Franklin Alix
Franklin Alix

30.03.2010

Texas: Franklin Alix hingerichtet

 

Am Dienstagabend wurde in Huntsville, Texas, der 34-jährige Franklin Dewayne Alix wegen Raubmordes mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Alix wurde von seinem 23-jährigen Opfer bei einem Einbruch in der Wohnung von dessen Schwester überrascht. Alix soll die Schwester seines Opfers missbraucht und vergewaltigt haben im Rahmen einer sechs Monate andauernden Verbrechensserie vor 11 Jahren. Alix hatte den Raubmord gestanden, jedoch diverse ihm zur Last gelegte Vergewaltigungen sowie Drogenabhängigkeit bestritten. "Ich bin nicht das Monster, als das sie mich darstellen", sagte er in seinen letzten Worten.

30.03.2010

Kuwait: Todesurteil nach Eifersuchtsdrama mit über 50 Toten

 

In Kuwait wurde eine junge Frau zum Tod verurteilt, die im vergangenen August aus Eifersucht einen vielfachen Mord begangen haben soll. Der Islam erlaubt einem Mann die Heirat mit bis zu vier Ehefrauen. Bei der Feier seiner zweiten Hochzeit soll seine erste Frau aus Eifersucht das Zelt mit den feiernden Frauen und Kindern mit Benzin übergossen und in Brand gesteckt haben. 55 Menschen starben in den Flammen.

29.03.2010

Amnesty International legt aktuelle Zahlen zur Todesstrafe vor

 

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat ihren jährlichen Bericht zur weltweiten Lage bezüglich der Todesstrafe vorgestellt. Demnach wurden im vergangenen Jahr im Iran mindestens 388, im Irak mindestens 120, in Saudi-Arabien mindestens 69 und in den USA 52 Menschen hingerichtet. 714 vollstreckte Todesurteile in 18 Ländern hat Amnesty 2009 gezählt, über 2000 Todesurteile wurden in 56 Ländern ausgesprochen.

 

In der Statistik nicht enthalten ist dieses Jahr China - als Zeichen des Protestes, weil das bevölkerungsreichste Land der Welt aus den Zahlen der Hinrichtungen und Todesurteile ein Staatsgeheimnis macht, sodass die Behauptung Pekings, es würden weniger Urteile vollstreckt, nicht nachprüfbar ist. Seriösen Schätzungen zufolge werden in China jedes Jahr mehrere Tausend Menschen hingerichtet.

 

Amnesty International betont allerdings auch die weltweit positive Entwicklung, dass immer mehr Staaten die Todesstrafe per Gesetz oder zumindest in der Praxis abschaffen. So wenden mittlerweile mehr als 70 Prozent aller Länder die Todesstrafe nicht mehr an.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Die "Schande der Menschheit" in Zahlen

Amnesty prangert Chinas heimliche Exekutionen an

Tödliche Bilanz

 

Amnesty International:

Hinrichtungen und Todesurteile 2009 (Bericht)

Hinrichtungen und Todesurteile 2009 (Zusammenfassung)

29.03.2010

17 Todesurteile in den Vereinigten Arabischen Emiraten

 

Noch nie wurden so viele Todesurteile gleichzeitig verhängt: Die Vereinigten Arabischen Emirate haben 17 Inder zum Tod verurteilt für die Ermordung eines Pakistaners. Nach einem Disput rivalisierender Banden hatten im vergangenen Jahr etwa 50 Inder mehrere Pakistaner angegriffen, einen getötet und drei weitere verletzt.

26.03.2010

China: Hinrichtungen wegen Unterschlagung und Kindesentführung

 

In China wurde am Donnerstag der 46-jährige Li Shubiao hingerichtet. Er war 2005 zum Tod verurteilt worden, weil er 120 Millionen Yuan (ca. 18 Millionen Dollar) veruntreut hatte. Eigenen Angaben zufolge hatte der im sozialen Wohnungsbau tätige Beamte rund 100 Millionen Yuan in Spielcasinos verloren.

 

Zwei Männer namens Xu Qingxi und Xu Qifang sind wegen Kindesentführung und Kindstötung hingerichtet worden. Die Opfer waren ein 13-jähriger Junge und ein 6-jähriges Mädchen, die 2008 bzw. 2006 zur Erpressung von Lösegeld entführt worden waren. 

Hank Skinner
Hank Skinner

25.03.2010

Texas: Hinrichtung von Henry "Hank" Skinner gestoppt

 

In dem umstrittenen Fall von Hank Skinner wurde die für den gestrigen Mittwoch geplante Exekution gestoppt. Etwa eine Stunde vor der Vollstreckung des geplanten Todesurteils verfügte der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten einen Hinrichtungsaufschub, nachdem weder der Gnadenausschuss noch der Gouverneur des US-Bundesstaates Texas sich gewillt zeigten, die Hinrichtung zu verhindern. Vor 15 Jahren wurde Hank Skinner wegen dreifachen Mordes zum Tod verurteilt. Der 47-Jährige hat jedoch immer seine Unschuld beteuert und kämpft seit Jahren vergeblich um einen DNA-Test, der seine Unschuld beweisen könnte. Die Entscheidung des Supreme Courts garantiert allerdings noch nicht die Zulassung zu dem Test.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Hinrichtung in letzter Minute gestoppt

Hinrichtung in USA in letzter Minute gestoppt

 

Weitere Informationen:

Death Row Inmate Talks About Stay Of Execution

24.03.2010

Russland will die Todesstrafe nicht abschaffen

 

Obwohl erst vor wenigen Monaten das über ein Jahrzehnt andauernde Hinrichtungsmoratorium in Russland auf unbestimmte Zeit verlängert wurde, hat nun ein Regierungsvertreter gegenüber EU-Abgeordneten erklärt, Moskau werde das Zusatzprotokoll Nr. 6 zur Europäischen Menschenrechtskonvention, das die Abschaffung der Todesstrafe vorsieht, nicht ratifizieren. Experten sehen in der Aussage des Vorsitzenden des russischen Parlamentsunterhauses einen Teil des komplizierten innen- und außenpolitischen Spiels der Gewalten in Russland.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Russland will Todesstrafe für Terroristen einführen

Terror: Föderationsrat will Rückkehr zur Todesstrafe

Russland - Medwedew will Terrorgesetze "perfektionieren"

23.03.2010

Zwei Hinrichtungen in Weißrussland

 

Nach Angaben von Amnesty International sind am vergangenen Freitag in Weißrussland zwei wegen Mordes zum Tod verurteilte Männer erschossen worden. Weißrussland ist der einzige europäische Staat, der die Todesstrafe noch anwendet. Drei Menschenrechtsaktivisten sollen nach Protesten gegen die Exekutionen festgenommen worden sein. Der Europarat hat die Vollstreckung der Todesurteile scharf verurteilt und zu einem unverzüglichen Moratorium aufgerufen. Genaue Zahlen sind über Weißrussland nicht bekannt, aber Schätzungen gehen von mindestens 160 Hinrichtungen in den vergangenen 15 Jahren aus.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Festnahmen in Weißrussland nach Protesten gegen die Todesstrafe

Europarat verurteilt Minsk für Anwendung der Todesstrafe

19.03.2010

Saudi-Arabien: Todesurteil wegen Zauberei

 

Amnesty International hat Saudi-Arabiens König Abdullah aufgefordert, die Hinrichtung eines Libanesen zu stoppen, der wegen Zauberei im vergangenen November zum Tod verurteilt wurde. Der 48-jährige Ali Hussain Sibat, Vater von fünf Kindern, arbeitete als Fernsehmoderator, sagte in seiner Show die Zukunft voraus und beriet sein Publikum entsprechend.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Libanesischem Wahrsager droht in Saudi-Arabien die Hinrichtung

Hinrichtung von "Hexer" verschoben

 

Weitere Informationen:

Laywer says Saudis might pardon Lebanese 'sorcerer'

Paul W. Powell
Paul W. Powell

18.03.2010

Virginia: Paul Powell auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet

 

Der 31-jährige Paul Warner Powell wurde am Donnerstagabend im US-Bundesstaat Virginia auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. Powell hatte 1999 ein 16-jähriges Mädchen zu vergewaltigen versucht und dann erstochen. Danach hatte er deren 14-jährige Schwester vergewaltigt und schwer verletzt. Die Mutter und ihre jüngere Tochter waren unter den Zeugen der Exekution. Powell verzichtete auf ein letztes Statement, allerdings hatte er mit der Mutter seiner Opfer am Tag zuvor lange telefoniert und seine Reue zum Ausdruck gebracht. Die Mutter erklärte, sie habe Powell vergeben, hielte die Hinrichtung aber dennoch für notwendig, damit der Gerechtigkeit genüge getan würde.

18.03.2010

Nord-Korea: Regierungsmitglied hingerichtet

 

Der 77-jährige Pak Nam-gi soll vergangene Woche auf dem Gelände einer Kaserne in Pjöngjang hingerichtet worden sein. Der ehemalige Finanzchef Nord-Koreas wurde für eine gescheiterte Währungsreform verantwortlich gemacht, die zu Hungerunruhen geführt hatte.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Kim Jong II ließ zwei Politiker erschießen

16.03.2010

Möglicherweise Unschuldiger in Ägypten hingerichtet

 

Nach Angaben von Amnesty International ist in Kairo am Mittwoch letzter Woche ein Mann hingerichtet worden, der möglicherweise zu Unrecht zum Tod verurteilt war. Atef Rohyum Abd El Al Rohyum wurde gehängt, weil er zusammen mit Jihan Mohammed Ali deren Ehemann ermordet haben soll. Jihan Mohammed Ali, die am selben Tag in Giza hingerichtet worden ist, hatte erklärt, Atef habe ihr lediglich bei der Beseitigung der Leiche geholfen, aber sie allein habe ihren Mann in Notwehr getötet, weil er sie geschlagen habe. Die Angehörigen der Hingerichteten wurden erst im Nachhinein über die Vollstreckung informiert und aufgefordert, die Leichname abzuholen.

Lawrence Reynolds
Lawrence Reynolds

16.03.2010

Ohio: Lawrence Reynolds hingerichtet

 

Heute wurde im US-Bundesstaat Ohio der 43-jährige Lawrence Reynolds mit einer Giftspritze hingerichtet. Seine Exekution war bereits für vergangenen Dienstag angesetzt, jedoch um eine Woche verschoben worden, nachdem Reynolds vor 10 Tagen mit einer Überdosis Tabletten einen Selbsttötungsversuch unternommen hatte. Das Todesurteil hatte er für die Ermordung einer 67-jährigen Nachbarin im Jahr 1994 erhalten. Der geistliche Beistand des Delinquenten erklärte nach der Hinrichtung, Reynolds sei über das Misslingen seines Selbsttötungsversuchs enttäuscht gewesen. Er habe nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, sondern ohne Zeugen allein sterben wollen.

 

Während Reynolds nach seinem Suizidversuch gerettet werden konnte, ist gestern in Arizona der zum Tod verurteilte 46-jährige James Adams erhängt in seiner Zelle aufgefunden worden. - Jack Jones Jr., dessen Exekution ebenfalls für den heutigen Tag terminiert war, hat kurzfristig einen Aufschub erhalten.

 

Weitere Informationen:

Arizona Death-Row Inmate Kills Himself; He Couldn't Have Just Waited?

12.03.2010

Australien schafft Todesstrafe für immer ab

 

Abgeschafft hat Australien die Todesstrafe bereits 1985, nachdem seit 1967 kein Todesurteil mehr vollstreckt worden war. Nun hat die Regierung Australiens ein Zeichen gesetzt und ein Gesetz erlassen, das es unmöglich macht, die Todesstrafe jemals wieder einzuführen.

Joshua Maxwell
Joshua Maxwell

12.03.2010

Texas: Joshua Maxwell hingerichtet

 

In Huntsville, Texas, wurde am Donnerstagabend der 31-jährige Joshua Maxwell mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Maxwell hatte vor 10 Jahren zusammen mit seiner damaligen Freundin in einer Verbrechensserie, die sich über mehrere Bundesstaaten erstreckte, zwei Raubmorde begangen. Nach ihrer Verhaftung bekannten sich beide schuldig, die Freundin verbüßt eine lebenslange Haftstrafe, Maxwell erhielt das Todesurteil. In seinen letzten Worten äußerte Maxwell mehrfach, wie sehr er seine Taten bedauere: "Ich habe eine Menge Menschen verletzt mit den Entscheidungen, die ich getroffen habe." Schließlich wandte er sich an seinen 18-jährigen Sohn, der sich neben den Angehörigen der Opfer unter den Zeugen der Hinrichtung befand, und forderte ihn auf, daraus zu lernen, dass die eigenen Taten immer Auswirkungen auf andere Menschen haben.

12.03.2010

Taiwan: Justizministerin wegen Todesstrafe zurückgetreten

 

Wang Ching-feng, die Justizministerin Taiwans, ist gestern zurückgetreten. Sie unterstützt die Opposition gegen die Todesstrafe und erklärte, sie würde keinesfalls die Einwilligung zu einer Hinrichtung geben. Sie würde lieber selbst sterben anstelle eines der 44 Gefangenen im Todestrakt Taiwans, wenn diese dadurch eine Chance zur Rehabilitation erhielten. Die wenig populäre Haltung der Justizministerin wurde scharf kritisiert. Rund 75 Prozent der Taiwanesen befürworten die Todesstrafe, die allerdings seit 2005 nicht mehr vollstreckt wurde.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Kontroverse um Vollstreckung der Todesstrafe in Taiwan

Streit um Todesstrafe in Taiwan

Todesstrafe in Taiwan nicht kontrovers zu Menschenrechtsabkommen

Präsident von Taiwan plädiert weiter für Todesstrafe

11.03.2010

Iran: Drei Männer wegen Drogenschmuggels hingerichtet

 

Im Iran sollen am Mittwoch in der Stadt Qom Hamid Kh. und Zeinolabedeen Gh. gehängt worden sein. Beide seien in Verbrechen im Zusammenhang mit Drogen involviert gewesen. Nach Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden im Iran damit mindestens 29 Menschen in diesem Jahr hingerichtet. Ein weiterer Mann mit den Initialen S.M. soll am selben Tag in der südwestlichen Stadt Ahvaz öffentlich wegen Drogenschmuggels gehängt worden sein.

 

Weitere Informationen:

One man was hanged in public in southwestern Iran

ANNUAL REPORT ON THE DEATH PENALTY IN IRAN 2009

09.03.2010

Texas: Ehemaliger Staatsanwalt fordert DNA-Tests

 

Sam Millsap war in den 80er Jahren Staatsanwalt in Texas und hat 35 Jahre als Jurist gearbeitet. In einem Artikel im Houston Chronicle erklärt er nun, was seine lebenslange Unterstützung der Todesstrafe beendet hat. Millsap bezieht sich konkret auf den Fall von Hank Skinner, der am 24. März hingerichtet werden soll und dessen Schuld zweifelhaft ist. Der Staat Texas weigere sich seit 10 Jahren, DNA-Tests zuzulassen, die möglicherweise die Unschuld Skinners belegen könnten. Der ehemalige Staatsanwalt erklärt deutlich, DNA-Tests in der Strafverfolgung funktionierten, jedoch müsse man sie auch anwenden, um die Exekution Unschuldiger zu verhindern.

 

Weitere Informationen:

Matthew Wright: DNA testing would resolve doubt in convicted killer's guilt

09.03.2010

Saudi-Arabien: Gnade für den Mörder seiner Tochter

 

Kurz vor der öffentlichen Enthauptung eines 36-jährigen Mörders in Mekka schenkte der Vater des Opfers dem Täter das Leben. Der hatte vor drei Jahren mit der Tochter des 63-Jährigen auf der Straße gestritten, sie verprügelt und dann mit seinem Auto überfahren. Die Annahme eines Blutgeldes in Höhe von fast 200.000 Euro hatte der Vater nicht akzeptiert. Dass er dem Täter nun unmittelbar vor der Hinrichtung verzieh und damit die Vollstreckung des Todesurteils verhinderte, tue er nur für Gottes Lohn. Der Täter und dessen Angehörige weinten vor Freude. In Saudi-Arabien können die Opferangehörigen eine Hinrichtung durch die Annahme des sogenannten Blutgeldes verhindern oder dem Täter das Leben schenken.

09.03.2010

Ohio: Aufschub nach Suizidversuch

 

Die für heute in Ohio angesetzte Hinrichtung von Lawrence Reynolds ist um eine Woche auf kommenden Dienstag verschoben worden, nachdem der Häftling keine 36 Stunden vor der geplanten Exekution bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden wurde. Offenbar hatte der 43-Jährige versucht, sich selbst mit einer Überdosis Tabletten das Leben zu nehmen. Detaillierte Untersuchungen darüber, wie der in den drei Tagen vor der Hinrichtung unter besonderer Beobachtung stehende Gefangene an die Pillen kommen und sie in Überdosis zu sich nehmen konnte, stehen noch aus. Jedenfalls konnte Reynolds gerettet werden und wurde in ein Hospital gebracht. Die Familie des Opfers äußerte sich enttäuscht über die Verzögerung.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Vor der Hinrichtung: Todeskandidat unternimmt Selbstmordversuch

08.03.2010

Texas: Hinrichtung eines geistig Behinderten untersagt

 

Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat am Montag einen Antrag des US-Bundesstaates Texas auf erneute Verhängung der Todesstrafe für Eric Moore abgewiesen. Der verurteilte Mörder wurde mehrfach als geistig behindert eingestuft, und seit 2002 ist in den USA die Exekution geistig Behinderter als verfassungswidrig verboten. Die texanischen Justizbehörden bestreiten jedoch, dass Moore geistig behindert ist.

05.03.2010

Texanischer Richter erklärt Todesstrafe für verfassungswidrig

 

Kevin Fine, Richter im Distrikt Houston in Texas, hat gestern die Todesstrafe für verfassungswidrig erklärt. Er gab damit einem vor dem Prozess gestellten Antrag der Verteidigung von John Edward Green Jr. statt. Der Richter begründete seine Entscheidung damit, dass das texanische Recht keinen fairen Prozess garantiere, weil das Risiko bestehe, dass ein Unschuldiger hingerichtet werden könne. Aufgrund entsprechender Untersuchungen könne man nur zu dem Schluss kommen, dass de facto bereits Unschuldige hingerichtet worden sind, so der Richter. Greens Verteidiger zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis. Obgleich zu erwarten ist, dass die Entscheidung durch andere Instanzen aufgehoben wird, werde dadurch zumindest ein Dialog unter den Juristen in Gang gesetzt.

05.03.2010

Neues Hinrichtungsprotokoll in Washington

 

Mit Beginn dieses Monats ist im US-Bundesstaat Washington ein neues Hinrichtungsprotokoll in Kraft getreten. Danach ist Washington nach Ohio der zweite US-Bundesstaat, der zukünftig die Hinrichtung mittels tödlicher Injektion mit nur einer Chemikalie vorsieht. Ohio hatte nach dem missglückten Exekutionsversuch von Romell Broom im vergangenen September, bei dem das Hinrichtungsteam in über zwei Stunden und fast 20 Versuchen keine geeignete Vene finden konnte, die Methode geändert. In Washington sollen Delinquenten auf Wunsch allerdings immer noch mit der alten Methode, die drei Chemikalien beinhaltet, oder per Hängen exekutiert werden können.

04.03.2010

Hinrichtung in Saudi-Arabien

 

Ein sudanesischer Fahrer ist in Saudi-Arabien enthauptet worden. Mussa Ahmed war für schuldig befunden worden, seinen saudischen Arbeitgeber erschlagen zu haben. Er war nach der Tat in den Sudan geflohen, jedoch an Saudi-Arabien ausgeliefert worden. Es war die achte Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr.

04.03.2010

Ohio: Joe D'Ambrosio könnte endgültig entlastet sein

 

Nach über 20 Jahren könnte der zum Tod verurteilte Joe D'Ambrosio bald endgültig frei und vom Vorwurf des Mordes entlastet sein. Er war bereits auf Kaution entlassen worden, nachdem ihm ein neuer Prozess zuerkannt worden war. Die Staatsanwaltschaft hatte im ursprünglichen Prozess Beweise unterschlagen, die D'Ambrosio entlastet hätten. Nachdem die Staatsanwaltschaft nun einen neuen Prozess hinausgezögert und dem Gericht verschwiegen hat, dass ihr Hauptbelastungszeuge, der einzige angebliche Augenzeuge der Tat, mittlerweile verstorben ist, hat das Gericht jetzt entschieden, keinen neuen Prozess mehr gegen D'Ambrosio zuzulassen. Die Staatsanwaltschaft kann gegen diese Entscheidung in Berufung gehen.

04.03.2010

Nord-Korea: Hinrichtung wegen Handy-Telefonats

 

Nach Angaben eines südkoreanischen Rundfunksenders soll in Nord-Korea bereits im Januar ein Fabrikarbeiter öffentlich hingerichtet worden sein, weil er mit dem Handy Informationen über den Preis von Reis und die Lebensbedingungen in Nord-Korea an einen nordkoreanischen Flüchtling ins Ausland weitergegeben habe.

04.03.2010

Todesurteil für ägyptischen Millionär vorerst aufgehoben

 

Ein Gericht in Kairo hat die Todesurteile gegen den ägyptischen Großgrundbesitzer, Unternehmer und Politiker Hisham Talaat Mustafa und dessen Leibwächter aufgehoben und einen neuen Prozess angekündigt. Der 50-Jährige war für schuldig befunden worden, seinen Leibwächter mit der Ermordung der libanesischen Popsängerin Suzan Tamim beauftragt zu haben. Tamim war Ende Juli 2008 in ihrer Wohnung in Dubai erstochen aufgefunden worden.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Suzan-Tamim-Mord – 15 Jahre Haft statt Todesstrafe

Michael Sigala
Michael Sigala

03.03.2010

Texas: Michael Sigala hingerichtet

 

In Huntsville, Texas, wurde am Dienstagabend der 32-jährige Michael Sigala mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Sigala war zum Tod verurteilt, weil er im Jahr 2000 ein brasilianisches Ehepaar ermordet, die Frau zuvor sexuell missbraucht hatte. Darüber hinaus hatte Sigala Schmuck entwendet, beim Versuch, diesen zu verkaufen, war er gefasst worden. In seinen letzten Worten bat Sigala die Angehörigen der Opfer um Vergebung. "Ich habe keine Begründung, warum ich es getan habe. Ich verstehe selbst nicht, warum ich es tat. Ich hoffe, Sie können den Rest Ihres Lebens ohne Hass leben."

02.03.2010

Oklahoma: Todesstrafe bald auch für Kinderschänder?

 

Das Repräsentantenhaus des US-Bundesstaats Oklahoma hat am Montag mit 91 zu 2 Stimmen einem Gesetzentwurf zugestimmt, der im Wiederholungsfall die Todesstrafe für Kinderschänder ermöglicht. Als nächstes muss der Senat über den Gesetzentwurf befinden. Das derzeitige Gesetz sieht eine 25-jährige Gefängnisstrafe für den Ersttäter vor, diese soll nach dem neuen Gesetz auf lebenslange Gefängnisstrafe ohne Begnadigungsmöglichkeit erhöht werden. 

02.03.2010

Florida: Mordanklage gegen deutsche Großmutter

 

Die 71-jährige Deutsche aus Nufringen im Kreis Böblingen, die im Januar in Florida ihren Enkelsohn getötet haben soll, wird nun vom Staat Florida des vorsätzlichen Mordes und der Kindesmisshandlung angeklagt. Durch die Wahl des höchsten Schweregrads in Tötungsdelikten droht ihr die Todesstrafe. Die Großeltern befanden sich zu Besuch bei ihrer Tochter und ihrem Enkel. Die Großmutter habe es nicht ertragen, dass ihr Enkel als Scheidungskind aufwachsen würde, und den 5-Jährigen in der Badewanne ertränkt, bevor sie einen Suizidversuch unternahm. Die Angeklagte spricht kein Englisch. Ihre Verteidigung sei deshalb schwierig, erklärte ihre amerikanische Anwältin.

01.03.2010

Iran: Acht Hinrichtungen in zwei Städten

 

Im Iran sollen am Samstag Berichte über insgesamt acht Exekutionen publiziert worden sein. Dementsprechend sollen Rouhollah Kh., Saeed M., Shokrollah N., Fereydom N. und Zabihollah Kh. in Kerman im Südosten Irans gehängt worden sein. Drei weitere Männer seien für den angeblichen Mord an einem Polizisten in Birjand gehängt worden.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Februar 2010