Jesse Joe Hernandez
Jesse Joe Hernandez

29.03.2012

Texas: Jesse Joe Hernandez hingerichtet

 

Am Mittwochabend wurde in Huntsville, Texas, der 47-jährige Jesse Joe Hernandez mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er hatte vor elf Jahren einen zehn Monate alten Säugling und dessen vierjährige Schwester mit einer Taschenlampe geschlagen, sodass der kleine Junge einen Schädelbruch und diverse Blutergüsse am ganzen Körper erlitt. Die Schwester wies ähnliche Verletzungen auf, überlebte jedoch, während bei dem Jungen nach einer Woche die lebenserhaltenden Maschinen abgestellt wurden, sodass er verstarb. Hernandez hatte die Kinder einer Nachbarin als Babysitter in seiner Obhut gehabt. Sie hätten die ganze Zeit wegen nichts geschrien, und da sei er ausgerastet, hatte er später ausgesagt. In seinen letzten Worten bat Hernandez: "Sagt meinem Sohn, dass ich ihn sehr liebe. Gott segne euch alle. Geht euren Weg weiter mit Gott." Schließlich rief er noch: "Go Cowboys!", im Hinblick auf sein Lieblings-Football-Team.

29.03.2012

Drei Todesurteile in Japan vollstreckt

 

Erstmals seit Juli 2010 sind in Japan wieder Hinrichtungen durchgeführt worden. Bei den Männern, die am Donnerstag in Gefängnissen in Tokio, Hiroshima und Fukuoka gehängt wurden, handelt es sich um drei mehrfache Mörder. Einer wurde verurteilt, weil er 1999 mit einem Auto in einen Bahnhof gerast war und fünf Menschen erstochen haben soll. Ein anderer Mann habe drei Menschen getötet, der dritte wurde für zwei Morde schuldig befunden. In den Todeszellen Japans warten zur Zeit 132 Verurteilte auf die Exekution, manche schon seit vier Jahrzehnten. Die Häftlinge erfahren eine Stunde vorher von der geplanten Vollstreckung, die Angehörigen werden erst danach benachrichtigt. Am Dienstag erst hatte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International in ihrem Jahresbericht über die Todesstrafe als positives Signal vermerkt, dass 2011 in Japan zum ersten Mal seit fast 20 Jahren kein Hinrichtungsurteil vollstreckt worden war.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Japan exekutiert drei Mehrfachmörder

Erneut drei Menschen in Japan hingerichtet

28.03.2012

Indien: Geplante Hinrichtung nach Protesten ausgesetzt

 

Die für Samstag vorgesehene erste Hinrichtung in Indien seit acht Jahren findet vorerst nicht statt. Die Exekution von Balwant Singh Rajoana sei vorerst gestoppt worden und es werde ein entsprechender Berufungsantrag geprüft, sagte eine Sprecherin der indischen Regierung. Die Organisationen Amnesty International und Human Rights Watch hatten die anstehende Hinrichtung - es wäre die erste seit 2004 - scharf kritisiert und gefordert, sie zu stoppen. Rajoana, ein radikaler Anhänger der Sikhs, war 2007 wegen seiner Rolle bei der Ermordung des früheren Regierungschefs von Punjab, Beant Singh, im Jahr 1995, zum Tode verurteilt worden. Er sollte am Wochenende im Gefängnis der Stadt Patiala in Punjab gehängt werden. Hunderte Menschen demonstrierten am Mittwoch in Punjab für den zum Tod Verurteilten. Wegen eines Streikaufrufs blieben außerdem zahlreiche Geschäfte geschlossen.

27.03.2012

Amnesty International legt Jahresbericht zur Todesstrafe vor

 

Die Menschenrechtsorganistion Amnesty International hat heute ihren jährlichen Bericht zur weltweiten Lage und Entwicklung der Todesstrafe vorgelegt. Dementsprechend wurden 2011 nur noch in 20 Staaten der 193 Mitgliedsländer der Vereinten Nationen Todesurteile vollstreckt - ein Drittel weniger als noch vor 10 Jahren. Offiziell Kenntnis hat Amnesty für 2011 von 676 Exekutionen, jedoch dürfte die reale Anzahl wesentlich höher sein. Denn China ist hier nicht mitgerechnet, weil die Volksrepublik aus ihrem Umgang mit der Todesstrafe ein Staatsgeheimnis macht. Ernstzunehmende Schätzungen gehen von 4000 Hinrichtungen in China pro Jahr aus - eine Zahl, die vor wenigen Jahren noch doppelt so hoch war.

 

Auf China folgt in der Todesstrafen-Statistik der Iran, wo mindestens 360 Menschen von Staats wegen getötet wurden - unter anderem wegen Ehebruchs, Homosexualität und Abfalls vom islamischen Glauben. Nach Einschätzung von Amnesty liegt die Zahl vermutlich doppelt so hoch. Der Iran gehört auch zu den wenigen Ländern, wo Menschen zum Teil noch in der Öffentlichkeit gehängt werden. Weiter folgen in der Statistik Saudi-Arabien (mindestens 82), der Irak (mindestens 68), die USA (43), der Jemen (mindestens 41) und Nordkorea (mindestens 30). Die USA waren vergangenes Jahr die einzige große Industrienation mit Hinrichtungen. Japan verzichtete erstmals seit zwei Jahrzehnten darauf.

 

In Europa vollstreckt nur noch ein einziges Land die Todesstrafe: Weißrussland. Dort wurden vergangenes Jahr zwei Hinrichtungen gezählt. Nach den Amnesty-Erhebungen wurden letztes Jahr weltweit mindestens 1923 Todesurteile verhängt. Insgesamt saßen Ende 2011 mindestens 18.750 Menschen in den Todeszellen.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Hinrichtungen und Todesurteile 2011 - Zusammenfassung

Hinrichtungen und Todesurteile 2011 - ausführlicher Bericht

26.03.2012

Hippokratischer Eid für Pharma-Unternehmen gefordert

 

Die englische Menschenrechtsorganisation Reprieve fordert von Pharma-Unternehmen eine Art hippokratischen Eid, mit dem sie sich verpflichten, sich von dem Gebrauch ihrer Medikamente für Exekutionen klar zu distanzieren. Der vorgeschlagene Text lautet: "Wir widmen unsere Arbeit der Erforschung und dem Vertrieb von Medikamenten, um der Menschlichkeit zu dienen; wir üben unseren Beruf unserem Gewissen verpflichtet mit Würde aus; das Recht unserer Patienten auf Gesundheit ist unser vordringlichstes Anliegen; wir verurteilen die Verwendung unserer Medikamente für die Hinrichtung menschlicher Wesen." Reprieve fordert darüber hinaus konkret die US-amerikanische Firma Hospira auf, das von ihr vertriebene Pancuroniumbromid nicht für Hinrichtungen zu verkaufen. Hospira hatte vor einiger Zeit die Herstellung des Narkotikums Thiopental eingestellt, das bei Hinrichtungen zum Einsatz kam. Auch Pancuroniumbromid, das die Muskeln lähmt, wird in vielen US-Bundesstaaten bei Hinrichtungen verwendet. Die Vereinigten Staaten haben immer mehr Probleme, die bei Hinrichtungen zum Einsatz kommenden Chemikalien zu besorgen.

 

Weitere Informationen:

Leading pharma firm signs anti-lethal injection pledge

US Judge Leon blocks all imports of key execution drug sodium thiopental

26.03.2012

Dorf in den USA plant Scheinhinrichtungen als Touristenattraktion

 

Der Bürgermeister des etwas über 100 Einwohner zählenden Dorfes Medora im US-Bundesstaat North Dakota plant die Einrichtung einer neuen Touristenattraktion für sein Städtchen - Scheinhinrichtungen sollen die Besucherzahl erhöhen. Innerhalb von 20 Minuten soll es in der Show einen Schusswechsel geben, bei dem jemand getötet wird, danach eine Gerichtsverhandlung mit anschließender Hinrichtung durch Erhängen. Obwohl die Planungskommission des Städtchens zunächst sprachlos war und den Vorschlag für einen Scherz hielt, glaubt der Bürgermeister daran, die Zustimmung für das Projekt zu erhalten. Wer es für makaber hält, der sei daran erinnert, dass auch beim Münchner Oktoberfest beim "Schichtl" jedes Jahr bei Scheinhinrichtungen die "Köpfe rollen". Andere ähnliche Jahrmarktattraktionen wurden in den vergangenen Jahren an verschiedenen Orten in Europa verboten bzw. abgeschafft.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen aus unserem Nachrichtenarchiv:

Massenhinrichtungen beim Münchner Oktoberfest (Beitrag vom 1.10.08 - ganz unten)

Hinrichtungen in Deutschland an Halloween (Beitrag vom 1.11.08)

Elektrischer Stuhl in Mailand (Beitrag vom 7.3.09)

William Mitchell
William Mitchell

23.03.2012

Mississippi: William Mitchell hingerichtet

 

Am Donnerstagabend wurde im US-Bundesstaat Mississippi der 61-jährige William Mitchell mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Mitchell war für schuldig befunden worden, 1995 eine 38-jährige Frau missbraucht, geschlagen, erdrosselt und mehrfach mit einem Fahrzeug überfahren zu haben. Sie hatte ihren Arbeitsplatz in einem Lebensmittelladen verlassen, um mit Mitchell eine Zigarette rauchen zu gehen. Der Leichnam wurde am folgenden Tag unter einer Brücke gefunden. Der Sohn und die Schwester des Opfers waren als Zeugen bei der Hinrichtung anwesend. "Ob ich glaube, dass der Gerechtigkeit genüge getan wurde? Nur bedingt. Sicher, der Staat Mississippi hat ihm das Leben genommen und er lebte wie ein Tier im Käfig in den letzten 17 Jahren. Aber sich hinzulegen und einfach einzuschlafen, so möchten wir doch alle sterben. Für meine Mutter war es nicht im entferntesten so einfach, wie es für diesen Mann war. In dieser Hinsicht bin ich enttäuscht", äußerte der Sohn des Opfers nach der Exekution den Medien gegenüber.

21.03.2012

Kind beim Spielen im Irak erhängt

 

Ein siebenjähriger Junge ist im Irak beim Nachahmen einer im Fernsehen gezeigten Hinrichtung ums Leben gekommen. Wie heute aus Sicherheitskreisen verlautete, wollten seine drei Freunde, ebenfalls sieben Jahre alt, in der südlichen Stadt Al-Kut eine Szene aus einer türkischen Serie nachspielen. Dabei stellten sie den Jungen den Angaben nach auf einen leeren Ölbehälter, legten ihm den Strick um den Hals und erhängten ihn versehentlich. Das Kind sei sofort tot gewesen. Zuletzt hatte eine Reihe solcher Fälle im Januar 2007 für Schlagzeilen gesorgt, als weltweit mehrere Kinder ums Leben kamen, die die Hinrichtung Saddam Husseins nachgespielt hatten.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Kinder sterben bei Nachstellung von Saddam Husseins Hinrichtung

Erich Kästner: Die Ballade vom Nachahmungstrieb

 

Eine Hörprobe der Ballade vom Nachahmungstrieb in der musikalischen Fassung von Gabi Uhl finden Sie hier: Hörprobe Kästner-Ballade - bei Interesse an der kompletten Version bitte Nachricht über das Kontaktformular senden!

Larry Puckett
Larry Puckett

20.03.2012

Mississippi: Larry Puckett hingerichtet

 

Am Mittwochabend wurde im US-Bundesstaat Mississippi der 35-jährige Larry Matthew Puckett mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Puckett war für schuldig befunden worden, 1995 eine 28-jährige Frau und Mutter zweier Kinder im Rahmen eines Raubüberfalls getötet zu haben. Bis zuletzt beteuerte Puckett jedoch seine Unschuld. Er sei wohl in dem Haus gewesen, den Mord aber habe der Ehemann des Opfers verübt. Die Mutter des Opfers war unter den Zeugen der Hinrichtung und erklärte im Anschluss, sie sei sicher, dass Puckett der Täter war. Sie sei schließlich vor Ort gewesen. Sie hatte Puckett mit einem blutigen Knüppel in der Hand am Tatort gesehen, bevor er floh.

 

Weitere Informationen:

Convicted murderer Puckett executed

18.03.2012

Mutmaßliche U-Bahn-Attentäter in Weißrussland hingerichtet

 

Medienberichten zufolge wurden trotz internationaler Proteste die beiden als Metro-Attentäter von Minsk bekannten zum Tod verurteilten jungen Männer per Genickschuss hingerichtet. Die Familie des 26 Jahre alten Wladislaw Kowaljow habe ein Schreiben erhalten, in dem die Vollstreckung des Todesurteils bestätigt und aufgefordert werde, die Sterbeurkunde abzuholen. Das Schicksal des ebenfalls 26-jährigen zweiten Verurteilten Dmitri Konowalow war zunächst unklar. Nach Aussage des weißrussischen Fernsehens sollen aber beide Männer bereits am Freitag hingerichtet worden sein. An der Rechtsstaatlichkeit des Verfahrens gegen die beiden Fabrikarbeiter gibt es erhebliche Zweifel. Geständnisse sollen unter Folter erpresst worden sein. Kowaljow hatte sein Geständnis vor Gericht widerrufen.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Einer der beiden U-Bahn-Attentäter von Minsk hingerichtet

Mutmaßlicher Metro-Attentäter von Minsk hingerichtet

Zweites Todesurteil gegen U-Bahn-Attentäter vollstreckt

Nach Hinrichtungen in Weißrussland - EU erwägt harte Sanktionen

Timothy Stemple
Timothy Stemple

16.03.2012

Oklahoma: Timothy Stemple hingerichtet

 

Am Donnerstagabend wurde im US-Bundesstaat Oklahoma der 46-jährige Timothy Shaun Stemple mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er soll 1996 mit Hilfe des Cousins seiner Geliebten seine Ehefrau getötet haben, um eine hohe Versicherungssumme zu kassieren. Das Opfer wurde mit einem Baseballschläger erschlagen und danach mit einem Auto überfahren. Stemple beteuerte im Prozess und in den Berufungsverfahren seine Unschuld. Auch Stemples Mutter, die zusammen mit seiner 21-jährigen Tochter und seinen Schwestern unter den Zeugen der Hinrichtung war, sprach anschließend davon, der Staat habe einen unschuldigen Mann ermordet. Stemples Komplize hatte ihn mit seiner Aussage schwer belastet. Er erhielt eine lebenslange Gefängnisstrafe.

15.03.2012

Weißrussland: Begnadigung für Metro-Attentäter abgelehnt

 

Knapp ein Jahr nach dem Anschlag auf eine Metrostation im Zentrum von Minsk hat der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko eine Begnadigung der beiden zum Tod verurteilten Täter abgelehnt. Bei dem Anschlag waren 15 Menschen getötet und mehr als 160 verletzt worden. Weißrussland ist das einzige europäische Land, das die Todesstrafe noch vollstreckt.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todesstrafe für Attentäter in Weißrussland - Begnadigung abgelehnt

Europäische Parlamentarier fordern von Lukaschenko Aufhebung der Todesstrafe

Appell an Alexander Lukaschenko: Hinrichtungen stoppen!

In Weißrussland stehen neue Hinrichtungen bevor

15.03.2012

16 Todesurteile in Algerien ausgesprochen

 

Ein Gericht in Algerien hat am Dienstag und Mittwoch insgesamt 16 Todesurteile verhängt. Nur neun der betroffenen Täter waren im Gerichtssaal anwesend, die anderen wurden in Abwesenheit verurteilt. Die Angeklagten wurden für schuldig befunden, für drei Bombenattentate am 11. April 2007 verantwortlich zu sein, bei denen 20 Menschen ums Leben kamen und über 200 verletzt wurden.

14.03.2012

Weitere Exekutionen in Saudi-Arabien

 

In Saudi-Arabien wurden am Dienstag zwei Männer mit dem Schwert enthauptet. Der saudische Staatsbürger Saeed Al Ahmari war zum Tod verurteilt, weil er im Zuge einer Stammesfehde einen Landsmann erschossen hatte. Der Syrer Humam Eid Al Kindar war zum Tod verurteilt, weil er 169.000 Pillen einer verbotenen Substanz zu schmuggeln versucht hatte. Am Mittwoch wurde in Saudi-Arabien der saudische Staatsbürger Mad Allah Bin Saadoon Al Shimmari hingerichtet. Er war für schuldig befunden worden, seine Mutter erdrosselt und sie danach mit einem Messer enthauptet zu haben.

 

Weitere Informationen:

Saudi executes drug smuggler and a killer

14.03.2012

Hinrichtungswelle im Iran geht weiter

 

Nach einer kurzen Unterbrechung hat der Iran die Vollstreckung von Todesurteilen wieder aufgenommen. Am Dienstag sollen im Gefängnis von Qazvin im Westen Teherans drei Männer gehängt worden sein. Reza P. (39), Mansor A. (45) und Latifollah B. (50) waren wegen Drogendelikten zum Tod verurteilt. Ebenfalls am Dienstag wurden in Mashhad im Nordosten Irans zwei Männer öffentlich gehängt. Akram Norouz Zahi und Mojtaba Afshar sollen in 13 Fälle von Vergewaltigung verwickelt gewesen sein. Sie waren vor nicht einmal drei Monaten verhaftet worden. Weitere 13 Exekutionen sollen in den Tagen nach den Präsidentschaftswahlen erfolgt sein: Drei Gefangene seien am 10. März in Shahr-e-Kord wegen Vergewaltigung gehängt worden. Am selben Tag sollen im Gefängnis von Zahedan im Südosten Irans acht Menschen wegen Drogendelikten hingerichtet worden sein, darunter zwei Frauen und zwei Afghanen. Bereits am 6. März soll es zwei öffentliche Hinrichtungen gegeben haben: Yunes Shafigh sei in Shirvan im Nordosten Irans wegen der Ermordung eines Schullehrers, der seinen Bruder körperlich gezüchtigt hatte, gehängt worden. Ein 20-jähriger names Amin soll in der Nähe von Karaj im Westen Teherans wegen Mordes gehängt worden sein. Somit wurden im Iran innerhalb von acht Tagen mindestens 18 Menschen hingerichtet.

 

Weitere Informationen:

Two men publicly hanged in Mashhad (northeastern Iran) this morning

13 prisoners executed in the past days - Five others to be hanged publicly in the coming days

13.03.2012

US-Amokschütze in Afghanistan könnte zum Tod verurteilt werden

 

US-Verteidigungsminister Leon Panetta schließt nicht aus, dass der mutmaßliche Amoklauf eines US-Soldaten in Afghanistan mit der Todesstrafe geahndet werden könnte. Der Verdächtige werde sich nach dem Militärrecht vor der Justiz verantworten müssen. Bei einem Schuldspruch müsse er somit auch mit einem Todesurteil rechnen. Der US-Soldat hatte am Sonntag bei einem Amoklauf in der südafghanischen Provinz Kandahar 16 Dorfbewohner, in der Mehrzahl Frauen und Kinder, in ihren Häusern getötet.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Anklage gegen US-Amokläufer steht bevor

10.03.2012

Marokko: Todesstrafe gegen weiteren Attentäter von Marrakesch

 

Wegen des Attentats in Marrakesch vom April 2011 hat ein marokkanisches Berufungsgericht ein zweites Todesurteil ausgesprochen. Bereits im ersten Prozess war der mutmaßliche Anführer der Terroristen zum Tode verurteilt worden. Nun verhängte die Berufungsinstanz des Anti-Terrorgerichts bei Rabat auch gegen Hakim Dah, einen Vertrauten des Anführers, die Todesstrafe. In erster Instanz war er noch zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Die Attentäter hatten am 28. April 2011 im bei Touristen beliebten Café Argana im Zentrum von Marrakesch zwei in Rucksäcken versteckte Bomben ferngezündet. 17 Menschen wurden getötet. Die Anwälte der Opferfamilien hatten vor Gericht verlangt, keine Todesstrafen zu verhängen.

Robert Towery
Robert Towery

08.03.2012

Arizona: Robert Towery hingerichtet

 

Im US-Bundesstaat Arizona wurde am Donnerstagvormittag mit einstündiger Verspätung der 47-jährige Robert Charles Towery mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Towery hatte 1991 zusammen mit einem Komplizen einen 68-jährigen Mann in dessen Haus überfallen, ihn ausgeraubt und getötet. Der Komplize sagte gegen Towery aus und erhielt im Gegenzug eine zehnjährige Haftstrafe. In seinen letzten Worten bat Robert Towery seine Familie und die Angehörigen seines Opfers um Vergebung. Anwälte und Ärzte hatten vor dem Gnadenausschuss auf seine grauenvolle Kindheit und seine schwere Abhängigkeit von Aufputschmitteln hingewiesen, eine Umwandlung des Urteils wurde jedoch abgelehnt.

Keith Thurmond
Keith Thurmond

07.03.2012

Texas: Keith Thurmond hingerichtet

 

In Huntsville, im US-Bundesstaat Texas, wurde am Mittwochabend der 52-jährige Keith Thurmond mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Noch auf der Hinrichtungsliege beteuerte er seine Unschuld: "Ich habe meine Frau nicht getötet, ich schwöre, ich habe sie nicht getötet!" Thurmond war für schuldig befunden worden, 2001 seine Frau und ihren neuen Freund erschossen zu haben. Kurz zuvor war ihm per Gerichtsbeschluss sein damals achtjähriger Sohn genommen und in die Obhut der Mutter überstellt worden. Das Kind sagte im Prozess aus, der Vater habe mehrfach auf die Mutter geschossen. Thurmonds Bruder erklärte, er habe Schüsse gehört und danach Keith Thurmond mit einer Waffe über seiner Frau stehend gesehen.

07.03.2012

Organtransplantation in China: Immer noch viele Organe von Hingerichteten

 

In China stammen die meisten transplantierten Organe nach wie vor von hingerichteten Häftlingen. Dies lasse sich angesichts der hohen Nachfrage nach Organen und der geringen Zahl von Spendern nicht vermeiden, sagte der chinesische Vize-Gesundheitsminister. Die Rechte der zur Todesstrafe verurteilten Häftlinge würden jedoch respektiert; es werde immer deren schriftliche Einwilligung zur Organspende eingeholt. China hatte sich in der Vergangenheit wiederholt dazu verpflichtet, die Abhängigkeit von Organen hingerichteter Häftlinge zu vermindern. Die Regierung hatte 2007 den Organhandel verboten und zwei Jahre später ein landesweites Organspende-System aufgelegt. Die Nachfrage übersteigt aber nach wie vor das Angebot bei weitem. Laut Staatsmedien werden in China jedes Jahr 10 000 Organe transplantiert – 1,3 Millionen Menschen warten aber auf ein Spenderorgan. Die genaue Zahl der Hinrichtungen in China ist nicht bekannt, eine Menschenrechtsorganisation schätzte sie im Dezember aber auf 4000 pro Jahr.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

China schafft Organspende nach Todesstrafe ab

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Organspende in China: Spendenorgane meist von hingerichteten Häftlingen - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/organspende-in-china-spendenorgane-meist-von-hingerichteten-haeftlingen_aid_721588.html

05.03.2012

Iran: Angeblicher US-Agent entgeht der Todesstrafe

 

Amir Mirsai Hekmati, Sohn iranischer Auswanderer, war im September im Iran verhaftet und im Januar zum Tod verurteilt worden. Laut seiner Familie wollte er bei dem Besuch im Herkunftsland die Großmutter besuchen. Das Gericht in Teheran sah es jedoch als erwiesen an, dass Hekmati als Spion eingereist war. Wie die Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf einen ranghohen Justiz-Vertreter berichtete, soll der Fall des 28-Jährigen erneut vor Irans Oberstem Gericht verhandelt werden. Es hat einem Medienbericht zufolge die Todesstrafe für den iranisch-stämmigen US-Bürger aufgehoben.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Iranische Justiz kippt Todesurteil gegen ehemaligen US-Soldaten

05.03.2012

Makaberer TV-Hit in China: Interviews vor der Hinrichtung

 

Es sind ihre letzten Minuten vor dem Tod, doch statt unter vier Augen mit einem Geistlichen über ihr Leben zu sprechen, werden sie vor TV-Kameras gezerrt. Über 40 Millionen Zuschauer sehen in China allwöchentlich am Samstagabend die TV-Show "Interviews before Execution", in der zum Tod Verurteilte von Moderatorin Ding Yu befragt werden. Schon über 250 Verurteilte saßen ihr in Hand- und Fußfesseln kurz vor der Exekution gegenüber. Zunächst stellt Ding Yu belanglose Fragen, um die Verurteilten dann mit ihrem jeweiligen Verbrechen zu konfrontieren. Anschließend werden sie zu ihrer Hinrichtung abgeführt. Die Sendung ist von den Behörden als Abschreckung gedacht. Die Botschaft des Staatsfernsehens lautet: Begeht keine Verbrechen, sonst wird es euch genauso ergehen.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Letzte Worte und letzte Tränen von Todeskandidaten

Makabre TV-Sendung in China abgesetzt - Ende einer Horrorshow

China: Internationale Berichterstattung beendet makabren TV-Hit

TV-Show mit Todeskandidaten - Letzte Worte

Das letzte Interview vor dem Tod

02.03.2012

South Carolina: Ehemaliger Todeskandidat nach 30 Jahren entlassen

 

Edward Lee Elmore schaute an die Decke, als der Richter ihn fragte, ob er sich des Mordes für schuldig bekenne - eines Mordes, den er jahrzehntelang abgestritten hatte. Sein "Yes, Sir" jedoch brachte ihm nun nach 30 Jahren die Freiheit. Elmore soll 1982 eine 75-jährige Witwe geschlagen und mit mehr als 50 Messerstichen getötet haben. 2010 war das Todesurteil des US-Bundesstaates South Carolina in eine lebenslängliche Gefängnisstrafe umgewandelt worden - seine Anwälte argumentierten mit geistiger Behinderung Elmores. Weil Elmore ohnehin vermutlich bald auf Bewährung entlassen worden wäre - er hat sich im Gefängnis vorbildlich geführt -, verzichtete die Staatsanwaltschaft jetzt auf weitere Strafverfolgung und sieht die 30 Jahre als ausreichende Strafe an. Ein ehemaliger Reporter der New York Times, der den Fall seit langem verfolgt, hält dies allerdings nicht für Gerechtigkeit - es spreche viel dafür, dass Elmore das Verbrechen gar nicht begangen habe.

 

Weitere Informationen:

When Innocence Isn't Enough

02.03.2012

Wieder Hinrichtung in Saudi-Arabien

 

In Saudi-Arabien wurde am Freitag ein ein saudischer Staatsbürger namens Majid al-Anzi mit dem Schwert enthauptet. Er war wegen Drogenschmuggels zum Tod verurteilt worden. Nach Angaben des Innenministeriums hatte er versucht, über eine Million verbotener Pillen eines Rauschmittels ins Land zu bringen. Es war die zehnte Enthauptung in Saudi-Arabien in diesem Jahr.

01.03.2012

Jahresbericht über die Todesstrafe im Iran

 

Die Menschenrechtsgruppe "Iran Human Rights" hat ihren jährlichen Bericht vorgelegt. Danach wurden im Iran 2011 nicht weniger als 676 Todesurteile vollstreckt. 62 Prozent der Hinrichtungen wurden von offiziellen Stellen bestätigt, die Informationen über die restlichen Exekutionen entstammen inoffiziellen Quellen. Neben der insgesamt steigenden Anzahl der Hinrichtungen fällt besonders die Zunahme an öffentlichen Hinrichtungen auf - so wurden 65 Todesurteile in der Öffentlichkeit vollstreckt. Unter den Exekutierten befanden sich wenigstens vier, die zur Tatzeit noch keine 18 Jahre alt waren. Über 80 Prozent der vollstreckten Todesurteile wurden wegen Drogendelikten ausgesprochen.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Februar 2012