.05.2016

Gaza: Hamas will 13 Todesurteile vollstrecken

 

Die im Gazastreifen herrschende Hamas plant eine Serie von Hinrichtungen. Abgeordnete billigten am Mittwoch eine entsprechende Verordnung, nach der Palästinenserpräsident Mahmud Abbas der Vollstreckung von Todesurteilen nicht mehr zustimmen muss. Die 13 Männer wurden bereits wegen Mordes verurteilt. Hamas-Staatsanwalt Ismail Dschaber hatte bereits vor einigen Tagen angekündigt: "Die Todesstrafe wird bald in Gaza vollstreckt werden. Und ich bitte darum, dass man es vor einer großen Menge tut." Mit dem Beschluss stellt sich die Hamas gegen Präsident Abbas, der die Bestätigung der Todesurteile in diesen Fällen abgelehnt hatte. Dem Palästinensischen Zentrum für Menschenrechte (PCHR) zufolge wurden seit 1994 zwar 170 Todesstrafen verhängt, allerdings "nur" 30 vollstreckt. Meist waren die Betroffenen wegen "Kollaboration" mit Israel verurteilt worden. Zunächst hatte es geheißen, die Männer sollten öffentlich hingerichtet werden. Dschaber widersprach dem jedoch nun und sagte, die Hinrichtungen könnten aber zur Abschreckung von potenziellen Mördern in Anwesenheit von Medienvertretern geschehen. Fünf der Verurteilten sollen in der kommenden Woche sterben. Acht weitere verurteilte Mörder sollen nach dem Fastenmonat Ramadan im Juli hingerichtet werden.

25.05.2016

Schweiz will sich der EU hinsichtlich Exportverbot anschließen

 

Das schweizerische Gesetz verbietet die Ausfuhr von Arzneimitteln, die im Bestimmungsland verboten sind oder für illegale Zwecke genutzt werden können. Doch da die Todesstrafe in verschiedenen Ländern legal ist, gibt es gegenwärtig keine rechtliche Handhabe, um den Export solcher Medikamente zu verbieten. Doch dies soll sich bald ändern. Im März 2016 hat das Parlament einen neuen Gesetzesvorschlag des Bundesrats gutgeheißen, der die Schweiz mit den bereits geltenden Vorschriften in der Europäischen Union in Einklang bringen soll. Demnach soll verboten werden, "Arzneimittel auszuführen oder mit ihnen Handel im Ausland zu betreiben, wenn davon auszugehen ist, dass sie für die Hinrichtung von Menschen bestimmt sind". Das revidierte Bundesgesetz über Arzneimittel und Medizinprodukte wird laut Angaben des Bundesamts für Gesundheit voraussichtlich nicht vor Frühling 2017 in Kraft treten.

25.05.2016

US-Regierung fordert Todesstrafe für Attentäter von Charleston

 

Knapp ein Jahr nach dem Amoklauf in einer von Afroamerikanern besuchten Kirche im US-Bundesstaat South Carolina fordert die US-Regierung die Todesstrafe für den mutmaßlichen Täter. Das teilte Generalstaatsanwältin Loretta Lynch in Washington mit. "Die Art des ihm zur Last gelegten Verbrechens und das dadurch entstandene Leid machen diese Entscheidung erforderlich", sagte sie. Dylann Roof, ein 22-jähriger Weißer, hatte im Juni 2015 während einer Bibelstunde in der Küstenstadt Charleston auf die schwarzen Gläubigen geschossen und neun Menschen getötet. Zuvor hatte er ein rassistisches Pamphlet im Internet veröffentlicht. Die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat South Carolina hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass sie in ihrem Verfahren die Todesstrafe anstreben werde. Der mutmaßliche Attentäter muss sich wegen neunfachen Mordes, dreifachen versuchten Mordes und des Einsatzes einer Waffe für ein Gewaltverbrechen verantworten.

25.05.2016

22 Hinrichtungen im Irak

 

Das irakische Justizministerium gab letzten Montag offiziell bekannt, im vergangenen Monat 22 Personen aufgrund krimineller Handlungen und terroristischer Straftaten exekutiert zu haben. Justizminister Haidar al-Zamili kündigte zudem an, dass die irakische Regierung im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) auch weiterhin gerechte Strafen gegenüber Terroristen ausüben werde. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden im Irak in den ersten zwei Monaten dieses Jahres mindestens 100 Todesurteile verhängt und 26 Menschen im Jahr 2015 hingerichtet. Die Menschenrechtsorganisation geht weiterhin davon aus, dass die Prozesse keinen fairen Standards entsprechen und Geständnisse regelmäßig durch Folter erzwungen werden.

25.05.2016

Zahlreiche Hinrichtungen im Iran

 

Am Mittwoch sollen im Gefängnis von Karaj im Nordwesten von Teheran elf Männer im Alter von 22 bis 25 Jahren hingerichtet worden sein. Einer davon namens Mehdi Rajai sei zur Tatzeit mit 16 Jahren noch minderjährig gewesen. Am Dienstag seien in einem anderen Gefängnis von Karaj drei Häftlinge gehängt worden. Der Iran ist weltweit der Staat, der umgerechnet auf die Einwohnerzahl die meisten Todesurteile vollstreckt, rund 70% davon wegen Drogendelikten. Bereits in der Vorwoche sollen am Freitag in Urmia fünf kurdische Menschenrechtsaktivisten öffentlich gehängt worden sein, nachdem sie zwei Tage zuvor wegen Konspiration gegen die iranische Regierung verhaftet worden waren. Unter den Hunderten von Zuschauern befanden sich auch die Familien der Hingerichteten, die man zum Zusehen gezwungen hatte, so wird berichtet. Darüber hinaus sollen am 17. und 18. Mai insgesamt 23 Todesurteile in den Gefängnissen von Urumieh, Tabriz, Yazd, Yasouj, Sari und Mashhad vollstreckt worden sein.

 

Weitere Informationen:

Iran publicly executes five Kurdish rights activists in Urmia

Iran: 23 executions in 2 days

8 Hanged in Northern Iran, 2 in Southwestern Iran

Iran: 13 executions in a single day

Iran regime steps up executions; 21 hanged in 48 hours

Iran regime hanged 13 people today, including 1 man in public

4 more prisoners hanged in Iran

24.05.2016

Saudi-Arabien: Todesurteil für Al-Kaida-Attentäter

 

In Saudi-Arabien ist Medienberichten zufolge ein Mann wegen eines Al-Kaida-Angriffs auf eine Schweizer Firma zum Tode verurteilt worden. Bei der Attacke auf das Ingenieurunternehmen ABB Lummus Global in Janbu waren 2004 zwei US-Bürger, zwei Briten, ein Kanadier, ein Australier und ein Saudi ums Leben gekommen. Auch drei der vier Angreifer starben. Der nun verurteilte Mann sei an dem Anschlag beteiligt gewesen, hieß es in mehreren lokalen Medien. Den früheren Berichten zufolge handelte es sich beim vierten Angreifer um einen einheimischen Täter. Bei Angriffen des Islamisten-Netzwerks Al-Kaida auf Ausländer aus dem Westen und staatliche Ziele starben in dem Königreich von 2003 bis 2006 Hunderte Menschen. Der Aufstand wurde niedergeschlagen und Hunderte Kämpfer zu Gefängnisstrafen oder zum Tod verurteilt. Nach einer Massenhinrichtung von Al-Kaida-Mitgliedern zum Jahresanfang hatte die Extremistengruppe Vergeltung angekündigt.

24.05.2016

Hinrichtungen in Saudi-Arabien

 

Am Dienstag wurde ein saudischer Staatsbürger hingerichtet - es war die 94. Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr. Imad al-Assimi war zum Tod verurteilt, weil er einen Landsmann in einem Streit erschossen haben soll. In Saudi-Arabien werden die meisten Todesurteile durch Enthauptung mit dem Schwert vollstreckt. Bereits am Dienstag der Vorwoche wurde ein pakistanischer Staatsbürger in Saudi-Arabien hingerichtet. Mohammed Ishaq Thawab Gul soll versucht haben, Heroin in das Land zu schmuggeln. Und am 10. Mai war ebenfalls ein saudischer Staatsbürger hingerichtet worden. Mohsen al-Dosari habe einen Landsmann nach einem Streit erstochen.

 

Weitere Informationen:

Saudi executes Pakistani drug smuggler

Saudi Arabia carries out 92nd execution of the year

23.05.2016

Georgia: Todesurteil wegen Rassismus aufgehoben

 

Das oberste US-Gericht hat nach fast drei Jahrzehnten das Todesurteil gegen einen Afroamerikaner aufgehoben. Die Begründung: In der Geschworenen-Jury saßen damals ausschließlich Weiße. Timothy Tyrone Foster war 1987 im Alter von 18 Jahren für den Mord an einer 79-jährigen Weißen schuldig gesprochen worden und sitzt seitdem in Georgia in der Todeszelle. Die Entscheidung des Supreme Court vom Montag heißt nun für den heute 47-Jährigen, dass sein Fall neu verhandelt wird. Einblicke in die Prozessunterlagen hätten deutlich gezeigt, dass es "eine gemeinsame Anstrengung gegeben hat, schwarze Juroren aus der Jury herauszuhalten", schreibt Verfassungsrichter John G. Roberts in der Begründung. Fosters Anwalt betonte, das Schicksal seines Klienten sei ein Fall wie aus dem Lehrbuch. Das Votum der obersten Richter fiel sieben zu eins. Gegen die Entscheidung stimmte der einzige afroamerikanische Verfassungsrichter, Clarence Thomas, der dem konservativen Flügel zugeordnet wird.

20.05.2016

Malaysier in Singapur hingerichtet

 

In Singapur wurde am Freitag die Exekution eines Malaysiers bekanntgegeben, nachdem das Oberste Gericht sein Gnadengesuch in letzter Instanz abgelehnt hatte. Der 32-jährige Kho Jabing war im Jahr 2010 wegen der Beteiligung an der Ermordung eines Bauarbeiters zum Tod verurteilt worden. Die Todesstrafe war zum Zeitpunkt der Straftat obligatorisches Strafmaß für Tötungs- und Morddelikte, bis im Jahr 2012 das Strafgesetz geändert wurde und seitdem gesetzlich auch das Aussprechen einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe als alternatives Strafmaß erlaubt ist. Im Jahr 2013 war das Todesurteil von Kho Jabing daher in eine Gefängnisstrafe und 24 Stockhiebe umgewandelt worden, später entschied das Berufungsgericht jedoch erneut, das zuvor ausgesprochene Todesurteil aufrechtzuerhalten. Über die Vollstreckung von Todesurteilen in Singapur gibt es selten offizielle Stellungnahmen oder Medienberichte. Den Informationen einer Journalistin und Menschenrechtsaktivistin zufolge soll bereits am Freitag zuvor ein Gefangener in Singapur gehängt worden sein.

16.05.2016

US-Pharmakonzern Pfizer verweigert Medikamente für Hinrichtungen

 

Für die US-Bundesstaaten mit Todesstrafe ist die letzte Quelle für erprobte Exekutions-Gifte versiegt: Der Pharmakonzern Pfizer hat den Einsatz seiner Medikamente bei Hinrichtungen untersagt. Gegner der Todesstrafe begrüßten am Samstag den Schritt des Unternehmens und betonten, dieser unterstreiche den Widerstand der Pharmaindustrie gegen den Missbrauch ihrer Produkte. In einer am Freitag auf seiner Website veröffentlichten Mitteilung betonte das Unternehmen mit Sitz in New York, Aufgabe Pfizers sei es Produkte herzustellen, die das Leben von Patienten verbessern oder Leben retten. Daher lehne das Unternehmen die Verwendung seiner Medikamente in Todesspritzen ab. Der Konzern erließ nach eigenen Angaben Beschränkungen für Großhändler, Vertriebshändler und direkte Käufer von sieben Medikamenten, die bislang für die Herstellung von Giftmischungen in Todesspritzen genutzt würden oder deren Verwendung dafür erwogen werde. Die Produkte dürfen demnach nicht länger an Gefängnisse oder Justizbehörden abgegeben werden. Behörden, die die Mittel kaufen wollen, müssen nachweisen, dass die Medikamente ausschließlich zur Behandlung von Krankheiten gemäß ärztlicher Verschreibung verwendet werden.

 

Weitere Informationen:

Pfizer untersagt Nutzung seiner Substanzen für Hinrichtungen

16.05.2016

Neuer Präsident der Philippinen will Todesstrafe wieder einführen

 

Der künftige philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat die Wiedereinführung der Todesstrafe angekündigt. Nach seinem Amtsantritt Ende Juni werde er den Kongress auffordern, die Todesstrafe durch den Strang wieder einzuführen, sagte Duterte bei seiner ersten Pressekonferenz seit seiner Wahl am 9. Mai. Die 2006 auf den Philippinen abgeschaffte Todesstrafe will der umstrittene Politiker für eine ganze Reihe von Verbrechen einführen, darunter für Drogenhandel, Vergewaltigung, Mord und Raub. Zudem werde er der Polizei erlauben, gefährliche Verbrecher gezielt zu erschießen. Dies gelte für den Einsatz gegen Mitglieder des organisierten Verbrechens ebenso wie für Kriminelle, die sich ihrer Festnahme widersetzten. Duterte hatte in seinem Wahlkampf vor allem auf das Thema Sicherheit und Kampf gegen die Kriminalität gesetzt. Schon in Wahlkampfauftritten hatte er angekündigt, zehntausende Kriminelle zu töten.

 

Weitere Informationen:

Philippines: House leaders slam Duterte's plan to revive public executions

Todesstrafe droht auf Philippinen: Bischöfe zu Widerstand bereit

13.05.2016

Hinrichtung in Weißrussland im April

 

Experten der Vereinten Nationen sowie die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung Deutschland, Bärbel Kofler, kritisieren die Vollstreckung eines Todesurteils in Belarus (Weißrussland). Sergej Iwanow soll um den 18. April herum hingerichtet worden sein; die Medien erhielten davon keine Kenntnis. Weißrussland ist das einzige Land in Europa, das an der Todesstrafe festhält.

 

Weitere Informationen:

Menschenrechtsbeauftragte Kofler zu Hinrichtung in Weißrussland

12.05.2016

Alabama: Aufschub in letzter Minute für Vernon Madison

 

Der US-Bundesstaat Alabama plante für Donnerstagabend um 18 Uhr die Exekution von Vernon Madison. Nachdem ein Bundesgericht im Verlauf des Donnerstags einen Hinrichtungsaufschub verfügte und die Staatsanwaltschaft dagegen in Berufung ging, erging schließlich nach 20 Uhr eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten, der mit 4 : 4 Stimmen die Hinrichtung Vernon Madisons stoppte und den Aufschub aufrechterhielt. Wäre der kürzlich verstorbene Antonin Scalia, Hardliner in Sachen Todesstrafe, noch Teil des eigentlich neunköpfigen Richtergremiums, wäre Madison vermutlich nicht mehr am Leben.

Earl Forrest
Earl Forrest

12.05.2016

Missouri: Earl Forrest hingerichtet

 

Am Mittwochabend wurde im US-Bundesstaat Missouri der 66-jährige Earl Forrest mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war im Jahr 2002 in betrunkenem Zustand zum Haus einer Frau gegangen, die er mit der Droge Meth vertraut gemacht hatte. Im Gegenzug dafür verlangte er, dass sie ihr Versprechen einlösen müsse, ihm einen Rasenmäher und ein Wohnmobil zu kaufen. Es kam zum Streit, in dessen Folge Forrest die Frau sowie einen Mann erschoss, der gerade zu Besuch war. Als die Polizei eintraf, kam es zu einem Feuergefecht, bei dem eine Polizistin erschossen wurde. Forrest erhielt demzufolge die Todesstrafe wegen dreifachen Mordes. Er verzichtete auf letzte Worte, bevor die Hinrichtung begann, formte jedoch lautlos Worte mit den Lippen, die an seine Tochter gerichtet waren, die der Exekution als Zeugin beiwohnte.

11.05.2016

Indonesien bereitet nächste Hinrichtungswelle vor

 

Ein Jahr nach der weltweit verurteilten Hinrichtung zahlreicher Ausländer wegen Rauschgiftdelikten bereitet Indonesien eine neue Hinrichtungswelle vor. Die Vorbereitungen laufen seit Tagen, wie die Polizei berichtet. Auf der Liste stünden zehn Ausländer und fünf Indonesier, sagte ein Polizeisprecher. Es handele sich um vier Chinesen, einen Pakistaner, zwei Nigerianer, zwei Senegalesen und einen Mann aus Simbabwe. Der riesige Inselstaat mit mehr als 240 Millionen Einwohnern in Südostasien glaubt, das Drogenproblem nur mit drakonischen Strafen in den Griff zu bekommen. Anzeichen, dass die Todesstrafe abschreckt, gibt es jedoch nicht. Unter den mehr als 120 Todeskandidaten in Indonesien sind nach Angaben des Justizministeriums etwa 35 Ausländer. Darunter sind die Philippinerin Mary Jane Veloso und die Britin Lindsay Sandiford, die beide im Prozess sagten, sie seien als Drogenkuriere missbraucht worden.

 

Weitere Informationen:

Executions in Indonesia may be delayed until after Ramadan

11.05.2016

Bangladesch: Chef der größten Islamistenpartei hingerichtet

 

Wegen Verbrechen während des Unabhängigkeitskriegs gegen Pakistan vor 45 Jahren ist der Anführer der grössten islamistischen Partei in Bangladesch hingerichtet worden. Motiur Rahman Nizami, der Chef der Jamaat-e Islami, wurde am Mittwochmorgen im Zentralgefängnis von Dhaka gehängt, wie der Innenminister erklärte. Zu den Vorwürfen gegen Nizami gehörten Völkermord, Mord, Folter, Vergewaltigung und Zerstörung von Eigentum. Nizami hatte die Islamistenpartei seit dem Jahr 2000 geleitet und von 2001 bis 2006 mehrere Ministerposten in der Regierung bekleidet. Auf den Straßen der Hauptstadt bejubelten Hunderte Aktivisten die Hinrichtung. Mehrere Tausend Bereitschaftspolizisten waren im Einsatz. Jamaat-e-Islami rief für Donnerstag zu einem Generalstreik auf.

10.05.2016

Taiwan richtet U-Bahn-Attentäter hin

 

In Taiwan wurde ein ehemaliger College-Student hingerichtet, der vor zwei Jahren bei einer Messerattacke in einer U-Bahn vier Menschen getötet und 22 verletzt hatte. Der 23-jährige Cheng Chieh wurde zunächst narkotisiert und anschließend durch ein Erschießungskommando getötet. Die Staatsanwaltschaft hatte die Todesstrafe gefordert, da der Täter zur Tatzeit unter keiner psychischen Erkrankung gelitten habe. Er soll allerdings besessen gewesen sein von gewaltverherrlichenden Online-Spielen und Horrorgeschichten geschrieben haben. Die Eltern des jungen Mannes hatten selbst die Todesstrafe für ihren Sohn gefordert, weil sein Verbrechen unverzeihlich sei.

10.05.2016

Floridas Todesstrafengesetz erneut verfassungswidrig

 

Das Gesetz zur Todesstrafe in Florida ist nach dem Urteil eines Bezirksrichters verfassungswidrig. Ein Todesurteil dürfe nicht per Mehrheitsvotum der Geschworenen verhängt werden, urteilte der Richter Milton Hirsch. Er argumentiert, das Votum der Jury müsse einstimmig zustande gekommen sein. Schließlich könne ein Verstorbener auch nicht nur ein bisschen tot sein. Ein neues Gesetz in Florida sieht vor, dass ein Todesurteil die Zustimmung von zehn der zwölf Geschworenen erfordert. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, in Berufung zu gehen. Erst im Januar hatte der Oberste Gerichtshof der USA Floridas bisheriges Gesetz zur Todesstrafe für verfassungswidrig erklärt. Es räume Richtern zu viel und Geschworenen zu wenig Entscheidungskompetenz ein. Florida änderte das Gesetz daraufhin und legte die 10:2-Grenze für ein Todesurteil fest. Die Frage nach der nötigen Anzahl der Geschworenenstimmen wird im Juni nun das Oberste Gericht in Florida beschäftigen. Außer Florida sind auch in den Staaten Delaware und Alabama keine einstimmigen Voten für Todesurteile zwingend.

08.05.2016

Sechs Hinrichtungen in Afghanistan

 

In Afghanistan sind sechs Männer hingerichtet worden, die wegen Terrordelikten verurteilt worden waren. Präsident Aschraf Ghani habe die Exekution gebilligt, teilte sein Büro mit. Die Männer seien Taliban gewesen, die "schwere Verbrechen gegen Zivilisten und die öffentliche Sicherheit" verübt hätten. Unter anderem sollen sie im Jahr 2011 ein Attentat auf den früheren Präsidenten Rabbani verübt haben. Hinrichtungen müssen in Afghanistan gemäß der Verfassung vom Präsidenten genehmigt werden. Im April hatte Ghani nach einem Anschlag der Taliban mit 64 Toten angekündigt, künftig härter gegen die Terroristen vorzugehen, und damit offenbar nun begonnen. Es sind die ersten sechs Todesurteile, die er vollstrecken ließ, seit er 2014 die Präsidentschaft übernahm.

 

Weitere Informationen:

Taliban kündigen Rache für Hinrichtungen an

Taliban Publicly Execute Two Women in Northern Afghanistan

07.05.2016

91. Hinrichtung in Saudi-Arabien

 

In Saudi-Arabien wurde am Donnerstag ein Jordanier wegen Drogenschmuggels hingerichtet. Maher al-Ghurabli war für schuldig befunden worden, Amphetamine in das Königreich geschmuggelt zu haben. Es war die 91. Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr.

07.05.2016

Journalisten in Ägypten zum Tod verurteilt

 

Wegen Verrats von Staatsgeheimnissen hat ein Gericht in Kairo zwei Mitarbeiter des Nachrichtenkanals Al-Dschasira sowie vier weitere Angeklagte zum Tod verurteilt. Ihnen war vorgeworfen worden, heikle Informationen an das Emirat Katar weitergegeben zu haben. Das Urteil gegen den ebenfalls angeklagten ägyptischen Ex-Präsidenten Mohammed Mursi wurde hingegen auf den 18. Juni verschoben. Bei den Todesstrafen handelt es sich um vorläufige Urteile. Der Richter überwies die Fälle an Ägyptens Großmufti, der als höchste religiöse Instanz des Landes zu dem Richterspruch eine Stellungnahme abgeben muss, die jedoch nicht bindend ist. Diese Vorgehensweise des Gerichts bedeute wahrscheinlich, dass Mursi keine Todesstrafe bekommen werde, wird vermutet. Der 64-Jährige hatte bereits vor einem Jahr wegen Verschwörung zu einem Gefängnisausbruch während der arabischen Aufstände die Todesstrafe erhalten. Das Urteil löste international scharfe Kritik aus.

06.05.2016

Kalifornien: Schuldspruch für Serienmörder - Todesstrafe droht

 

Ein US-Geschworenengericht hat den als "grauenvollen Schläfer" bekanntgewordenen Lonnie Franklin Jr. des Mordes an neun Frauen und einem Mädchen für schuldig befunden. Der 63-Jährige verfolgte die Urteilsverkündung im kalifornischen Los Angeles äußerlich ungerührt, obwohl die Staatsanwaltschaft im Fall eines Schuldspruchs die Todesstrafe gefordert hat. Das Strafmaß soll am kommenden Donnerstag verkündet werden. Der Mechaniker und frühere Müllmann soll die Morde im Zeitraum von 1985 bis 2007 begangen haben. Bei den Opfern handelte es sich in erster Linie um schwarze Prostituierte. Weil er zwischen 1988 und 2002 eine Pause eingelegt haben soll, ist er auch als "grauenvoller Schläfer" bekannt. Franklin war im Juli 2010 aufgrund von DNA-Proben festgenommen worden - 25 Jahre nachdem sein erstes Opfer gefunden worden war. Sein jüngstes bekanntes Opfer war 15 Jahre alt, das älteste 35. Die Ermittler vermuten, dass er für weitere Morde verantwortlich ist. In seiner Wohnung wurden Fotos und Videos von fast 200 Frauen gefunden, von denen die meisten nicht identifiziert werden konnten.

05.05.2016

Weitere Hinrichtungen in Iran

 

Am Montag ist ein Mann namens Avaz öffentlich in der Stadt Nur wegen Mordes gehängt worden. Einen Tag später sollen im Gefängnis von Karaj vier Gefangene wegen Drogendelikten gehängt worden sein. Es handele sich um Reza Hosseini, Majid Imani, Abdolhamid Bameri und Ahmad Altafi. Zwei weitere Hinrichtungen sollen am selben Tag in Ardelbil vollzogen worden sein. Drei weitere Todesurteile seien bereits am Sonntag im Iran vollstreckt worden. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl, werden im Iran weltweit die meisten Menschen hingerichtet, rund 70% davon wegen Drogendelikten.

 

Weitere Informationen:

Iran regime continues its spate of brutal hangings

04.05.2016

Mörder in Pakistan hingerichtet

 

In Pakistan wurde am Dienstag ein Mann wegen Mordes gehängt. Asghar Ali hatte 2007 seinen Bruder, dessen Frau und ihre vier Kinder getötet. Pakistan belegt zur Zeit den dritten Platz weltweit, was die Zahl der vollstreckten Todesurteile betrifft. Fünf weitere Todesurteile wurden entsprechenden Berichten zufolge ebenfalls Anfang Mai in Pakistan vollstreckt.

 

Weitere Informationen:

PAKISTAN: FIVE MURDER CONVICTS HANGED IN KOT LAKHPAT AND MIANWALI

04.05.2016

90. Hinrichtung des Jahres in Saudi-Arabien

 

Am Mittwoch ist in Saudi-Arabien die 90. Hinrichtung seit Jahresbeginn vollstreckt worden. Im südlichen Dschasan sei ein verurteilter Mörder enthauptet worden, teilte das Innenministerium mit. Vergangenes Jahr waren in der ultrakonservativen sunnitischen Golfmonarchie 153 Menschen hingerichtet worden. In diesem Jahr wurden allein am 2. Januar 47 Todesurteile vollstreckt. Dass Riad dabei auch den schiitischen Oppositionellen Nimr al-Nimr hinrichtete, hatte eine diplomatische Krise mit dem Iran provoziert. In Saudi-Arabien wird die Scharia - das islamische Recht - gnadenlos angewandt. Hingerichtet werden Mörder, Vergewaltiger, bewaffnete Räuber und Drogendealer. Bereits am Sonntag wurde ein saudischer Staatsbürger namens Saad al-Zahrani hingerichtet, weil er einen Landsmann in einem Streit erschossen hatte.

 

Weitere Informationen:

SAUDI ARABIA: MURDERER EXECUTED IN JEDDAH

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: April 2016